Mr Monk besucht Hawaii
dem Sitz des Wagens, den Brian gemietet hatte.«
»Wundert mich nicht«, sagte ich. »Ich möchte wetten, unzählige Wagen haben solche Flecken.«
»Nein, Sie verstehen nicht«, beharrte er. »Das da ist genau der Fleck aus Brians Wagen.«
»Von welchem Brian reden Sie?«, fragte Kealoha. »Und warum sollte er Ihren Wagen stehlen?«
Ich klärte den Lieutenant mit wenigen Worten auf, was es mit Brian auf sich hatte.
»Jetzt bin ich verwirrt«, sagte Kealoha.
»Ich auch«, gab ich zu. »Wie soll das der Fleck aus Brians Wagen sein?«
Wir beide sahen Monk an, der unsere Blicke erwiderte. »Lassen Sie uns einen anderen Wagen mieten.«
Monk machte sich auch diesmal nicht die Mühe, etwas zu erklären. Er bestand darauf, dass wir ihn zur nächsten Autovermietung brachten, vorzugsweise zu einer, bei der wir noch keinen Wagen gemietet hatten.
Ich versuchte ihm klarzumachen, dass es verrückt war, jetzt einen Wagen zu mieten, wenn wir nur noch eine Übernachtung hatten. Aber Monk kümmerte sich nicht darum.
Kealoha fuhr uns zu AutoPlanet , dem einen großen Autovermieter, der uns noch nicht kannte. Er wartete, während Monk den Angestellten auf seine gewohnte Art dazu brachte, ihm ein möglichst fabrikneues Cabrio herauszusuchen.
Am Ende hatten wir wieder einen Mustang, der mit unseren bisherigen Wagen identisch war.
»Wohin soll's gehen, Mr Monk?«, fragte ich, nachdem alle Papiere ausgefüllt und alle Versicherungsmöglichkeiten angekreuzt waren.
»Zur Polizeiwache.«
»Dafür brauchten Sie aber keinen Mietwagen«, sagte Kealoha. »Da hätte ich Sie auch hinfahren können. Was wollen Sie denn auf der Wache?«
»Ich brauche ein Messer«, erklärte Monk. »Das Schärfste, das Sie haben.«
Wir folgten dem Lieutenant zur Wache und stellten den Wagen auf dem Parkplatz ab. Kealoha ging nach drinnen und kam mit einem Buschmesser zurück, das auch Rambo immer bei sich trug. Es war so scharf, dass ich allein beim Hinsehen fürchtete, mich zu schneiden.
»Das haben wir einem betrunkenen Marinesoldaten in Kapaa abgenommen«, erläuterte er und zeigte uns das Messer, während wir aus dem Wagen ausstiegen. »Er ist nie vorbeigekommen, um es abzuholen.«
»Damit könnte man ja einen Baum fällen«, sagte ich.
»Er sagte, er hätte damit Äpfel geschält.«
Monk gab mir ein Zeichen, dass er ein Tuch brauchte, und ich gab es ihm sofort.
»Wie Sie wissen, hat jemand bei Brians Wagen die Windschutzscheibe eingeschlagen und das Verdeck aufgeschnitten.« Monk nahm Kealoha das Messer aus der Hand und wischte den Griff gründlich ab, während er redete. »Als der Wagen aus der Werkstatt kam, hatte man nicht nur die Scheibe und das Verdeck erneuert, sondern auch andere Sitze eingebaut.«
»Ja«, sagte ich. »Und?«
»Aber der Teppichboden war immer noch schmutzig. Das kam mir eigenartig vor, aber jetzt nicht mehr.«
Er gab mir das benutzte Tuch, öffnete die Fahrertür und zerschnitt mit dem Messer den Sitz.
»Mr Monk!« Ich war mit einem Satz bei ihm. »Was ist denn mit Ihnen los? Das können Sie doch nicht machen!«
Er sah mich verwundert an. »Sie haben doch die Versicherung abgeschlossen, oder?«
»Ist das Ihre Methode, hartnäckige Flecken zu entfernen?«, fragte ich und machte aus meiner Verärgerung keinen Hehl.
»Brians Mietwagen war neu, er war gerade vom Schiff gekommen«, erklärte Monk, während er weiterschnippelte. »Als wir zum ersten Mal zur Autovermietung gingen, brachte ein Paar einen ganz neuen Mustang zurück, der in einen Unfall verwickelt war. Am nächsten Tag wurde unser Wagen gestohlen.«
»Das weiß ich doch alles«, gab ich zurück. »Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum Sie den Sitz aufschneiden.«
Er hielt inne und betrachtete, was er angerichtet hatte. Der Bezug war zerschnitten, die Füllung und die Federn herausgequollen, und überall auf dem Boden lagen kleine Schaumstoffstücke.
»Unser Wagen wurde gestohlen, und nur ein paar Stunden später haben wir einen neuen Mustang gemietet. Wiederum ein paar Stunden später wurden wir von einem Truck gerammt.« Monk ging zur Beifahrerseite.
»Auf Ihnen liegt ein Fluch«, meinte Kealoha. »Und ein wenig verrückt sind Sie auch, wenn ich das so sagen darf.«
»Mag sein.« Monk öffnete die Beifahrertür, beugte sich vor und traktierte die Sitze abermals mit dem Messer, als sei es die normalste Sache der Welt. »Das ist aber nicht der Grund, weshalb unser erster Wagen gestohlen und der zweite zu Schrott gefahren wurde. Alle Wagen,
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