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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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habe gerade einen Artikel in der Sports Illustrated gelesen.«
    »Die Brille bewirkt tatsächlich, dass einem die Worte förmlich ins Auge springen, nicht wahr?«
    »Und noch so einiges mehr. Wenn diese Brillen bei allen Zeitschriften beigelegt wären, könnte ich mir vorstellen, dass Männer viel mehr lesen würden.«
    »Ich auf jeden Fall«, sagte Disher. »Ich hatte übrigens vergessen, Ihnen etwas zu sagen. Joe Cochran war tatsächlich einer der Feuerwehrleute, die letzte Nacht verletzt wurden.«
    Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz stehen bleiben. Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber so kam es mir wirklich vor. Tränen stiegen mir in die Augen, was Disher bemerkt haben musste.
    Sofort versicherte er: »Es geht ihm gut, wirklich. Nur eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen. Er wurde heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen.«
    Ich war erleichtert und wischte die Tränen weg. Trotzdem war ich besorgt. Was, wenn er das nächste Mal wieder ein brennendes Gebäude betreten musste? Würde er dann auch so viel Glück haben? Es war sein Job, und wenn ich mich weiterhin mit ihm traf, musste ich mich an solche Gedanken gewöhnen.
    »Danke«, sagte ich.
    »Übrigens«, fuhr er leise fort und schlug seinen Notizblock auf. »Er hat keine Vorstrafen, er wird nicht per Haftbefehl gesucht, aber drei Strafzettel wegen Falschparkens sind noch nicht bezahlt. Er war nie verheiratet, zumindest nicht in unserem Land. Aber er hat drei Jahre lang mit einer Frau zusammengelebt. Ihr Name …«
    »Sie haben Nachforschungen über Joe angestellt?«, unterbrach ich ihn.
    Disher nickte stolz. »Ich dachte, wenn ich mich schon danach erkundige, wie es ihm geht, kann ich auch gleich alles andere in Erfahrung bringen.«
    »Ich will gar nicht alles andere wissen.«
    »Aber das ist alles das, was ihn ausmacht.«
    »Und deshalb sollte er es mir erzählen«, sagte ich. »Oder ich finde es selbst heraus.«
    »Damit gehen Sie aber ein großes Risiko ein, Natalie. Ich bin schon zu oft enttäuscht worden«, entgegnete er. »Ich gehe erst dann mit einer Frau aus, wenn ich alles über sie weiß.«
    »Und genau deshalb gehen Sie in letzter Zeit mit gar keiner Frau mehr aus«, konterte ich. »Jede Beziehung braucht ihre kleinen Geheimnisse. Das macht mindestens die Hälfte einer romantischen Beziehung aus.«
    »Genau die Hälfte, die ich nicht mag«, meinte Disher.
    Ich konnte ihn überreden, die Zettel von seinem Notizblock abzutrennen, die Joe betrafen, und sie in kleine Stücke zu reißen. Disher gefiel das gar nicht, aber das war mir egal. Auch wenn ich nicht persönlich in Joes Vergangenheit geforscht hatte, kam es mir vor, als hätte ich seine Privatsphäre verletzt.
    Disher schaute an mir vorbei und bemerkte erst jetzt, was Monk da eigentlich las. Er stürmte in das Büro und nahm ihm die Akten weg.
    »Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier machen?«, fragte Disher.
    »Ich vertreibe mir die Zeit«, antwortete Monk.
    »Indem Sie vertrauliche Akten von ungeklärten Mordfällen lesen?«
    »Sie haben nicht die neueste Ausgabe von Highlights for Children hier«, gab Monk zurück. »Sie sollten das Abonnement verlängern.«
    »Wir hatten nie eines«, sagte Disher.
    »Ich suche liebend gern in den Zeichnungen nach verborgenen Objekten«, erklärte Monk an mich gewandt. »Das schult meine Beobachtungsgabe.«
    Disher legte die Akten eine nach der anderen zurück auf den Schreibtisch.
    »Warten Sie«, sagte Monk und zeigte auf eine Akte in Dishers Hand. »Der Gärtner.«
    »Was?«
    »Der Gärtner ist der Mörder«, erklärte Monk. »Glauben Sie mir.«
    »Okay, wir werden das im Gedächtnis behalten«, gab Disher abweisend zurück, legte die Akte hin und griff nach der nächsten.
    »Die Schwiegermutter.«
    »Sie lesen die Akte einmal, und dann wissen Sie das?«
    »Es ist die Schwiegermutter«, beteuerte Monk. »Ein Kinderspiel.«
    Disher legte die nächste Akte hin.
    »Der Zwillingsbruder«, sagte Monk.
    Die nächste.
    »Der Schuhputzer.«
    Die nächste.
    »Der Fahrradkurier.«
    Disher legte den Rest komplett auf den Schreibtisch.
    »Der Imker, die lange Zeit verschollene Tante, der Fußspezialist«, rasselte Monk herunter. »Sie haben eine Akte fallen lassen.«
    Er bückte sich und hob sie auf.
    »Der kurzsichtige Jogger«, erklärte Monk. »Er kann die Frau am Fenster nicht gesehen haben, weil er seine Brille nicht trug.«
    »Ich hoffe, Sie haben sich Notizen gemacht«, sagte Stottlemeyer, der mit finsterer Miene in sein

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