Mr Monk besucht Hawaii
an. Oder wollen Sie Ihre Dienstmarke nicht zurückbekommen?«
»Ich möchte nicht der Sheriff über die Hölle werden«, gab er zurück.
»Und wenn ich auch hierher umziehen würde?«
»Das würden Sie für mich tun?«
»Ich würde es für mich und Julie tun. Wenn mich jemand dafür bezahlen würde, hier zu leben, dann müsste ich nicht lange überlegen. Es wäre ein paradiesisches Abenteuer.«
»Sie würden an einem Ort leben wollen, an dem Ihre Tochter schmutzige T-Shirts tragen und vom Boden essen muss?«, fragte Monk. »Wem wollen Sie da was vormachen? Ich könnte niemals von Ihnen und Julie solche Entbehrungen erwarten, nur damit ich wieder zurück in den Dienst komme.«
»Das wären doch keine Entbehrungen, das …«
»Das ist sehr nett von Ihnen, Natalie«, unterbrach er mich. »Und ich bin wirklich gerührt. Aber im Ernst … sehen Sie sich doch mal hier um.«
Ehe ich etwas erwidern konnte, wandte er sich wieder Kealoha zu. »Das ist ein sehr freundliches Angebot, Lieutenant, aber mein Leben spielt sich in San Francisco ab.«
»Nun, ich hoffe, Sie kommen uns wenigstens wieder einmal besuchen.«
»Das werde ich«, sagte Monk, dann flüsterte er so leise, dass nur ich ihn noch verstehen konnte: »Sobald Hunde gelernt haben, wie man Toiletten benutzt.«
26. Mr Monk kehrt heim
Zum Abendessen gingen wir wieder ins Royal Hawaiian. Danach kehrte Monk zum Bungalow zurück, um weiter alles in Ordnung zu bringen, während ich mich zur Strandbar begab, um mehr von den tropischen Drinks zu kosten.
Die Bar war in den Schein der Fackeln und des Mondes getaucht, eine Band spielte, ein paar Hula-Tänzer waren da, und vom Meer her wehte eine angenehme Brise. Die Drinks schmeckten mild und süß, und es gab reichlich von ihnen. Das Beste aber war, dass es sich bei den Gästen fast ausschließlich um Paare handelte und deshalb niemand versuchte mich anzumachen.
Julie fehlte mir zwar sehr, aber ich wäre gern noch eine Woche länger geblieben – falls sich die Gelegenheit dazu ergeben hätte. In den Tagen seit unserer Ankunft auf der Insel war so viel geschehen, dass ich mich weder erholen konnte noch viel von der Insel gesehen hatte. Dennoch fühlte ich mich entspannter als kurz nach der Ankunft. Nach einer Stunde kehrte ich zum Bungalow zurück und legte mich rundum zufrieden ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, denn ich hörte aus unserem Pool ein lautes Planschen. Da ich die Einzige im Bungalow war, die den Pool bislang benutzt hatte, nahm ich an, dass eine Robbe sich in den Garten verirrt hatte oder irgendein Fremder auf die Idee gekommen war, ins Wasser zu springen. Ich zog meinen Bademantel über und ging barfuß nach draußen.
Überrascht stellte ich fest, dass sich Monk in unserem Pool im Rückenschwimmen betätigte – und das gar nicht mal so übel. Als er mich sah, lächelte er mich an.
»Springen Sie rein, wir schwimmen um die Wette«, rief er.
Es war das erste Mal, dass ich Monk mit nacktem Oberkörper sah, doch ihm schien es nichts auszumachen.
»Wir müssen in zwei Stunden aufbrechen«, gab ich zurück. »Müssen Sie nicht noch packen?«
»Wie schwer kann das schon sein? Man wirft alles in den Koffer und macht ihn zu. Fertig.«
Jetzt begriff ich, was hier los war. Monk war high. Er musste bereits seine Dosis Dioxynl genommen haben.
»Sind Sie hungrig?«, fragte er.
»Ich weiß nicht, ich bin gerade erst aufgestanden.«
»Ich verhungere.« Er stieg aus dem Pool. »In fünf Minuten wird das Büfett eröffnet. Kommen Sie, bevor wir uns anstellen müssen.«
Er sah sich um, dann bemerkte er, dass er kein Handtuch mit an den Pool genommen hatte.
»Warten Sie«, sagte ich. »Ich hole Ihnen eines.«
»Keine Sorge, Natalie«, gab er zurück und ging auf das Wohnzimmer zu.
»Sie werden überall im Haus Tropfen hinterlassen.«
»Es ist nur Wasser, keine Säure«, winkte er ab. »In fünf Minuten ist das wieder trocken. Sie müssen einfach ein wenig lockerer werden, Schätzchen.«
Es war Monks Glück, dass ich in diesem Moment nichts Schweres in meinen Händen hielt.
Ich duschte, zog mich an und packte meinen Koffer. Als ich aus meinem Zimmer kam, stand Monk in seiner gereinigten Golfkleidung an der Tür und hatte sein Gepäck neben sich.
Wir übergaben unsere Koffer und Taschen dem Pagen und machten uns auf den Weg zum Büfett. Eine kurze Schlange stand dort bereits an, löste sich aber schnell auf. Monk begann, seinen Teller mit Rührei, Reis, Würstchen, Speck,
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