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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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perfekt, da Joe in diesem Moment an die Wohnungstür klopfte.
    Monk öffnete mit einem Taschentuch, vermutlich fürchtete er, ein mit Beulenpest Infizierter könnte in der Zwischenzeit den Türgriff angefasst haben, als keiner von uns hinsah.
    Feuerwehrmann Joe sah in Bomberjacke, Poloshirt und brauner Cordhose genauso gut aus wie in Uniform. Ich hatte das Gefühl, dass er in allem so gut aussah. In einer Hand hielt er einen Blumenstrauß aus Rosen, Nelken und Schleierkraut, in der anderen eine winzige, als Geschenk eingepackte Schachtel.
    »Sie sind pünktlich.« Monk zeigte auf seine Armbanduhr. »Auf die Sekunde. Das ist sehr beeindruckend.«
    »Mr Monk?« Joe sah ihn verwirrt an. »Ich wusste nicht, dass Sie und Natalie …«
    »Sind wir auch nicht«, fiel ich ihm ins Wort. »Mr Monk wohnt nur vorübergehend hier, da sein Haus ausgeräuchert wird. Übrigens sehen Sie toll aus. Nicht, dass mir das jetzt erst auffällt. Ich meine, das habe ich sofort bemerkt. Aber das soll nicht heißen …«
    »Mom«, stoppte mich Julie. Sie weiß, ich rede wie ein Wasserfall, wenn ich nervös bin, und sie gibt Ihr Bestes, um mich zu bremsen – in erster Linie, um sich selbst vor einer peinlichen Situation zu bewahren.
    »Die sind für Sie, und das ist für dich«, sagte Joe, reichte mir die Blumen und ihr das Päckchen.
    »Wofür ist das?«, fragte Julie.
    »Du musst es schon aufmachen«, gab er zurück.
    Julie schnappte nach Luft, als sie den Inhalt der kleinen Schachtel sah. Sie holte ein winziges rotes Abzeichen heraus, ähnlich dem, das Monk von Captain Mantooth bekommen hatte, nur war auf diesem hier ein Knochen zu sehen.
    »Das ist Sparkys Feuerwehrabzeichen«, erklärte sie. »Das kann ich nicht annehmen.«
    »Ich möchte, dass du es an dich nimmst. Schließlich hat dir Sparky so viel bedeutet, dass du den besten Detektiv von ganz San Francisco angeheuert hast, damit er den Mörder sucht.«
    Ganz egal, was Joe an diesem Abend noch tun oder sagen würde, mein Herz hatte er schon gewonnen. Und Julies ebenfalls, denn sie umarmte ihn und drückte sich fest an ihn.
    »Mom hat gesagt, ich kann mitkommen.«
    »Nein, das habe ich nicht«, widersprach ich, bevor Joe etwas darauf antworten konnte. »Du bleibst hier bei Mr Monk.«
    »Das wird spaßig werden«, meinte Monk. »Wir können mit Legosteinen spielen.«
    »Ich bin zwölf«, sagte Julie beleidigt. »Ich hab keine Legosteine.«
    »Dann war es ja gut, dass ich meine mitgebracht habe.«
    Julie sah Monk mit großen Augen an. »Sie spielen mit Legosteinen?«
    »Soll das ein Witz sein? Ich bin ein Legoteufel. Ich habe das Bausteinfieber.«
    Daraufhin warf Julie mir einen flehenden Blick zu, als würde ich sie einem Rudel Wölfe überlassen. »Mom, bitte. Der Mann hat Legosteine mitgebracht.«
    »Es kann ziemlich anstrengend werden«, meinte Monk. »Aber wir fangen mit ein paar einfachen Konstruktionen an, bevor wir die Spannung steigern.«
    »Machen Sie es für Julie nicht zu spannend«, ermahnte ich ihn. »Sie hat morgen Schule.«
    Ich gab ihr einen Abschiedskuss, und dann dirigierte ich Joe so schnell wie möglich aus dem Haus.
     
     
    Diese Geschichte dreht sich nicht um mich oder um mein Liebesleben, sondern um Adrian Monk, wie er versucht, zwei knifflige Morde zu lösen. Darum werde ich Sie nicht mit den Details über mein Date mit Joe langweilen …
    Wem will ich hier eigentlich etwas vormachen?
    Das ist mein Buch, und ich werde über das schreiben, was mir gefällt. Wenn Ihnen das nicht gefällt, blättern Sie einfach ein paar Seiten weiter.
    Manche Männer wollen einen beim ersten Date mit einem Besuch in einem besonders teuren oder besonders angesagten Restaurant beeindrucken, einige auch mit einem besonders kreativen Ausflug. Aber ich finde, bei einem Date geht es darum, sich einem anderen Menschen vorzustellen, ihm zu zeigen, was einem wichtig ist und welche Einstellung man zu seinem Leben hat. In gewisser Weise erfährt man diese Dinge auch, wenn der Mann einen zu beeindrucken versucht – weil er einem damit nämlich zeigt, dass er nicht der Richtige ist.
    Joe führte mich in sein Lieblingslokal in Chinatown, einen kleinen Familienbetrieb mit gerade mal zehn Tischen, bei dem tote Enten im Fenster hingen, um Appetit auf das zu machen, was die Speisekarte bot. Monk wäre mit Sicherheit schreiend davongelaufen.
    Jeder dort kannte Joe, was es fast so wirken ließ, als würde ich mit seiner ganzen Familie zu Abend essen. Das Essen war gut und preiswert. Manch andere Frau
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