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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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»Dann tu ich es.«
    »Nein!«, rief Darwen. »Warte!«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Alexandra. »Macht euch mal nicht in die Hosen.«
    Und damit nahm sie Platz.
    Augenblicklich begann das Becken zu flackern, dieses Mal in einem dunkelblauen Licht, und plötzlich zog ein dumpfes Grollen durch das ganze Gebäude.
    »Steh auf!«, schrie Darwen.
    Aber Alexandras Augen wurden erst groß und dann wie in Zeitlupe immer kleiner.
    »Hol sie da runter!«, rief Darwen und sprang auf.
    Rich packte Alexandra und zog, aber nichts geschah.
    »Ich kann sie nicht bewegen!«, rief er. »Sie sitzt fest! Es ist, als ob … O nein. Darwen!«
    Alexandras Haut veränderte sich, wurde grau, als würde sie mit einem feinen Pulver bestäubt. Ihre Augen schlossen sich nun ganz, und ihr Kopf sackte mit leicht geöffnetem Mund nach hinten.
    Als Darwen endlich da war, sah er, wie sich – wie von unsichtbaren Spinnen gezogen – dieselben Spinnweben zeigten, die auch die anderen Wächter umhüllten. Vor seinen Augen wurde Alexandra eingesponnen, und immer mehr sah es so aus, als säße sie schon seit Monaten, ja sogar seit Jahren dort.
    Er wischte ein paar Spinnweben beiseite und fasste ihre Hand.
    »Los, noch einmal!«, forderte er Rich auf.
    Das Becken unter der Kuppel fing zu brodeln an, und dunkelblaues Licht blitzte auf. Rich packte Alexandras andere Hand, und die beiden Jungen zogen. Alexandra bewegte sich ein wenig, aber es war, als sei sie zehnmal so schwer wie sonst.
    »Noch einmal!«, rief Darwen.
    Sie zogen erneut, und die Anstrengung ließ Darwen das Blut in den Kopf steigen. Das Grollen wurde lauter. Darwen glaubte, irgendwo Steine fallen zu hören.
    »Sie rührt sich nicht!«, keuchte Rich.
    »Doch«, widersprach Darwen. »Noch einmal!«
    Wieder zerrten sie an Alexandra, und dieses Mal schien sich tatsächlich etwas bewegt zu haben. Ihre Augen blieben zwar geschlossen, aber die Lider flatterten, als ob sie träumte, und sie presste den Mund zusammen, als würde sie sich auf etwas konzentrieren.
    »Los, Alex«, beschwor Darwen seine Freundin. »Kämpfe dagegen an! Noch einmal, Rich. Eins. Zwei. DREI! «
    Mit einem Ruck zogen sie an Alexandras Armen, und ganz plötzlich schoss sie aus dem Thron, als fiele sie von großer Höhe herab. Bei dem Versuch, sie aufzufangen, stürzten alle drei in einem Knäuel zu Boden. Das Grollen hörte auf, und das Becken nahm wieder seine gedämpfte, purpurne Farbe an.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Darwen, der tief und keuchend Luft holte.
    »Du hast mich Alex genannt!«, sagte sie und strahlte ihn an.
    »Was ist passiert?«, fragte Rich.
    »Er nennt mich sonst nie Alex!«, sagte Alexandra.
    »Was ist passiert?«, wiederholte Darwen.
    »Es war echt total seltsam.« Alexandra setzte sich auf, und mit einem Nicken deutete sie auf die Männer und Frauen um sie herum. »Ich konnte sie fühlen. Ich konnte ihre Gedanken wahrnehmen. Und das Wasser, oder was auch immer das ist, auch das war mit uns verbunden. Irgendwie konnte ich die ganze Welt sehen – also, ihre Welt, meine ich jetzt –, aber ziemlich aus der Ferne, und ich war so müde, und die anderen trieben allmählich immer weiter weg.«
    »Du hättest dich nicht dort hinsetzen sollen«, brummte Rich. »Ich dachte schon, der ganze Laden hier stürzt ein.«
    »Das wäre übel gewesen«, räumte Alexandra ein. »Danke, dass ihr mich rausgeholt habt.«
    »Es fühlte sich an, als hättest du zehn Zentner zugenommen!«, beklagte sich Rich. »Wir konnten dich überhaupt nicht bewegen.«
    »Ich habe irgendwie gefühlt, dass ihr es versucht habt«, erinnerte sich Alexandra. »Aber ich wollte einfach nur schlafen …«
    Darwen betrachtete das Becken unter der Kuppel. »Ich glaube, ich begreife allmählich.«
    »Ich nicht«, erklärte Rich knapp. »Was läuft hier eigentlich?«
    »Als du da drin warst«, wandte Darwen sich an Alexandra, »konntest du die ganze Welt sehen, hast du doch gesagt. Alles? Haben die Wächter wirklich an alles gedacht?«
    Alexandra dachte nach.
    »Schwer zu sagen, sie waren so schläfrig. Es war, als seien sie kaum noch da. Ihre Gedanken wanderten, oder wartet … eigentlich konzentrierten sie sich auf bestimmte Orte. Ich konnte zuerst mehr sehen, aber sobald mein Verstand sich mit ihrem verband, fingen bestimmte Bereiche an zu verblassen, als ob ich sie vergessen würde.«
    »Genau.« Darwen nickte. »Das ist es: Sie vergessen! Das verursacht den grauen Nebel. Dieser Ort, die Energie der Kuppel, ist sozusagen das Herz und der

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