Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
Oberschenkel, seine riesigen Wurstfinger bearbeiteten meinen Körper.
»Ich mag Sie«, sagte er und küsste mich plötzlich fest auf den Mund. Seine Entenlippen waren so weich und wabbelig, dass ich das Gefühl hatte, als hätte mir jemand eine Gummiente ins Gesicht geklatscht. Aber es hieß jetzt oder nie. Ich musste wissen, ob ich eine dieser Frauen war. Ich schloss die Augen und lehnte mich für einen echten Kuss vor. Binky verschwendete keine Zeit. Ich spürte seinen speckigen Arm um meinen Nacken, er zog mich näher zu sich heran, seine Lippen stülpten sich über meine, und seine Zunge zuckte in meinem Mund. Innerhalb von Sekunden fummelte er an meiner Brust herum. Aber das Gefühl, wie Binkys fettige Hände mein Chanelkleid berührten, war zu viel. Ich stieß ihn weg, und wir saßen da und starrten einander an. Er keuchte. Ich wischte seine Spucke von meinem Gesicht.
»Du bist so sexy«, zischte er.
Ich sah, wie er schwer atmete, und wusste, was als Nächstes passieren würde. Es war Zeit fürs Bett.
19
Auf Brasilianisch
Firnis und Vergoldung übertünchen viele Flecken.
Mansfield Park
W orte können nicht beschreiben, wie der Sex mit einem fünfundzwanzigjährigen brasilianischen Stallburschen ist. Er ist so gut, wie es klingt, sogar besser. Ich wachte neben Bernardo auf. Nackt. Ich wünschte, ich würde mich nicht mehr daran erinnern, wie es dazu gekommen war, aber das wäre eine Lüge.
Ich hatte vorgehabt, mit Binky nach Hause zu gehen, um zu beweisen, dass ich mit einem Mann schlafen konnte, der zwar reich war, den ich aber körperlich nicht attraktiv fand. Aber das fand ich nie heraus, weil ich beschloss, dass ich noch ein letztes Glas Champagner brauchte, um mit Binky zu schlafen. Also stand ich an der mit Fackeln beleuchteten Bar in Oriettas Garten und ließ mir das Glas auffüllen, das ich auf ex leeren wollte, als Bernardo neben mir auftauchte.
»Sie sollten nie allein Champagner trinken«, sagte er und lehnte sich vor, um ein sauberes Glas zu holen, sein Bizeps berührte dabei meine Brust. »Sie sind eine schöne Frau, Lady Katie.«
Ich lachte über seinen unfreiwilligen Fast-Reim, was ihn beleidigte.
»Lachen Sie über meinen Akzent?«, fragte er, erstaunt, dass eine Frau so etwas tun würde.
»Um Gottes willen, nein«, kreischte ich. »Ich habe gelacht, weil Sie mich ›Lady Katie‹ genannt haben.«
»Ist das nicht richtig?«
»Wenn Sie es sagen, schon«, flirtete ich hemmungslos mit ihm. Als ich in die wunderschönen Augen des Stallburschen sah, spürte ich, wie mein Nacken kribbelte. Ich drehte mich um und sah Binky, der auf seinen kurzen Entenbeinen schwankte, seine Augen rot vom Alkohol, seine Stirn schweißnass, und ich wusste auf der Stelle, dass ich nicht mit ihm mitgehen würde.
»Sind Sie bereit, Kate?«, platzte es aus Binky heraus, und er hielt sich an der Theke fest.
Ich konnte Bernardo nicht ansehen. Aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Bernardo lehnte sich von hinten an mich und flüsterte in meinen Nacken.
»Sind Sie mit ihm zusammen?«
»Bitte holen Sie mich da raus«, flüsterte ich hilflos zurück.
»Keine Sorge, ich kümmere mich darum.«
»Lady Katie fühlt sich nicht wohl«, sagte Bernardo zu Binky. »Ich bringe sie in ihr Hotel zurück.«
»Ich dachte, sie kommt mit mir«, entgegnete Binky hoffnungslos. »Ich kann sie fahren.«
»Sie haben zu viel getrunken, Sir«, sagte Bernardo höflich. Er war offensichtlich daran gewöhnt, mit den Superreichen mit ihren Riesenegos umzugehen. »Sie sollten hierbleiben. Ich kümmere mich um sie.«
Bernardo packte meine Hand, klopfte Binky beruhigend auf die Schulter und führte mich weg. Sicher, Bernardo war nicht reich, aber eines war klar: Ich war vielleicht obdachlos, pleite und arbeitslos, aber ich war nicht völlig verzweifelt. Ich wollte immer noch das ganze Paket – und bisher bedeutete das einen Mann: Scott Madewell. Aber bis ich ihn aus den Fängen von Tatiana befreit hatte, war Bernardo eine nette Abwechslung.
Ich verbrachte drei Nächte mit meinem Brasilianer. Fawn war außer sich und konnte nicht begreifen, warum ich meine Zeit mit einer Affäre verschwendete, wo ich mich doch auf Scott konzentrieren sollte.
»Aber er ist bei Tatiana«, jammerte ich.
»Und er wird bei Tatiana bleiben, wenn Sie sich nicht öfter zeigen«, schimpfte Fawn mit mir. »Und wirklich, was könnten Sie denn, außer dem Sex, bloß mit Bernardo gemeinsam haben?«
Das stimmte, Bernardo und ich hatten nichts
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