Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
wäre, mich zu sehen.
»Und, aus welchem Teil Schottlands stammen Sie?«, unterbrach MacKay uns. Gute Frage, aber ich wusste keine Antwort.
»Dem Norden«, sagte ich einfach. Ich sah, wie MacKay zusammenzuckte.
»Sie hat Rinder«, warf Scott ein. »Und Pfaue.«
»Pfaue?«, sagte MacKay und sah aus, als würde er gleich ausspucken. »Wo im Norden?«
»Nahe Loch Broom«, sagte ich, ich beschloss, so weit wie möglich die Wahrheit zu sagen. »Tolle Fischgründe da oben.«
»Sie angeln?«, fragte MacKay misstrauisch. Orietta tauchte mit einem Drink auf. Ich kippte ihn hinunter.
»Tut das nicht jeder?« Ich lachte, alle stimmten mit ein. »Und was machen Sie?«
»Ich bin im Ruhestand«, antwortete MacKay. »Es ist nett von Orietta, mich einzuladen, ich nehme heutzutage nicht mehr viele Einladungen an. Aber ich wollte Sie kennen lernen, Kate.«
»Wie nett«, sagte ich und fühlte mich unwohl. »Also, Scott, spielen Sie morgen?«
Bevor er antworten konnte, platzte MacKay dazwischen.
»Aber sagen Sie mir, Kate, was für ein schottischer Name ist Shaw denn?«
Ich atmete tief ein. Ich spürte, wie Scott, Tatiana und Orietta mich ansahen.
»Es ist der Name meiner Mutter«, sagte ich. »Das Anwesen stammt von meinem Vater.«
»Wie ist sein Name?«, beharrte MacKay.
»Haben Sie keine Manieren?« Scott kam mir zu Hilfe. »Kate braucht noch etwas zu trinken. Was möchten Sie?«
Ich lächelte Scott an, und er warf mir, wie ich dachte, einen wissenden Blick zu.
»Pinot Grigio.«
»Bin sofort wieder da«, sagte er mit einem Kopfnicken.
Als könnte sie meine Gedanken lesen, nahm Tatiana die Gelegenheit wahr, um mir zu sagen, dass ich überhaupt nichts Besonderes war.
»Er ist immer so. Scott hat Klasse.«
Ich wünschte, das könnte ich auch von dir behaupten, dachte ich verbittert.
»Können wir jetzt essen?«, sagte Anthony del Bianco verdrießlich in die Runde.
»Wir warten noch auf Fawn«, erwiderte Orietta ungeduldig. »Sie kommt immer mindestens dreißig Minuten zu spät.«
»O nein, das stimmt nicht!«, rief Fawn, als sie atemlos mit großen Schritten auf uns zukam. »So entstehen Gerüchte!«
»Wo ist William?«, fragte Anthony.
Fawn runzelte die Stirn, schaute nach hinten und zuckte mit der Schulter.
»Ich muss ihn wohl zu Hause vergessen haben.« Sie kicherte und schnappte sich einen Cocktail vom Tablett des Kellners.
Anthony schüttelte den Kopf und murmelte einem Mann neben ihm etwas zu, der mir irgendwie bekannt vorkam.
Fawn packte mich aufgeregt. »Ich habe Sie gegoogelt und Ihre Texte gelesen«, sagte sie laut.
Die anderen Partygäste wurden still. MacKay horchte auf.
»Ihre Texte?«, fragte Scott und reichte mir meinen Wein. »Sind Sie Schriftstellerin?«
»Besser!«, kreischte Fawn. »Kate hat den besten Artikel geschrieben, den ich je über die Geschichte des Gesichtspuders gelesen habe!«
Ich spürte, wie alle erleichtert aufatmeten.
Es stimmte. Ich hatte einen Artikel über den Make-up-Trend geschrieben, blassen Gesichtspuder zu verwenden, um den Look des europäischen Adels des achtzehnten Jahrhunderts nachzuahmen.
»Seit ich entdeckt habe, dass Sie nicht nur Katherine, sondern Lady Katherine sind, habe ich ihn unter einem ganz neuen Aspekt gelesen«, schwärmte Fawn. »Sie alle sollten wissen, dass wir heute Abend eine Modeberühmtheit unter uns haben.«
Es gab höfliches Gemurmel, aber zum Glück fragte niemand nach.
»Dinner ist serviert«, sagte Anthony schlicht.
Als wir zu einem Tisch mit Laternen gingen, packte Fawn meinen Arm, lehnte sich vor und flüsterte: »Wunderbares Kleid. So klassisch. Hören Sie, ich habe nachgedacht«, sagte sie sanft. »Sie wären perfekt für Scott. Er braucht eine kreative Frau, jemand, der weiß, wie die Welt läuft. Wir müssen ihn nur von Tatiana weg- und zu Ihnen hinlocken.«
»Ich habe keine Lust mehr auf Scheidungen«, sagte Fawn mit gespielter Verzweiflung. »Könnte einer meiner Ehemänner nicht einfach mal sterben? Eine Witwe ist so viel sympathischer, und man kann sie wieder heiraten.«
Das Dinner war vorbei, und wir lagen nebeneinander auf Liegen an Oriettas Pool. Wir waren sehr betrunken. Fawn hatte mir erzählt, dass ihr dritter Ehemann sie bald wegen einer jüngeren Frau verlassen würde. Ich war entsetzt, aber sie wischte meine Bedenken fort.
»Das tun Männer eben«, schnaubte sie. »Mir wird’s gut gehen. Ich habe genug Geld, das reicht, bis ich Ehemann Nummer vier finde.«
Ich bezweifelte, dass sie ehrlich war, aber ich
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