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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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Anwesen Sterenn Park, das wir in der Ferne ausmachen können, ist ganz klein. Die Küste sieht aus wie ein Gemälde und das schimmernde Meer ist wunderschön.
    Daniel entkorkt eine Flasche Champagner und reicht mir ein Glas.
    „Ich freue mich, dass es dir gefällt“, sagt er und wir stoßen an. „Es ist immer gut im Leben, wenn man auf der Höhe ist.“
    ***
    Die Sonne steht bereits hoch oben, als wir uns wieder langsam nach unten bewegen. Ray wartet mit dem Auto auf uns. Er verstaut die Reste unseres Frühstücks im Kofferraum, während wir einsteigen.
    „Heute werde ich arbeiten müssen. Es gibt keine geheimen Zimmer mehr auf dem Anwesen. Kann ich dich bedenkenlos allein lassen?“
    Ich fühle, wie ich rot werde. Dennoch traue ich mich, mit einer Frage zu antworten:
    „Darf ich Agathe besuchen?“
    „Wenn sie dich sehen möchte, wird sie es dich wissen lassen. Frag Huguette.“
    „In Ordnung.“
    Daniel verlässt mich gleich bei unserer Ankunft auf dem Landsitz. Als ich mit Ray allein bin, möchte ich wissen, ob ich ihm eine Frage stellen darf:
    „Ist es eine Frage, auf die Monsieur Wietermann nicht antworten möchte?“
    „Ich habe sie ihm nicht gestellt.“
    „Dann fragen Sie, Mademoiselle“, erwidert er nach einem kurzen Schweigen. „Wir werden sehen, ob ich Ihnen helfen kann.“
    Wir laufen zusammen ein Stück durch den Park. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden:
    „Die Familie Wietermann ist sehr kompliziert ...“
    „Jede Familie hat ihre Geheimnisse ...“
    Als ich zweifelnd das Gesicht verziehe, schmunzelt er.
    „Kennen Sie Daniels Vater gut?“
    „Ich arbeite seit über zwanzig Jahren für die Familie Wietermann. Ich war der Chauffeur von Monsieur Camille, als er noch bei uns lebte.“
    „Ein Detail macht mich stutzig: Woher wusste Camille, wo er Daniel findet, als er ihn wiedersehen wollte?“
    Diesmal lächelt Ray ganz offen:
    „Sie sind sehr schlau, Mademoiselle Julia.“
    „Weiß Daniel, dass Sie mit seinem Vater in Kontakt sind?“
    „Ich glaube nicht, nein. Madame weiß jedenfalls nichts davon, sonst wäre ich bereits arbeitslos.“
    „Warum?“
    „Sie ist in dieser Hinsicht sehr streng. Niemand darf zu Monsieur Camille Kontakt aufnehmen. Sie hat ihren Kindern prophezeit, sie zu enterben, sollte sie in Erfahrung bringen, dass sie sich mit ihrem Vater treffen. Und das weiß Monsieur Daniel.“
    Also waren das die Risiken, die Daniel eingegangen ist, als er seinen Vater wiedergesehen hat?
    „Er hat von Dunkelzonen in seiner Vergangenheit gesprochen. Er wollte ihn wiedersehen, um Licht in sie zu bringen.“
    „Es ist nicht immer eine gute Idee, in der Vergangenheit zu forschen.“
    „Sie wissen, dass Camille krank ist, nicht wahr?“
    „Er hat es mir gesagt, ja. Das macht mich traurig. Ich hoffe, dass er noch Zeit hat, sich mit seinen Kindern zu versöhnen, bevor er uns verlässt“, erwidert Ray, der auf einmal um Jahre gealtert scheint.
    „Und wenn ich Ihnen sage, dass er schon sehr bald Gelegenheit dazu haben dürfte?“
    Ray bleibt stehen und sieht mich lange an.
    „Was haben Sie gemacht?“
    Ist es Angst, was ich in seinen Augen lese?
    „Ich kann Ihnen noch nichts sagen, solange ich mir nicht sicher bin. Aber ich handle auf Agathes Wunsch und ich will Daniel nichts Böses.“
    Darauf folgt ein langes Schweigen, während wir ins Haus zurückkehren.
    „Ich denke, dass Ihre Zuneigung zu Monsieur Daniel ganz aufrichtig ist, Mademoiselle. Aber passen Sie auf, was Sie tun.“
    „Eine letzte Frage, Ray, bitte.“
    „Ja, Mademoiselle?“
    „Hat Daniel einen Bruder?“
    Ich weiß nicht, warum ich diese Frage gestellt habe. Daniel hat mir schon darauf geantwortet. Aber Rays Antwort überrascht mich:
    „Sie kennen noch nicht alle Familienmitglieder, Mademoiselle Julia.“
    Zurück im Salon checke ich meine Mitteilungen. Ich habe nur eine SMS, von Tom:
    „Camille W left New York last night.“

5. Das Geheimnis
    Den restlichen Tag verbringe ich damit, auf dem Anwesen herumzulaufen. Ich versuche nicht, Agathe zu besuchen: Auch wenn ich ahne, dass Camille bald hier sein wird, kenne ich keine Details zu seinem Flug und ich will bei Daniels Schwester keine falschen Hoffnungen wecken.
    Mit meinem Telefon im Park sitzend nutze ich die Zeit, um Sarah zu schreiben, obwohl ich mir denken kann, dass sie über die jüngsten Vorkommnisse schon von Tom informiert wurde.
    ----
    Von: Julia [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, 8. August 2012 um 12:06 Uhr
    An: Sarah

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