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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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aufbringen konnte.
    »Das hätte Letitia das Herz gebrochen.« Er wischte sich eine Träne von der Wange. »Und mir auch. Ich habe den verdammten Hund geliebt.«
    Monk bewegte den Kopf hin und her und zuckte mit den Schultern. »Ja, das passt alles zusammen.« Mit diesen Worten stand er auf und verließ das Haus, ohne sich zu verabschieden. Ich musste mich sputen, damit er mir nicht entwischte.
    »Sie werden ihm kein Geständnis entlocken?«, fragte ich.
    »Das habe ich soeben getan«, gab er zurück und machte sich auf den Rückweg.
    »Dass er Handtücher gestohlen und eine betrügerische Klage eingereicht hat. Aber was ist mit dem Mord an Sparky?«
    »Er hat Sparky nicht ermordet«, sagte Monk.
    »Und wer war es dann?«
    »Das ist doch offensichtlich. Lucas Breen.«

12. Mr Monk macht seinen Zug
     
    Auf unserem Rückweg zum Excelsior war es inzwischen stockfinster geworden. Um die Parkgebühren bezahlen zu können, würde ich die nächste Rate für meinen Wagen überspringen müssen. Die Preise waren ein gutes Motiv für einen Mord, und mich überraschte, dass die Parkhauswächter nicht mit einer kugelsicheren Weste ausgestattet waren und hinter Panzerglas saßen.
    »Warum sollte Lucas Breen den Hund einer Feuerwache umbringen wollen?«, fragte ich Monk.
    »Er wollte es nicht, er musste es. Er wusste nicht, dass der Hund dort sein würde, als er sich in die Feuerwache schlich.«
    »Und was hatte Breen dort vor?«, fragte ich. Als wir uns dem Financial District näherten, waren kaum noch Leute unterwegs, und auf den Straßen schien es noch dunkler und kälter zu werden.
    »Er wollte dort eine Jacke und einen Helm stehlen«, sagte Monk. »Breen war der Feuerwehrmann, den Mr Dumas aus der Wache gehen sah.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, gab ich zurück. »Wie kommen Sie darauf, es könnte Breen gewesen sein?«
    »Die Mittel, das Motiv und die Gelegenheit«, erwiderte Monk, dann erklärte er mir, was an jenem Freitagabend geschehen war.
    »Lucas Breen verließ das Excelsior gegen Viertel nach neun, ging zu Esthers Haus und erstickte sie mit einem Kissen. Er ließ es aussehen, als sei sie mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen. Anschließend ging er draußen in Deckung, um sich zu vergewissern, dass das Wohnzimmer auch wirklich abbrannte. Breen lief dann zum Hotel zurück, bemerkte aber unterwegs, dass er am Tatort irgendetwas Verräterisches vergessen hatte.
    Es war jedoch zu spät, ins Haus zurückzukehren, da es bereits in Flammen stand und die Feuerwehr längst auf dem Weg war. Er konnte nicht einfach darauf hoffen, dass dieses verräterische Objekt in den Flammen verbrannte. Zu seinem Glück war die Wache nicht weit entfernt. Er beschloss, eine Ausrüstung zu stehlen, zu Esthers Haus zurückzukehren, an sich zu nehmen, was ihm gehörte – falls es das Inferno überlebt hatte –, und auf dem Weg zum Hotel die Ausrüstung wieder zur Wache zu bringen.«
    »Aber er wusste nicht, dass Sparky dort war«, schloss Monk seine Ausführungen. »Der Hund griff an, Breen packte die Axt und wehrte sich.«
    Das bedeutete, es hatte sich so zugetragen, wie Monk es schon beim ersten Besuch in der Wache beschrieben hatte.
    Wir waren so sehr in unsere Unterhaltung vertieft, dass ich gar nicht auf die Umgebung achtete. Das änderte sich in dem Moment, als wir zwischen zwei Gebäuden hindurchgingen und uns ein eisiger Wind entgegenschlug, der mich wachrüttelte.
    Der Wald an Wolkenkratzern ringsum hielt das wenige Licht von uns fern, das der Mond spendete. Der Wind pfiff an uns vorbei und trug dabei Hamburger-Verpackungen und anderen Müll mit sich.
    Ich zog die Jacke enger um mich, da es nicht nur die Kälte war, die mich schaudern ließ. Monk und ich schienen die Einzigen zu sein, die um diese Zeit noch auf der Straße unterwegs waren. Es war schon erstaunlich, wie menschenleer der Financial District nach Feierabend war. Wären nicht ein paar Wagen und gelegentlich mal ein Bus auf den Straßen zu sehen gewesen, hätten wir ebenso gut die letzten Menschen auf der Erde sein können.
    »Was brachte Sie zu der Erkenntnis, dass Breen die Jacke und den Helm gestohlen hatte?«, wollte ich wissen.
    »Als wir die Wache zum ersten Mal besuchten, sah ich, dass ein Bügel in die falsche Richtung wies. Ich drehte ihn zwar um, aber ich musste seitdem immer daran denken.«
    Nur Monk war in der Lage, über etwas Derartiges längere Zeit nachzudenken. Einmal hatte ich den Fehler gemacht, bei Winchell's ein Dutzend Donuts zu holen, ohne

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