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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Konrath
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Partner schien des Öfteren meine Gedanken lesen zu können.
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte ich.
    »Wir könnten ihm heimlich Drogen unterjubeln. Das hab ich mal in ‘nem Krimi im Fernsehen gesehen.«
    »Tolle Idee. Dann gib mir doch mal den Beutel Kokain, den du immer dabei hast.«
    Herb runzelte die Stirn. »Ich könnte mir welches aus der Asservatenkammer besorgen.«
    »Da musst du aber ein Formular unterschreiben. Das wäre ein gefundenes Fressen für die internen Ermittler.«
    »Kennst du keine Dealer, denen wir was abnehmen können?«, fragte er.
    »Nein. Und du?«
    »Nein. Zu korrupten Polizisten haben wir einfach nicht das Zeug.«
    Herb und ich wussten natürlich, dass das alles nur Gerede war. Wir hatten zwar beide gelegentlich schon die Dienstvorschriften freizügig ausgelegt, aber jemandem getürkte Beweise unterzuschieben kam für uns nicht infrage.
    »Ich könnte ihn zu einer Schlägerei provozieren«, sagte Herb.
    »Auf so was würde Dalton sich nicht einlassen. Und wenn du diese Nummer vor seinen Anwälten abziehst, zerren die dich sofort vor Gericht.«
    Aber das brachte mich auf einen Gedanken. Ich zog mein Handy hervor.
    »Wen willst du anrufen?«, fragte Herb.
    »Wir sind Polizisten und uns sind die Hände gebunden. Wir brauchen jemanden, der sich einen feuchten Dreck um rechtliche Vorschriften schert.
    »Jack, du denkst doch nicht etwa an …«
    Er antwortete nach dem ersten Klingelton. »Hallo Jackie. Willst du etwa mit mir ins Bett? Ich glaub, ich hab heute Nacht noch Zeit für dich. Wenn du vorbeikommst, zieh dich wie ‘ne Nutte an. Und bring ‘ne Pizza mit.«
    Ich verdrehte die Augen. »Das kannst du dir abschminken. Aber ich brauche deine Hilfe.«
    »Ich mag es, wenn Frauen mich um Hilfe bitten.«
    »Ich bin im Spill. Komm her, so schnell du kannst, Harry.«

Heute
10. August 2010
    Ich musste aufhören, meine Handgelenke an der Betonkante zu reiben, da mir wieder die Tränen kamen. Die Tatsache, dass ein bisschen Salz auf einer oberflächlichen Wunde derart brannte, schockierte und frustrierte mich zugleich. Ich blies Luft durch meine Nase, damit sie nicht verstopfte, und versuchte erneut meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Dann starrte ich gebannt auf die Countdown-Uhr.
    1:12:19 … 1:12:18 …
    Ich blickte über meine Schulter, um zu sehen, wie viel von dem Nylonseil ich bereits durchgeschnitten hatte. Als ich feststellte, dass ich nicht einmal ein Drittel eines einzigen Seilstrangs geschafft hatte und dass das Seil in mehreren Windungen um meine Handgelenke lief, überkam mich eine Woge der Panik.
    Als ich schnell im Kopf nachrechnete, wurde mir klar, dass ich nicht rechtzeitig freikommen würde. Wenn ich nicht wollte, dass ich immer noch gefesselt war, wenn die Uhr bei null angelangte, musste ich einen Zahn zulegen.
    Angetrieben durch nackte Angst, mit Rotznase und verweinten Augen, machte ich mich mit erneutem Eifer an die Arbeit und rieb meine brennenden Handgelenke an der Betonkante hin und her. Die mit Salz eingeriebenen Wunden taten schlimmer weh als sämtliche Schmerzen in meinem bisherigen Leben.
    Aber mir war klar, dass das Folterrad noch viel schlimmer sein würde.

Einundzwanzig Jahre vorher
17. August 1989
    Als ich an jenem Morgen das Büro betrat, starrten mich alle an. Keiner wagte es, etwas zu mir zu sagen oder mir gar direkt in die Augen zu sehen. Aber die verstohlenen Blicke und das heimliche Getuschel entgingen mir nicht und versetzten mich in einen leicht paranoiden Gemütszustand. Ich fragte mich, ob ich mein Armani-Kostüm verkehrt herum anhatte oder ob an meinen Schuhen Klopapierfetzen klebten. Ein schneller Blick in den Spiegel der Damentoilette verschaffte mir auch nicht mehr Klarheit. Was mich betraf, so war mein Aussehen in Ordnung.
    Ich war erst ein paar Mal in den Räumlichkeiten der Mordkommission im zweiten Stock gewesen. Es war ein Großraumbüro und die Schreibtische waren nicht abgetrennt. Ich zwängte mich zwischen ein paar Tischen hindurch und fand schließlich Detective Herb Benedict, der gerade auf einer Tastatur herumhackte und mit zusammengekniffenen Augen auf einen Schwarz-Weiß-Monitor starrte. Neben ihm befand sich eine Schachtel mit einem Dutzend Donuts, von denen er bereits die Hälfte gegessen hatte. Genau wie Shell hatte auch ich keine Ahnung, wo Herb diese vielen extra Kalorien unterbrachte. Aber was mich wirklich beeindruckte, war sein Computer. Die Tatsache, dass er über einen eigenen verfügte, anstatt ihn sich mit Kollegen

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