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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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bin, käme ich nicht auf die Idee, mich mit Sarah zu vergleichen. Vor dem letzten Jahr hatte ich noch nie meine Heimatstadt Tours verlassen. Meine beste Freundin ist eine Weltenbummlerin, eine vielgereiste Vagabundin. Sie hat gerade drei Monate in Sizilien verbracht, zusammen mit dem Mann, den sie für die Liebe ihres Lebens gehalten hat: Luca. Ihre gemeinsame Zeit hat vor nur wenigen Tagen ein Ende gefunden und schon ist Sarah wieder in Paris. Wie lange wohl? Das weiß sie wahrscheinlich selbst nicht, aber das hindert uns nicht daran, gemeinsame Pläne zu schmieden: Erst gestern hat mir Sarah vorgeschlagen, in Paris zu zweit eine WG zu gründen.
    Die Vorstellung, mit meiner Freundin unter demselben Dach zu studieren, gefällt mir ungemein. In New York konnte ich feststellen, dass Einsamkeit manchmal schwer zu ertragen ist. Zum Glück war mein Kollege, der Rezeptionist Tom, für mich da! In ihm habe ich einen treuen, aufmerksamen Freund gefunden. Ich kann es kaum erwarten, ihn morgen Abend mit Sarah bekannt zu machen. Ich bin mir sicher, dass sich die beiden gut verstehen werden.
    Bevor ich zur Wohnung zurückkehre, gehe ich in dieselbe Bäckerei, in der mir heute Morgen Ray begegnet ist. Ich lege Wert darauf, meine Freundin gebührend zu empfangen. Genau wie ich ist Sarah eine Naschkatze. Unser großes Ritual besteht darin, bei einer Tasse Tee süßes Gebäck zu naschen und dabei zu plaudern. Ein Albtraum für die Linie, aber ein Traum für die Seele!
    Ich bestelle bei der Bäckerin, die lächelnd fragt:
    „Kommt diesmal keiner, um sie Ihnen zu schenken?“
    „Das würde ich niemals zulassen“, sagt eine Männerstimme hinter mir.
    „Ray! Allmählich glaube ich doch, dass Sie mir sogar an Ihren freien Tagen folgen!“
    „Nichts dergleichen, Mademoiselle. Ich bin auf Wunsch meiner Cousine hier, die eine Anzeige aufgeben möchte, um ihre Wohnung zu vermieten. Sie ist ab diesem Herbst für ein Jahr in Australien und sucht einen oder mehrere Studenten, die während ihrer Abwesenheit bei ihr wohnen.“
    Sollte dieser Mensch tatsächlich mein Schutzengel sein?
    Mit den Gebäcktüten in den Armen schlage ich Ray vor, mir von der Wohnung zu erzählen, bis Sarah kommt. Wir setzen uns auf die Terrasse des Cafés nebenan. Bei einem besonders starken Espresso erklärt mir Ray, dass seine Cousine eine Vierzimmerwohnung mit 80 qm besitzt, die viel zu groß für sie ist. Aus beruflichen Gründen reist sie in zwei Wochen nach Australien, wo sie die nächsten zwölf Monate leben wird, vielleicht sogar noch länger. Sie hängt aber sehr an diesem Stadtviertel und möchte deshalb vorläufig nicht verkaufen. Vermieten würde sie durchaus gerne, allerdings an vertrauenswürdige Personen. Als er mir den Mietpreis nennt, bin ich ganz von den Socken: So einen Glücksfall werden Sarah und ich nie wieder finden!
    Gerade als ich Ray um einen Termin zur Wohnungsbesichtigung bitten will, sehe ich Sarah aus der Metro kommen. Mit ihren Jeans-Mini-Shorts, ihrem ärmellosen T-Shirt und einem Strohhut auf dem Kopf gibt meine Freundin die perfekte Touristin ab. Sie zieht einen riesigen Koffer hinter sich her, den sie kaum die letzten Stufen hinaufwuchten kann. Ray und ich stürzen heran, um ihr zu helfen. Wir fallen uns in die Arme. Ray wartet einen Moment, bis ich sie schließlich bekannt mache.
    „Sie sind der Chauffeur von Daniel Wietermann! Der Schutzengel!“, ruft Sarah mit einem strahlenden Lächeln.
    Ich fühle, wie ich angesichts der Offenheit meiner Freundin bis unter die Haarwurzeln erröte, aber Ray lacht los:
    „Kann man so sagen, ja. Und Sie, Sie sind wohl die künftige Mitbewohnerin in der Wohnung, von der ich Mademoiselle Julia gerade erzählt habe?“
    Sarah reißt die Augen auf. Ich weiß nicht, was sie mehr überrascht: dass Ray mich „Mademoiselle Julia“ nennt oder dass sie nicht versteht, worum es geht.
    Ich erkläre ihr alles in knappen Worten und sofort ist Sarah genauso begeistert wie ich. Ray ruft seine Cousine an und sie erklärt sich bereit, uns am Spätnachmittag zu empfangen. Er schlägt vor, uns um 18 Uhr vor der Bäckerei zu treffen, um uns zu begleiten.
    ***
    Als Ray gegangen ist, helfe ich Sarah, den Koffer in die Wohnung zu bringen. Im Schneidersitz auf ihrer Matratze mit einem Stück Kuchen in der einen und einer dampfenden Tasse in der anderen Hand können wir unser Glück kaum fassen:
    „Eine große Wohnung, nur für uns beide, stell dir mal vor!“
    „Bist du sicher, dass nicht Daniel dahintersteckt?

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