Mr Monk und die Feuerwehr
vier«, legte er nach.
» Vier? «
»Ja, denn so ist es nicht natürlich«, sagte er und zeigte auf ihr Dekolleté. »Sie sollten wirklich etwas daran tun.«
» Was haben Sie da gerade gesagt? « Ihr Lächeln wich einem wutentbrannten Ausdruck.
»Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor«, sagte ich, aber es war mehr wie ein Versuch, eine Lawine aufzuhalten, nachdem sie bereits zu Tal gegangen war. »Er meinte nicht das, was Sie meinen.«
»Das lässt sich ganz einfach beheben«, redete Monk weiter. »Sie können es selbst erledigen.«
Sie marschierte zur Tür und riss sie auf. »Raus hier. Auf der Stelle.«
Monk hob abwehrend die Hände, sah mich hilflos an und verließ das Haus. Ich versuchte, mich für ihn zu entschuldigen, aber Lizzie schob mich nach draußen und knallte die Tür hinter mir zu.
»Manche Leute sind einfach unglaublich!« Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Wie kann man sich über eine solche Kleinigkeit dermaßen aufregen?«
8. Mr Monk schafft Ordnung
Julie saß auf dem Rand der Badewanne und sah mir zu, wie ich vor dem Spiegel mein Haar zurechtmachte und etwas Make-up für mein Date mit Feuerwehrmann Joe auflegte. Die Tür zum Badezimmer war geschlossen, daher wusste ich, dass Monk uns auf keinen Fall stören würde. Julie war das ebenfalls klar.
»Du lässt mich doch nicht wirklich mit ihm allein, oder?«, fragte Julie.
»Mr Monk ist ein sehr netter Mann.«
»Er ist eigenartig.«
»Eigenartiger als Mrs Throphamner?«, gab ich zurück und bezog mich auf ihre übliche Babysitterin. »Wenigstens nimmt Mr Monk nicht seine Zähne raus und legt sie in ein Glas, während er vor dem Fernseher sitzt.«
»Mom, heute Morgen hat er mir nicht erlaubt, dass ich meine Schuhe zumache, weil die beiden Enden meiner Schnürsenkel nicht gleich lang waren. Und nachdem ich die Schnürsenkel neu eingezogen habe, hat er nachgemessen , ob sie auch wirklich stimmen.«
»Das ist seine Art zu zeigen, wie wichtig du ihm bist.«
»Das ist aber noch nicht alles. Anschließend hat er darauf bestanden, mir die Schuhe zu schnüren, weil ich die Schleife nicht ›symmetrisch‹ mache.«
»Heute Abend wird alles gut laufen, wenn du ein paar einfache Regeln beachtest. Lass ihn nicht zwischen zwei Dingen wählen. Lass keine Unordnung entstehen. Und mach auf keinen Fall Popcorn.«
»Warum nicht?«
»Weil keine zwei Stücke Popcorn identisch sind. Das macht ihn verrückt.«
»Oh, woher weißt du das denn?«, fragte sie. Erst vor Kurzem hatte sie den Sarkasmus entdeckt, ein perfektes Werkzeug, um ihrem wachsenden Frust Ausdruck zu verleihen, den sie mit allen Kindern in ihrem Alter gemeinsam hatte, die elterliche Autorität aushalten mussten.
»Er mag Wheat Chex , die sind quadratisch. In der Vorratskammer steht eine ungeöffnete Packung.«
»Warum kann ich nicht mitkommen?«
»Es ist ein Date«, sagte ich.
»Und wer sagt, dass du zu einem Date nicht deine Tochter mitbringen kannst?«
»Ich lade mich doch auch nicht selbst ein, wenn du bei deinen Freundinnen übernachtest, oder?«
»Willst du heute Nacht mit ihm schlafen ?«
»Nein, natürlich nicht«, antwortete ich. »So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass ich manchmal etwas Zeit für mich haben muss. Wärst du etwa damit einverstanden, wenn ich dich zu deinen Dates begleiten würde?«
»Ich habe keine Dates«, gab sie zurück. »Das erlaubst du mir nicht.«
»Aber wenn, würdest du es dann wollen?«
»Schon gut«, seufzte sie, was aber mehr wie ein gequältes Aufstöhnen klang. »Und was sollen wir tun, während du deinen Spaß hast?«
Ich begann, das Durcheinander aufzuräumen, das ich rings um das Waschbecken veranstaltet hatte. »Tu, was du immer tust. Sieh dir einen Film an, lies ein Buch, chatte mit deinen Freundinnen.«
»Und was ist mit Mr Monk?«
Ich betrachtete die feuchten Handtücher, die über dem Duschvorhang lagen, den Rasierer, mit dem ich mir die Beine rasiert hatte, die Wattebäuschchen, die alle den Abfalleimer unter dem Waschbecken verfehlt hatten … und da kam mir ein heimtückischer Plan in den Sinn: Ich würde alles so lassen.
»Mach dir um Mr Monk keine Sorgen«, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Er wird genug damit zu tun haben, alles für seine Dusche morgen früh vorzubereiten.«
Nach einem letzten kritischen Blick in den Spiegel entschied ich, alles getan zu haben, was mir außer einer Schönheitsoperation möglich war, und verließ das Badezimmer. Das Timing war
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