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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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war als das in meinem vorherigen Hotelzimmer, und ich wusste auch nicht, ob die Sprungfedern aus purem Gold waren und die Füllung der Kissen aus den Daunen irgendeiner seltenen peruanischen Gans bestand. Vermutlich hatte der Preis pro Nacht wohl doch eher mit der Aussicht und der Größe des Bungalows zu tun.
    Meine Träume drehten sich nur um Mitch, und sie liefen ab, als würde ich mir im Schnellvorlauf unser gemeinsames Leben ansehen. Diesen Traum hatte ich schon öfter erlebt, und normalerweise schreckte ich heulend aus ihm hoch. Aber an diesem Morgen erwachte ich und fühlte einen sonderbaren Frieden, was vielleicht damit zu tun hatte, dass ich mir sagte, Mitch habe nun auch seinen Frieden gefunden.
    Ich schreibe das Dylan Swift zu. Ich wusste nicht, ob er wirklich mit Mitch Kontakt aufgenommen hatte oder nicht. Aber er hatte mir geholfen, meine Schuldgefühle und meine Wut in den Griff zu bekommen, die ich seit dem Tag mit mir herumgetragen hatte, als dieser Navy-Offizier vor meiner Tür stand und mir die Nachricht von Mitchs Tod überbrachte. Ich fragte mich, ob Swift das Gleiche auch für Monk tun konnte, um das zu erreichen, was in jahrelanger Therapie nicht gelungen war.
    Ich wusste, Monk würde niemals mit der Suche nach Trudys Mörder aufhören, und niemand würde das von ihm erwarten, ich am allerwenigsten. Aber vielleicht könnte es ihm helfen, dass seine Schuldgefühle ihn nicht mehr ganz so sehr plagten, wenn er durch Swift von Trudy hörte. Und vielleicht konnte er sich dann sogar in eine andere Frau verlieben.
    Natürlich setzte das voraus, dass Monk nicht länger an Swift zweifelte. Denn es war nicht wichtig, ob dieser Mann tatsächlich ein Medium war oder nicht. Allein so zu tun, als würde er Swift glauben, konnte Monk dazu bringen, sich mit seinen komplexen Gefühlen auseinanderzusetzen, die dieser Verlust bei ihm ausgelöst hatte.
    Doch Monk konnte seine ablehnende Haltung gegenüber Swift nicht aufgeben, er konnte nicht daran glauben, dass jemand mit der Welt der Geister in Kontakt trat, um Botschaften zu übermitteln.
    Als ich endlich das Bett verließ, war der Himmel grau verhangen, und es regnete. Trotzdem war es immer noch angenehm warm, und die Luft roch angenehm frisch. Ich fühlte mich entspannt und voller Tatendrang, bereit, mich dem neuen Tag zu stellen.
    Monk stand auf einem Stuhl im Wohnzimmer und beobachtete abwechselnd einen der Deckenventilatoren und seine Uhr.
    »Guten Morgen«, sagte ich.
    »Nicht so ganz.«
    Ich ging in die Küche. Am Abend zuvor hatte ich die Kaffeemaschine programmiert, sodass mich jetzt eine Kanne mit frisch gebrühtem Kona-Kaffee empfing, der sein volles, verlockendes Aroma im Raum verbreitete.
    »Sie meinen, weil Sie wissen, dass Lance und Roxanne Helen Gruber umgebracht haben, Sie es aber nicht beweisen können?«
    »Das ist nicht das Problem«, erwiderte Monk.
    »Okay.« Ich schenkte mir einen Kaffee ein und setzte mich an den Tisch.
    »Wie können Sie so ruhig dasitzen, wenn um Sie herum das Chaos herrscht?«
    »Selig sind die Unwissenden«, sagte ich. Der Kaffee war hervorragend. Ich nahm mir vor, von der Marke ein paar Pfund mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht sogar eine ganze Kiste.
    »Hören Sie das nicht? Sehen Sie's nicht?«
    »Was denn? Den Regen? Das Wetter wird sicher wieder besser werden, und selbst wenn nicht, wir sind auf Hawaii. Hier ist es auch schön, wenn es regnet.«
    »Das meine ich nicht«, entgegnete Monk. »Es geht um die Ventilatoren.«
    Ich sah nach oben. »Sie funktionieren doch, oder nicht?«
    »Sie drehen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ich habe sie die ganze Nacht beobachtet.«
    »Die ganze Nacht?«, fragte ich. »Sie haben nicht geschlafen?«
    »Wie denn? Ich konnte die Unterschiede in der jeweiligen Tonhöhe hören.«
    »Nein«, gab ich zurück. »Das ist doch gar nicht möglich.«
    »Ich benötige eine Stoppuhr, um die Geschwindigkeit der Ventilatoren zu messen. Sie haben nicht zufällig eine Stoppuhr dabei, oder?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Ist das zu fassen? Das kommt davon, wenn man überhastet die Koffer packt. Irgendetwas Wichtiges vergisst man dann immer.«
    Ich stand auf und goss Monk eine Tasse Kaffee ein. »Ganz bestimmt wird sich jemand vom Hotel die Ventilatoren ansehen. Kommen Sie, trinken Sie einen Kaffee. Er ist aus Kona-Bohnen, die hier auf der Insel wachsen. Sie werden ihn mögen.«
    »Und wenn es nicht zu reparieren ist? Dann werden sie wollen, dass wir zurück ins Hotel ziehen, wo es

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