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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Seite, um uns Platz zu machen.
    Ich zog meine Schuhe aus und trat ein.
    Monk wollte mir folgen, doch Roxanne stoppte ihn.
    »Sie müssen Ihre Schuhe ausziehen.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf das Hinweisschild an der Tür.
    »Das ist nur eine Empfehlung«, wandte Monk ein.
    »Das sind die Vorschriften. Überall im Apartment ist weißer Teppichboden verlegt. Wenn Sie den schmutzig machen, müssen wir die Reinigung oder unter Umständen einen neuen Teppichboden bezahlen.«
    »Das kann ich bestätigen«, sagte die Frau von nebenan, während sie ihre Sandalen auszog. »Das da ist ein ganz neuer Teppich, und den mussten die letzten Mieter bezahlen, weil sie den roten Staub ins Apartment hereingetragen und überall verteilt hatten.«
    »Ich habe keinen Staub an meinen Schuhen«, widersprach Monk.
    Der Mann stellte die Einkaufstaschen ab und suchte nach dem Türschlüssel. »Doch, haben Sie.«
    Monk hob einen Fuß und bemerkte den rostroten Staub an der Schuhsohle. »Dann trete ich mir eben die Schuhe ab. Das kann ich gut.«
    »Das genügt aber nicht«, wandte Roxanne ein.
    »Wenn die Tür offen steht, gelangen die Moskitos nach innen. Jetzt ziehen Sie schon Ihre Schuhe aus und kommen Sie rein«, sagte Lance. »Wo ist das Problem?«
    »Sie sind ein zutiefst verwirrender Mann«, gab Monk zurück und rieb weiter mit den Sohlen über die Fußmatte. »Sie befolgen eine alberne Schuhvorschrift, aber Sie haben kein Problem damit, Ehebruch zu begehen.«
    Das Paar von nebenan sah Lance und Roxanne an.
    »Sie beide stehen auf Partnertausch?«, fragte die Frau.
    »Ja und nein«, antwortete Monk und trat sich immer noch die Schuhe ab. »Sie sucht ältere Frauen aus, mit denen er schlafen soll. Ich weiß nicht, ob sie mit anderen Männern schläft, aber ich glaube es nicht.«
    »Würden Sie jetzt bitte reinkommen?«, wimmerte eine zutiefst verlegene Roxanne.
    »Sehen Sie das Herz auf ihrer Brust?«, redete Monk weiter, der mittlerweile fast auf der Stelle rannte. Die Nachbarn beugten sich vor, um das Tattoo zu begutachten. »Das Herz steht für ihre Liebe zu Lance, aber die Flügel symbolisieren ihre Bereitschaft, ihn gehen zu lassen und Affären mit anderen Frauen zu haben.«
    »Cool«, meinte der Mann.
    »Und was ist mit Ihnen beiden?«, fragte die Frau und sah zwischen Monk und mir hin und her.
    »Wir?«, gab ich zurück. »Zwischen uns ist nichts.«
    »Wir ermitteln nur gegen dieses Paar«, fügte Monk an und zeigte auf Lance und Roxanne. »Und wir erforschen Zusammenhänge.«
    Die Frau nickte verstehend. »Ja, ich kann das nachvollziehen. Wir machen das auch sehr gern.«
    Monk sah mich lächelnd an. »Sehen Sie, ich bin nicht der Einzige, der das im Urlaub macht.«
    »Im Urlaub ist es doch auch am Schönsten«, meinte der Mann. »Wenn Sie vier fertig sind, können Sie gern noch auf einen Drink zu uns kommen. Wir sind immer lange auf.«
    Sie gingen in ihr Apartment und schlossen die Tür.
    »So ein nettes Paar«, sagte Monk zu mir. »Es wäre schön, mit den beiden später noch zu reden.«
    Monk war unbestritten ein brillanter Detektiv, aber manchmal war er einfach völlig ahnungslos. Ich schob ihn von der Fußmatte, hob sie auf und legte sie auf den Teppich. »Jetzt kommen Sie rein und stellen Sie sich darauf«, sagte ich. Es war ein Befehl, kein freundlich gemeinter Vorschlag.
    Monk schien das zu merken, da er ohne ein weiteres Widerwort einen großen Schritt von der Tür auf die Matte machte, ohne den Teppichboden zu berühren. Ich schloss gleich hinter ihm die Tür.
    »Okay, was zum Teufel ist hier los?«, fragte ich.
    »Es lief so ab«, sagte Monk und begann wieder, seine Schuhe auf der Matte abzuwischen. »Lance und Roxanne verliebten sich und wurden ein Paar, aber dann entwickelten sie einen Hang zur Habgier. Irgendwie lernten sie Elizabeth Dahl kennen, eine wohlhabende Witwe, die sich in Lance verliebte. Die beiden erkannten sofort ihre Chance, aus dieser Zuneigung Kapital zu schlagen.«
    »Sie können jetzt stehen bleiben«, sagte ich zu ihm. »Sie sind im Apartment, und von Ihren Sohlen dürfte ohnehin nicht mehr viel übrig sein.«
    »Oh«, meine Monk überrascht und hielt inne. Er ließ langsam seinen Kopf kreisen, zuckte mit den Schultern und redete dann weiter. »Roxanne war damit einverstanden, dass Lance Elizabeth Dahl heiratete, solange er von ihr ein großzügiges Taschengeld bekam, das sie sich teilten, und solange sie Lance nebenbei treffen konnte.«
    »Bei Ihnen klingt das so billig«, meinte

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