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Mr. Fire und ich (Band 2)

Mr. Fire und ich (Band 2)

Titel: Mr. Fire und ich (Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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wieder aufwache, ist Vincent bei mir und sitzt auf einem Stuhl neben dem Bett.
    „Julia!“
    „Vincent, ich bin froh, dich zu sehen.“
    „Und ich erst! Wie fühlst du dich?“
    „Es geht. Noch ein wenig schwach, aber es geht schon.“
    „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du das eigentlich? Ich wollte dich im Notarztwagen begleiten, aber ich durfte nicht, weil ich kein Familienangehöriger bin. Dann bin ich dem Bodenpersonal so lange auf die Nerven gegangen, bis sie mir endlich den Namen des Krankenhauses genannt haben, in das sie dich gebracht haben. Und ich bin sofort hergekommen. Du hast geschlafen.“
    „Bist du die ganze Nacht geblieben?! Ich weiß nicht, was passiert ist, ich hatte so etwas noch nie zuvor. Es tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest. Und danke, dass du gekommen bist.“
    „Oh, du musst dich nicht entschuldigen, du kannst ja nichts dafür. Übrigens habe ich mich um deine Koffer gekümmert. Zum Glück hast du mir deinen Namen genannt!", sagt er lachend. „Sie stehen gleich hier drüben“, fährt er fort und deutet in Richtung einer Ecke des Zimmers.
    „Oh, danke, Vincent! Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“
    „Hör zu, ich habe mit einem Arzt gesprochen, der mir gesagt hat, dass sie heute Morgen eine Reihe von Untersuchungen mit dir machen werden. Ich werde also nach Hause fahren, mich frisch machen, ein wenig schlafen und dann komme ich schnell wieder her, in Ordnung?“
    „Du musst das nicht tun, weißt du.“
    „Sei nicht albern!“, sagt er lächelnd. „Bis später!“, meint Vincent schließlich, während er seinen Koffer nimmt und hinausgeht.
    Erst einige Minuten später fällt mir auf, dass er seine Jacke vergessen hat, die immer noch über dem Stuhl hängt. Aus einer Jackentasche schaut ein schwarzes Heft heraus. Die Neugier treibt mich dazu, es an mich zu nehmen. Ich rücke mir die Kopfkissen zurecht, um mir das aufrechte Sitzen zu erleichtern, und starre für einen kurzen Augenblick auf den schwarzen Einband des Heftes, bevor ich mich dazu entschließe, es zu öffnen. Ich beginne, Seite für Seite umzublättern. Auf den ersten paar Seiten entdecke ich allerhand Notizen, die unübersichtlich und mit Abständen niedergeschrieben wurden: Informationen zu Büchern, die er kaufen möchte, Zitate, drei oder vier Telefonnummern, eine Tabulatur für Gitarren … Dann hören die Notizen auf. Eins, zwei … fünf leere Seiten. Dann kehren die Notizen zurück, füllen diesmal beinahe ohne Zwischenräume die ganze Seite aus. Das sind nicht bloß Notizen, das ist ein ganzer Text. Ein Text über mehrere Seiten. Aufmerksam beginne ich mit der Lektüre.
    „Ich habe Julia im Flugzeug getroffen, ich saß neben ihr. Als ich mich hingesetzt habe, hat sie geschlafen. Also habe ich sie angesehen, ohne dass sie es bemerkt hat. Ihr schönes Gesicht wird von großen blonden Locken umrahmt, ihr karminroter Mund ist perfekt in seiner Form, ihre Lippen sind voll, ihr Teint ist frisch und wird durch keinerlei Schminke getrübt … Sie ist natürlich schön.
    Sie trug einen Rock, einen längeren Halbrock, und ein weites T-Shirt mit Dreiviertelärmeln, das ihre Schultern und ihr üppiges Dekolleté erkennen ließ – wie ein freudiges Versprechen. Ich habe mir gesagt, dass ich wirklich großes Glück habe, neben so einem hübschen Mädchen sitzen zu dürfen.
Sie hatte ihren Kopf gegen die unbequeme Wand des Flugzeuges gelehnt und ich hätte sie so gerne sanft in meine Arme genommen. Natürlich habe ich nichts gemacht, aber ich habe sie weiterhin bewundert.
    Julia hatte einen Albtraum, woraufhin sie aufgewacht ist und wir begonnen haben, uns zu unterhalten. Von diesem Moment an haben wir nicht mehr aufgehört, miteinander zu sprechen, bis zum Ende des Fluges. Julia ist lustig, zart, einfach, spontan: Sie ziert sich nicht und ihr Lachen ist aufrichtig. Sie ist anders als die Mädchen, die ich kenne. Sie strahlt etwas Braves, Mysteriöses, etwas Greifbares, aber Undefinierbares aus. Sie scheint von einem anderen Stern zu sein.
    Und dann, als das Flugzeug zur Landung angesetzt hat, ist es ihr plötzlich schlecht gegangen und man hat mir nicht erlaubt, sie im Notarztwagen zu begleiten. Hat jemand am Flughafen auf sie gewartet? Wohin wollte sie fahren? Das habe ich sie nicht einmal gefragt. Das Einzige, was ich über sie wusste, war ihr Name. Also habe ich mich um ihre Koffer gekümmert und bin dem Flughafenpersonal so lange auf die Nerven gegangen, bis sie mir endlich

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