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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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nicht?«
    »Nein«, gestand ich ihm ein. »Aber ich meine das nicht böse.«
    »Und wenn ihr den Mantel nicht findet?«
    »Dann kommt der Täter mit zwei Morden ungeschoren davon.«
    »Wenn das passiert … verrätst du mir dann seinen Namen?«
    »Ich glaube nicht«, sagte ich.
    »Du bist eine kluge Frau«, erklärte Joe. »Und eine hübsche dazu. Bleibt es bei unserem Date morgen Abend?«
    »Von mir aus ja. Solange es dir nichts ausmacht, dass ich den ganzen Tag in dreißig Tonnen Müll gewühlt habe.«
    »Kein Wort mehr«, sagte Joe. »Sonst kann ich mich gar nicht bremsen.«
    Wir mussten beide lachen. Es war lange her, seit ich das letzte Mal mit einem Mann gelacht hatte und nicht über ihn. Dennoch meldete sich gleich wieder die Angst, als ich mir vorstellte, wie er in ein brennendes Haus stürmte.
    Das war doch nur ein ganz normaler Arbeitstag , hörte ich es noch innerlich nachklingen.
    Wir verabredeten, dass er mich am nächsten Abend zu Hause abholen würde, und dann verabschiedeten wir uns.
     
     
    Ich stellte den Jeep in der Auffahrt zum Haus ab. Monk und ich stiegen aus und entdeckten Mrs Throphamner auf der anderen Seite des niedrigen Zauns. Sie kniete vor den Rosenbüschen, die in voller Blüte standen und einen wundervollen, intensiven Duft verströmten.
    »Ihre Rosen sind sehr schön«, sagte ich zu ihr.
    »Sie machen viel Arbeit, aber das sind sie auch wert«, entgegnete sie, während sie in der Hand eine kleine Schaufel hielt.
    »Und sie duften so herrlich.«
    »Das sind Bourbon-Rosen«, erklärte sie und zeigte mit der Schaufel auf die großen himbeerroten Blüten. »Diese hier trägt den Namen Madame Isaac Pereire . Keine Rose duftet stärker als sie.«
    Ich öffnete die Heckklappe, wir holten die Einkäufe heraus und trugen sie ins Haus.
    »Blühen Rosen das ganze Jahr über?«, fragte Monk.
    »In Mrs Throphamners Garten tun sie das«, antwortete ich. »Sie tauscht die Büsche regelmäßig aus, seit sie vor ein paar Monaten ihren Garten angelegt hat. Sie liebt es bunt.«
    Während ich die Einkaufstaschen auspackte, setzte Monk Wasser auf, da er darauf bestand, für uns das Abendessen zuzubereiten. Ich widersprach nicht, weil ich viel zu selten einen freien Abend bekam und weil ich wusste, dass ich nicht alles hinter ihm aufräumen musste.
    Als Julie nach Hause kam, half ich ihr am Küchentisch bei den Hausaufgaben, während Monk seine – wie er sie nannte – »berühmten« Spaghetti mit Fleischbällchen vorbereitete. Nach kurzer Zeit waren Julie und ich von Monks ungewöhnlichen Betätigungen so gefesselt, dass wir die Schulbücher darüber völlig vergaßen.
    Die Soße kam aus dem Glas, Marke ›Chef Boyardee‹ (»Warum soll man versuchen, sich mit dem Meister zu messen?«, erklärte Monk.), die Fleischbällchen formte er aber selbst von Hand (natürlich mit Handschuhen, als würde er einen chirurgischen Eingriff vornehmen). Dabei achtete er peinlichst darauf, dass alle Bällchen die gleiche Größe hatten und vollkommen rund waren.
    Er kochte die Spaghetti, gab sie in ein Sieb und begann nun, einzelne Nudeln auszuwählen und auf unsere Teller zu legen, um festzustellen, ob sie alle die gleiche Länge hatten. Das machte er so lange, bis jeder von uns exakt sechsundvierzig Nudeln auf dem Teller hatte.
    Nachdem wir uns an den Tisch gesetzt hatten, servierte er das Essen. Er hatte es für jeden auf drei verschiedene Teller gelegt: einen für die Nudeln, einen für die Soße und einen für je vier Fleischbällchen. Auf dem Tisch wurde es ziemlich eng.
    »Sollten Nudeln, Soße und Fleischbällchen nicht alle auf einem Teller sein?«, wunderte sich Julie.
    Monk schüttelte lachend den Kopf. »Ach, Kinder – sind sie nicht wunderbar?«
    Dann wickelte er eine Nudel auf seiner Gabel auf, stach in ein Fleischbällchen und tauchte es in die Soße.
    »Mmmh«, meinte Monk, nachdem er den ersten Bissen gegessen hatte. »Das nenne ich Kochen.«
     
     
    Nach dem Abendessen entspannte sich jeder von uns auf seine Weise. Julie setzte sich vor den Fernseher, ich blieb am Küchentisch sitzen, wo ich ein Glas Wein trank und in der neuen Vanity Fair las, während Monk den Abwasch erledigte.
    Ich mag die Vanity Fair , trotzdem spiele ich mit dem Gedanken, das Abonnement zu kündigen. Man muss erst einmal fünfzig Seiten Werbung über sich ergehen lassen, bevor man die Inhaltsübersicht zu sehen bekommt. Außerdem nerven die Abonnement-Postkarten. Und vor allem riecht das Magazin wie eine billige Nutte. Nicht,

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