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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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ihre Häuser loszuwerden, und denen Esthers Tod deshalb keinen solch direkten Nutzen brachten.
    Als Erstes trafen wir auf Burton Joyner, einen arbeitslosen Software-Entwickler, der in der Garage am Motor eines alten AMC Pacer arbeitete, einem Wagen, der aussah wie ein schwangerer Ford Pinto . Letzterer war übrigens mein allererstes Auto, das ich so lange fuhr, bis mein Dad von irgendjemandem hörte, der Wagen könnte explodieren, wenn ein Käfer gegen die Windschutzscheibe fliegt, und mir einen Plymouth Duster kaufte. Am Straßenrand vor Joyners Haus standen zudem ein AMC Gremlin und ein AMC Ambassador geparkt.
    »Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Mr Monk. Ich bin froh, dass sie weg ist«, sagte Joyner und zog eine Schraube fest.
    »Sie ist nicht weg«, widersprach ich. »Bei Ihnen hört sich das so an, als sei sie nach Palm Springs umgezogen. Die Frau wurde ermordet.«
    »Esther ist dem schlechten Karma zum Opfer gefallen, das sie selbst verursacht hat«, erklärte Joyner. »Sie war eine gehässige, rachsüchtige Frau, die in der Nachbarschaft allen Leuten das Leben zur Hölle gemacht hat. Man kann schon jetzt den Unterschied bemerken. Der Stress in dieser Straße ist deutlich zurückgegangen.«
    »Und die Grundstückspreise werden in die Höhe gehen«, fügte Monk an, »wenn erst einmal der Neubau fertig ist.«
    »Der Neubau kümmert mich nicht so sehr. Für mich wird sich nicht viel ändern, also habe ich mich lieber rausgehalten. Ich bin jemand, der mit anderen Leuten lieber gut auskommt.« Joyner richtete sich auf und wischte sich die verschmierten Hände an seinen Jeans ab. »Leben und leben lassen, das ist mein Motto.«
    »Meines auch«, sagte Monk. »Sie haben sich die Hände an Ihrer Hose abgewischt.«
    »Esther war nicht so wie Sie oder ich. Sie saß mit ihrem Fernglas am Fenster, machte Notizen und schoss Fotos, und sie kümmerte sich um Dinge, die sie nichts angingen. Sie bekam mit, dass ich mir ein Baseballspiel auf ESPN ansah, und rief bei meiner Kabelgesellschaft an, um mich anzuschwärzen, ich hätte mir das Programm mit einem illegalen Decoder reingeholt.«
    »Und? Hatten Sie?«
    »Darum geht es nicht«, erwiderte Joyner. »Was hat es sie gestört, dass ich in meinem Sessel saß und mir ein Spiel ansah?«
    »Sie haben Ihre Hose beschmiert«, sagte Monk.
    »Macht nichts, das ist meine Arbeitshose. Ich habe noch ein Beispiel für Sie. Mein Hobby ist es, alte Modelle der Automarke AMC zu sammeln und zu restaurieren. Ein paar von den Wagen musste ich verkaufen, weil das Geld knapp wurde und ich keinen Job finden konnte. Esther fotografierte mich, wie ich einigen Leuten meine alten Wagen verkaufte, und beschwerte sich bei der Stadt über mich. Daraufhin durfte ich zweitausend Dollar Strafe zahlen, weil ich angeblich mein Gewerbe nicht angemeldet hatte.«
    »Was hatte sie gegen Sie?«, fragte Monk.
    »Keine Ahnung. Ich habe ihr jedenfalls nie was getan. Außerdem hat sie jeden so behandelt. Sie hatte eine bestimmte Einstellung zu den Dingen, und sie erwartete, dass sich alle anderen danach richteten. Ist das nicht verrückt?«
    »Völlig verrückt«, meinte Monk. »Sie können ruhig ins Haus gehen und sich eine andere Hose anziehen. Wir warten hier auf Sie.«
    »Ich will keine andere Hose anziehen.«
    »Das sollten Sie aber tun.«
    »Ich fühle mich wohl in dieser Hose.«
    »Sie werden es mir später noch danken«, beharrte Monk.
    »Nein, werde ich nicht«, gab Joyner zurück. »Sonst noch Fragen? Ich würde mich gern wieder meiner Arbeit widmen.«
    »Wo waren Sie am Freitagabend zwischen neun und zehn Uhr?«, fragte Monk.
    »Ich war zu Hause und habe mich um meine Wäsche gekümmert.«
    »Aha«, machte Monk. »Dann bestreiten Sie nicht, dass Sie eine frische Jeans haben, die Sie stattdessen anziehen könnten?«
    »Was ist eigentlich mit Ihnen los?«, fuhr Joyner ihn an.
    »Denken Sie mal über das Karma nach, das Ihre Hose erzeugt«, konterte er. »Haben Sie gesehen, dass jemand am Freitagabend Esther besuchte?«
    Joyner schüttelte den Kopf. »Ich spioniere meinen Nachbarn nicht nach. Ich achte nicht darauf, wer kommt und wer geht und wer sich was im Fernsehen anschaut.«
    Er wischte sich die Hände an seinem Hemd ab – ich glaube, das machte er absichtlich –, griff nach dem Schraubenschlüssel und vertiefte sich wieder in den Motor.
    »Warum haben Sie das gemacht?«, fragte Monk. »Jetzt müssen Sie auch noch ein frisches Hemd anziehen.«
    »Kommen Sie, Mr Monk«, sagte ich. »Wir müssen noch mit den
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