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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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dass ich jemals eine Nutte gerochen hätte, weder eine billige noch eine andere. Aber ich stellte mir halt vor, dass sie sich förmlich in Parfüm ertränkten.
    »Der Abend ist noch jung«, sagte Monk plötzlich. »Los, wir feiern eine Party!«
    Ich musste ihn irgendwie falsch verstanden haben, vermutlich war ich vom Wein und den Parfümwolken zu sehr berauscht. »Sagten Sie gerade, Sie wollen eine Party feiern?«
    »Rufen Sie Mrs Throphamner an, und bitten Sie sie, hierherzukommen und auf Julie aufzupassen.« Er legte seine Schürze ab und warf sie in einem Anfall von Ausgelassenheit auf den Tresen. »Wir gehen auf die Piste. Ich meine, im Sinne von Party feiern, nicht im Sinne von Skifahren.«
    Ich legte das Magazin zur Seite. Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, warum Monk an einen Ort wollte, an dem laute Musik lief und verschwitzte Menschen dicht an dicht tanzten.
    »Sie wollen tanzen gehen?«
    »Ich will ins Flaxx und mit Breens Geliebter Lizzie Draper reden«, sagte er.
    »Wollen Sie nicht nur wieder einen Blick auf ihre riesigen Knöpfe werfen?«
    »Ich glaube, ich kann sie überzeugen«, meinte Monk.
    »Sie glauben wirklich, Lizzie wird gegen ihren superreichen Geliebten aussagen?«
    »Einen Versuch ist es wert.«
    Ich wusste genau, was hier los war, und ich sagte es ihm auf den Kopf zu. »Sie suchen verzweifelt nach einem anderen Weg, Breen zu überführen, damit Sie morgen nicht im Müll wühlen müssen.«
    Monk warf mir einen Blick zu. »Ja, zum Teufel, Sie haben recht.«
     
     
    Im Innern präsentierte sich das Flaxx im kühlen Industriedesign – unverkleidete Trägerkonstruktionen, Lüftungsschächte und Rohrleitungen aus Aluminium, Wellblech und Stahl. Die wirbelnden bunten Lichter wurden von den spiegelnden Oberflächen reflektiert und erzeugten eine Art psychedelischen Effekt.
    Das Publikum bestand zum Großteil aus Männern und Frauen zwischen Mitte und Ende zwanzig. Jeder versuchte, auf seinem knallbunten Sofa so cool und desinteressiert wie möglich zu wirken. Die meisten kamen wohl direkt aus dem Büro hierher und waren dementsprechend nüchtern angezogen, trugen ihre Kleidung allerdings etwas lockerer als sonst, um ihre Dekolletes, Piercings und Tattoos zu präsentieren und damit zu prahlen, wie jung und exzentrisch sie noch immer waren. Sie entflohen sozusagen den Zwängen der einen Welt, um sich denen einer anderen zu unterwerfen, was zweifelsfrei an ihrem Tanzstil zu erkennen war – und an der Art, wie sie sich auf ihren Sofas bewegten.
    Monk hatte mit der Situation und dem ganzen Getue ganz schön zu kämpfen. Wenn er seinen Blick von der Tanzfläche nahm, sah er, was sich ringsum auf den Sofas abspielte. Und sobald er sich umdrehte, war er mit Flachbildschirmen konfrontiert, auf denen Softcore-Musikvideos mit Frauen gezeigt wurden. Mich konnte das nicht schockieren. Sex zwischen Frauen war ziemlich angesagt und aus der Werbung kaum mehr wegzudenken – egal, ob damit Slips, BHs oder Deostifte verkauft werden sollten. Der Schockeffekt tendierte, bei mir jedenfalls, längst gegen null. Nicht bei Monk, so viel stand fest.
    Die Musik war laut und basslastig, und sie dröhnte in meinen Ohren und in meinem ganzen Körper. Es gefiel mir, und ich merkte, dass ich mich instinktiv zum Rhythmus zu bewegen begann. Monk dagegen zuckte zusammen, als sei jeder Beat ein Stockhieb.
    »Das ist ein ganz übler Ort«, sagte er.
    »Ich finde, er ist ziemlich harmlos«, entgegnete ich.
    »Ach ja? Dann sehen Sie sich das mal an.« Er zeigte auf eine Schale auf einem der Tische.
    »Ja und?«
    »Die Nüsse«, erklärte er mit ernster Stimme.
    »Und?«
    »Cashewkerne, Walnüsse, Erdnüsse, Mandeln, alle in einer Schale. Das ist ein Verbrechen an der Natur.«
    »Wir können ja die Nusspolizei anrufen.«
    »Und als wäre das nicht schlimm genug, steht diese Schale auch noch einfach so auf dem Tisch.« Er schüttelte sich. »Überlegen Sie mal, wie viele Leute ihre Finger in diese Schale stecken.« Sein Blick wanderte zu einem Pärchen auf einem der Sofas. »Weiß Gott, wo diese Finger schon überall waren.«
    Monk wandte sich schnell von diesem schockierenden Anblick ab, doch dann sah er für einen Moment wieder hin, und diesmal stockte ihm der Atem.
    »Was ist?«, fragte ich, während er ein paar taumelnde Schritte nach hinten machte und in die entgegengesetzte Richtung schaute.
    »Die Schale«, flüsterte er, als hätte sie ihn hören und sich beleidigt fühlen können.
    »Ich weiß, verschiedene

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