Mr Monk besucht Hawaii
gestorben.«
»Das war alles Teil ihres raffinierten Plans.«
Wir schauten zu der Frau, die uns mit großen Augen ansah, aber keinen Laut von sich gab. Zu hören war nur das Piepen des EKG-Gerätes.
Stottlemeyer seufzte – ein Zeichen dafür, dass er erschöpft war und sich geschlagen gab. Mit Monk zu arbeiten kann sehr ermüdend sein, und mit ihm über einen Mord zu diskutieren, ist völlig zwecklos, denn er hat fast immer recht.
»Wie soll sie das denn angestellt haben?«, wollte Stottlemeyer wissen.
Das fragte ich mich auch.
Disher schnippte plötzlich mit den Fingern, »ich hab's, Astralprojektion!«
»Sie wollen mir weismachen, dass die Seele ihren Körper verließ, um den Doktor zu vergiften?«, gab Stottlemeyer zurück.
Disher nickte. »Das ist die einzige Erklärung.«
»Das will ich nicht hoffen. Ich möchte nämlich meine Dienstmarke noch ein paar Jahre tragen.« Der Captain sah zu Monk. »Sagen Sie mir, dass es keine Astralprojektion war.«
»Nein, das war es mit Sicherheit nicht. So etwas gibt es gar nicht. Ihr Körper selbst war die Mordwaffe.«
»Verstehe ich nicht«, warf Disher ein.
»Als Stella Picaro erfuhr, dass sie sich einer Herzoperation unterziehen musste, erkannte sie darin sofort die Chance für den perfekten Mord«, sagte Monk und warf Stella einen wissenden Blick zu.
Wieder versuchte sie, den Kopf zu schütteln.
»Sie haben an Dr. Douglas' Ego appelliert, indem Sie ihn anflehten, Ihr Leben zu retten. Und dann haben Sie ihn dazu überredet, den Eingriff in dem Krankenhaus vorzunehmen, in dem Sie selbst arbeiten.«
»Warum sollte es einen Unterschied machen, wo der Eingriff erfolgte?«, rätselte Stottlemeyer.
»Weil sie hier Zugang zum OP, zu den Instrumenten und zu den Geräten hatte, bevor die Operation stattfand. So konnte sie alles vorbereiten«, sagte Monk. »Das Jod, das Dr. Douglas auf ihre Haut auftrug, bevor er das Skalpell ansetzte, war mit Gift versetzt worden.«
»Dann hätte sie sich dabei doch selbst vergiftet«, wandte der Captain ein.
»Richtig, aber man hatte ihr das Gegengift bereits intravenös verabreicht«, erläuterte Monk. »Sehen Sie sich ihre Werte an. Der Atropinwert ist deutlich erhöht.«
Stottlemeyer öffnete die Krankenakte, die am Fußende des Bettes hing. Eine Weile betrachtete er die Tabellen und Grafiken, dann schlug er sie wieder zu. »Wem will ich hier eigentlich was vormachen?«, sagte er. »Ich habe keine Ahnung, wie man diese Tabellen liest.«
»Ich auch nicht«, fügte Monk an.
»Und wieso wissen Sie dann, was sich in ihrem Blut befindet und was nicht?«
»Weil sie lebt«, gab er zurück. »Und weil Dr. Douglas tot ist.«
»Aber was ist mit den anderen Ärzten?«, überlegte Disher. »Wieso wurden die während der Operation nicht auch vergiftet?«
»Weil sie andere Handschuhe trugen als Dr. Douglas«, sagte Monk. »Er benutzte nur Handschuhe der Marke Conway , da er von allen anderen Ausschlag bekam. Vor dem Eingriff hat Stella die Fingerkuppen all seiner Handschuhe mit einer winzigen Nadel durchstochen, damit er das Gift über seine Haut aufnahm.«
Stottlemeyer drehte sich zu Disher um. »Rufen Sie die Spurensicherung an, Randy. Sie sollen sämtliche Handschuhe von Dr. Douglas sicherstellen und nach Einstichen suchen.«
Disher nickte und schrieb etwas in sein Notizbuch.
Ich sah zu Stella. Sie wirkte schwach und war blass wie die Leintücher auf ihrem Bett. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Ich musste daran denken, wie Dr. Clark ihr das Leben gerettet hatte, als er für Douglas eingesprungen war.
»Aber Mr Monk«, warf ich ein. »Selbst mit dem Gegengift wäre es doch eine lebensmüde Aktion gewesen, ihren Chirurgen umzubringen, während er an ihrem Herz einen Eingriff vornahm.«
»Das Risiko ging sie ein«, sagte Monk. »Das ganze hatte eine ausgleichende Gerechtigkeit. Mit ihrem Herz hat sie den Mann umgebracht, der es ihr zuvor gebrochen hatte.«
Stella schloss die Augen, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Ob Traurigkeit oder Wut der Grund dafür war, wusste ich nicht. Vielleicht war es beides.
Stottlemeyer schüttelte verblüfft den Kopf. »Ich wäre nie auf sie als die Täterin gekommen, Monk.«
»Doch, das wären Sie, Sir«, hielt Disher dagegen. »Es hätte vielleicht nur etwas länger gedauert.«
»Nein, Randy, ich wäre nicht darauf gekommen. Niemals.« Der Captain warf Monk einen anerkennenden Blick zu. »Wie sind Sie ihr eigentlich auf die Schliche gekommen?«
»Es war offensichtlich«, erwiderte
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