Mr. Fire und ich (Band 8)
Krankenhaus!“
„Was?“
„Sie hatte einen Autounfall.“
Oh mein Gott, Sarah!
Ich muss mich setzen.
„Julia? Bist du noch dran?“
„Ja, ich höre dir zu, Tom. Geht es ihr gut?“
„Sie ist über den Berg.“
Gott sei Dank!
Ich kann mir vorstellen, dass Tom angst und bange gewesen sein muss. Nun verstehe ich, warum er sich verhaspelt.
„… will nur mit dir reden“, fährt er fort.
„Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden.“
Ich habe einfach nicht richtig zugehört. Ich muss mich zur Konzentration zwingen, um dem Gespräch zu folgen. Was ist nur passiert? Sarah fährt in Paris nie Auto; sie hat Angst davor. Und nun das in New York!
Das darf doch nicht wahr sein …
„Ich habe gesagt, dass es Sarah besser geht, aber sie sich weigert zu sprechen“, wiederholt er.
„Was? Aber wieso?“
„Sie will nur mit dir reden.“
„Ich komme!“
„Julia, was ist los?“, fragt Tom beunruhigt. „Ich habe seit gestern nicht mit ihr gesprochen. Sie wollte zu dir ins Hotel kommen.“
Ich habe nicht auf sie gewartet … Dann hat sie Daniel die Mail geschickt, die unseren Streit ausgelöst hat … Ist das alles meine Schuld?
„Ruf mich an, wenn du in New York bist. Sarah ist im
Mount Sinai Hospital
.“
„Ich halte dich auf dem Laufenden. Bis bald.“
Mit meinem Telefon in der Hand bleibe ich allein im Dunkeln und denke über das nach, was ich gerade erfahren habe.
Das geht alles so schnell! Viel zu schnell …
„Julia? Ist alles in Ordnung? Warum sitzt du im Dunkeln?“
Da ich nicht zurückgekommen bin, sieht Daniel nach mir.
„Du weinst, Julia? Was ist los?“
Ich werfe mich in seine Arme und meine Nerven versagen. Ich versuche, das Ausmaß der Neuigkeit einzuschätzen, die ich gerade erfahren habe. Schluchzend erkläre ich Daniel die Situation. Seine Entscheidung ist schnell gefallen.
„Wir gehen.“
Ich sehe ihn verständnislos an.
„Ich bringe dich zurück nach New York. Ray ist unten. Wir fahren zum Flughafen.“
Ich nicke. Daniel sagt Hugo Bescheid, dass wir abreisen.
„Ich hoffe, dass du bald wiederkommst“, sagt Hugo freundlich zu mir. „Und dass deine Freundin schnell wieder gesund wird. Ruf mich an, falls ich dir irgendetwas nachschicken soll.“
„Danke, Hugo. Vielen Dank.“
„Das ist doch selbstverständlich“, sagt er und gibt Daniel die Hand.
Auf dem Weg zum Flughafen brennt mir eine Frage auf den Lippen:
„Kennst du Hugo gut?“
„Mehr oder weniger … Ich habe ihn nach unserem Studium als Praktikanten bei Tercari aufgenommen. Er ist begabt.“
„Was macht er denn?“
„Hat er dir das nicht erzählt? Er ist Designer. Ich hätte ihn gerne in einem unserer Teams behalten, aber er wollte lieber auf Reisen gehen. Vor einiger Zeit war er noch in Tokio. Er hat mich angerufen, um mir zu sagen, dass er nach Paris ziehen würde.“
„Wann denn?“
„Als ich … nicht da war.“
Als ich nicht wusste, wo du bist, und in Sterenn Park auf ein Lebenszeichen von dir wartete.
„Er wusste, wo du zu erreichen warst“, stelle ich verbittert fest.
Daniel ist sichtlich verärgert, dass ich darauf beharre. Aber ich muss es wissen.
„Er hat Tercari angerufen …“, versetzt er.
„Und du hast ihm geantwortet! Warum willst du mir nicht sagen, wo du warst, Daniel?“
„Julia, ich verspreche dir, dass ich dir alles sagen werde. Aber das ist im Moment nicht möglich. Konzentriere dich erst einmal auf Sarah.“
Ich erwidere nichts darauf. Er hat sicherlich recht.
„Stört es dich nicht, dass ich mit einem anderen Mann zusammenwohne?“
„Hab ich dir nicht empfohlen, brav zu bleiben?“, gibt Daniel lächelnd zurück.
Ist das alles? Er ist so selbstsicher …
„Ich vertraue dir, Julia, aber zugegeben … wahrscheinlich wäre ich ruhiger gewesen, wenn du mit einer Frau zusammenwohnen würdest …“
Hier erkenne ich den kontrollsüchtigen Unternehmensführer wieder, in den ich mich verliebt habe.
„… aber so wie ich den Mann kenne, ist das nicht wirklich von Bedeutung“, schließt er.
Was meint er damit?
Bevor ich nach weiteren Details fragen kann, kommen wir am Flughafen an. Da uns Ray darüber informiert hat, dass der Privatjet der Familie Wietermann nicht verfügbar ist, nimmt Daniel den Check-in für die erste Klasse einer privaten Fluggesellschaft vor. Kurz darauf nehmen wir einen Direktflug nach New York.
Es ist immer alles so einfach, wenn man einen Wietermann an seiner Seite hat …
Es ist schon nach Mitternacht, als sich das Flugzeug
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