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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Fantasy Island verwendet worden war, wie ich Monk erzählte.
    »Ich nehme an ohne Hähne, Unkraut und Schlaglöcher«, gab er zurück.
    »Ja.«
    »Kein Wunder, dass der Titel Fantasy Island lautete. Die Realität sieht hier ziemlich elend aus.«
    »Ich finde, dieser Aussichtspunkt hat auf seine Art etwas sehr Reizvolles an sich«, sagte ich. »An jedem anderen Ort der Welt hätte man den Parkplatz längst geteert, es wären Schilder aufgestellt, von wo aus man die besten Fotos schießen kann, ein Souvenirshop würde Hotdogs verkaufen, und da wäre niemand, der mit einer Axt Ananas halbiert.«
    »Genau«, meinte Monk. »Suchen wir uns einen solchen Ort.«
    Adrian Monk war ein Paradebeispiel für paradoxes Verhalten. Ohne zu zögern betrat er einen blutverschmierten Tatort und sah sich eine verwesende Leiche an, aber gleichzeitig machten ihn ein paar wilde Hähne und etwas Staub völlig nervös.
    Wir fuhren zurück zum Highway und von dort über die klapprige Brücke, die den malerischen Wailua River überspannte. Links von uns stand das aufgegebene und dem Verfall überlassene Coco Palms Hotel , dessen Bungalows vom Hurrikan Iniki im Jahr 1992 abgedeckt worden waren. Das Hotel war eine Art Wahrzeichen gewesen, das heute an eine andere Ära erinnerte. Beim Anblick des Gebäudes kam es mir so vor, als würde ich Elvis Presley »Blue Hawaii« singen hören.
    Tatsächlich hörte ich ihn wirklich singen! Im Autoradio. Das war fast schon zu perfekt.
    Nachdem wir die Brücke hinter uns gelassen hatten, wurde aus dem Kuhio Highway die Hauptstraße von Wailua, einer baufällig aussehenden Stadt aus kleinen Einkaufspassagen und Geschäften mit einer Fassade wie aus einem Western. Da mein Magen zu knurren begann, stellte ich den Wagen vor dem Namura Saimin ab, einem Lokal, über das ich im Reiseführer gelesen hatte.
    »Was machen wir hier?«, fragte Monk.
    »Wir essen hier zu Mittag. Das soll eines der besten hawaiianischen Saimin-Restaurants sein«, sagte ich und stieg aus, bevor er mir widersprechen konnte.
    Argwöhnisch betrachtete er das Lokal. »Was ist Saimin?«
    »Eine Art Suppe. Nudeln, gekochte Eier, Bok Choy, grüne Zwiebeln, Schweinefleisch, Erbsen, Wonton und SPAM-Dosenfleisch in einer Brühe aus getrockneten Shrimps. Eine Delikatesse. Außerdem gibt es hier köstliche Torten.«
    »Ich wäre nicht überrascht, wenn auch Geckos auf der Speisekarte stehen.«
    »Wenn Sie da keine finden«, meinte ich grinsend, »wird bestimmt irgendwo an der Wand einer hängen.«
    Als wir eintraten, sah ich, dass es keine Tische gab, sondern nur eine flache Theke. Davor standen so winzige Hocker, dass man sie ursprünglich wohl für die Menehune angeschafft haben musste.
    Dort aufgereiht saßen die Gäste und schlürften aus riesigen Schalen ihr Saimin. Ich entdeckte zwei freie Hocker und eilte los, um sie für uns zu beanspruchen, ehe mir jemand zuvorkommen konnte. Beim Hinsetzen war ich so hastig, dass ich mit den Knien anstieß, als ich versuchte, sie unter die Theke zu zwängen.
    Monk blieb hinter dem leeren Hocker stehen.
    »Setzen Sie sich, Mr Monk.«
    »Erst wenn der Jüngste Tag gekommen ist.« Ihn schauderte am ganzen Leib. »Und selbst dann eher nicht.«
    »Warum denn nicht?«, wollte ich wissen. »Der Hocker ist sauber, und die Theke sieht auch ordentlich aus.«
    Er zeigte auf die Wand, und ich rechnete bereits mit einem Gecko. Stattdessen entdeckte ich dort ein Schild mit der Aufschrift: Bitte keinen Kaugummi unter die Theke kleben!
    »Kein Grund zur Sorge, ich habe keinen Kaugummi an meinen Knien.« Ich wandte mich an den Hawaiianer neben mir. »Haben Sie Kaugummi am Knie kleben?«
    Der Mann schüttelte den Kopf und schlürfte ein paar Nudeln.
    »Sehen Sie? Alles sauber.« Ich drehte mich wieder zu Monk um, der mittlerweile die Hawaiianerin anstarrte, neben der er Platz nehmen sollte. Jedes Mal, wenn sie ein paar Nudeln schlürfte, spritzte etwas Brühe auf die Theke – und zwar dort, wo Monk sitzen sollte.
    Sie bemerkte seinen missbilligenden Blick und sah über die Schulter, woraufhin er mit einer Geste bedeutete, sie solle den Mund abwischen. Offensichtlich verärgert über sein Ansinnen widmete sie sich wieder ihrer Suppe und schlürfte noch lauter.
    Mir wurde klar, dass das so nicht funktionieren würde.
    »Okay, Mr Monk, Sie haben gewonnen.« Seufzend erhob ich mich von meinem Hocker. »Wir werden woanders etwas essen.«
    Gerade wollte ich das Lokal verlassen, da entdeckte ich neben der Kasse die Liliko'i-Torte.

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