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Mr Monk besucht Hawaii

Mr Monk besucht Hawaii

Titel: Mr Monk besucht Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Lance.
    »Ist es das denn nicht auch?«, fragte ich ungläubig. »Vermutlich wurde das Wort sogar speziell erfunden, um Sie beide damit zu beschreiben.«
    »Lizzie kannte unsere Abmachung ganz genau.«
    »Das können Sie jetzt gut sagen, nachdem sie tot ist«, hielt Monk dagegen.
    »Es war Lizzies Idee«, fügte Roxanne an. »Sie kam zu uns und machte uns das Angebot. Wenn ich Lance mit ihr teile, würde sie ihr Geld mit uns teilen. Liz bekam, was sie wollte. Sie teilte Lances Körper und Liebe mit mir.«
    »Und Sie bekamen ihr Geld«, sagte ich.
    »Wir taten nichts Schlechtes«, widersprach Roxanne. »Es machte sie glücklich.«
    »Es machte uns alle glücklich«, unterstrich Lance. »Keinem wurde geschadet.«
    »Bis sie starb und so wenig Geld hinterließ, dass Sie beide nicht ausgesorgt hatten«, sagte Monk. »Also hielten Sie Ausschau nach einer anderen Frau, mit der Sie eine lukrative Beziehung führen konnten.«
    Monk wollte einen Schritt auf sie zu machen, doch Roxanne hob warnend den Finger, als sei er ein ungezogenes Kind. Monk blieb auf seiner kleinen Insel, die ihm garantierte, dass er seine Schuhe nicht ausziehen musste.
    »Sie zogen um nach Seattle«, redete er schließlich weiter. »Dort kannte Sie niemand, und Sie hatten die Möglichkeit, sich nach einer neuen Gönnerin umzusehen. Durch seinen Job als Privattrainer und durch Ihren Job als Friseurin hatten Sie beide die Gelegenheit, sich genügend potenzielle Kandidatinnen anzusehen. Wie zum Beispiel Beatrice Woodman. Wenn wir Nachforschungen anstellen, werden wir gewiss auch bei ihr herausfinden, dass sie zuerst bei Ihnen im Friseursalon war und Lance ihr Privattrainer und anschließend ihr Ehemann wurde.«
    »So ist es nicht gelaufen. Wir hatten nicht vor, nach jemandem zu suchen«, erklärte Lance. »Beatrice wurde auf uns aufmerksam. Sie war eine aufgeweckte, lebenslustige, aber einsame Frau, die sich in ihrem Leben wieder nach einem Partner und nach Leidenschaft sehnte. Ich wusste, dass ich sie lieben konnte, ohne Roxanne zu vernachlässigen. Das hatte ich von Lizzie gelernt, und ich wusste, es würde ihr Andenken und unsere besondere Beziehung ehren.«
    »Aber gleich nach Beatrice Woodmans Tod zogen Sie beide nach Cleveland und fanden eine weitere Witwe, die Sie verführen konnten«, sagte Monk. »Sie begannen das gleiche Spiel von vorn.«
    »Also ist er ein professioneller Lover, und sie ist seine Zuhälterin«, überlegte ich. »Wie romantisch.«
    »Roxanne ist die Liebe meines Lebens«, sagte Lance und legte demonstrativ den Arm um ihre Taille.
    »Und trotzdem heiraten Sie des Geldes wegen andere Frauen.« Ich sah Roxanne an. »Was finden Sie an ihm eigentlich so toll?«
    »Sein Mitgefühl«, entgegnete sie. »Sein Herz.«
    »Und umgekehrt ist es genau das Gleiche«, meinte Lance. »Roxy möchte, dass ältere Frauen, die an ihrem Lebensende angekommen sind, eine letzte Chance bekommen, eine Freude und Leidenschaft zu erleben, wie sie sie jeden Tag von mir erhält. Das ist ein Akt selbstloser Güte, und dafür liebe ich sie.«
    »Nein, Honey, du bist derjenige, der das Opfer bringt«, widersprach sie. »Und dafür liebe ich dich.«
    Ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Roxanne küsste Lance auf die Wange, dann sah sie Monk an.
    »Wenn Sie mich fragen«, sagte sie. »Er ist ein Engel.«
    »Ja, ein Todesengel«, konterte Monk.
    »Mit den Todesfällen hatte ich nichts zu tun«, beharrte Lance. »Ich bin nur dafür verantwortlich, dass meine Ehefrauen glücklich waren, bevor sie starben.«
    »Ich bezweifle, dass Helen Gruber Ihnen da zustimmen würde«, sagte Monk.
    »Ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Sie haben am ehesten ein Motiv.«
    »Und Roxanne landet unmittelbar hinter Ihnen auf dem zweiten Platz«, fügte ich an.
    »Wir waren beide auf dem Katamaran, als Helen ermordet wurde«, erklärte Lance. »Wir können sie unmöglich umgebracht haben, und das wissen Sie auch.«
    Ich hatte das Gefühl, dass er auf sein wasserdichtes Alibi sehr stolz war. »Wusste Helen, dass Sie Ihre Geliebte nach Hawaii mitgebracht hatten und Sie sich mit ihr vergnügten?«
    »Natürlich«, sagte Lance. »Helen wusste alles über Roxanne.«
    »Und wir wissen, dass Sie lügen«, konterte ich.
    »Tatsächlich? Woher denn?«
    Fast hätte ich gesagt: Weil Helen es uns gesagt hat. Aber ich konnte mich gerade noch zurückhalten.
    »Weil Ihre Story völliger Blödsinn ist«, antwortete ich schließlich. »Sie ziehen von Stadt zu Stadt und suchen nach einsamen

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