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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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Tod entgegentrieb.
    Kerze …
    Ein winziges, zuckendes gelbes Licht kam in Sichtweite. Es flatterte wie eine Flamme, die gleich ausgehen wollte, aber plötzlich entwickelte es gleißende, blauweiße Helligkeit. Wie eine Kanonenkugel riss es ein Loch in die Dunkelheit, und als Darwens schließende Augen sich darauf konzentrierten, glaubte er zu sehen, dass Rich darunterstand und die weiße Flamme wie eine Fackel über seinen Kopf hielt. Darwen musste den Blick abwenden, aber er spürte, wie Luft aus der Richtung kam, in der Rich stand, und er sog sie gierig ein.
    Sein Kopf wurde wieder klar, und er schaffte es, in die Hocke zu gehen, sich schließlich schwankend aufzurichten und stolpernd ins Licht zu treten. Alexandra war bis zur Wand des Flurs zurückgewichen und hatte die Hand vor den Mund geschlagen, aber sie griff schnell nach ihm und zog ihn zu sich hinüber.
    Rich stand allein neben dem sich windenden Schattenungeheuer, er hielt das gleißende Licht noch immer hoch erhoben, und das Loch in der Dunkelheit wurde allmählich größer, als ob es das Schattum von innen verzehrte. Darwen und Alexandra sahen zu, wie Rich einen weiteren Schritt auf die zuckende Schwärze zuging. Der grelle, leuchtende Schein floss über die Dunkelheit und zehrte sie auf, bis das Schattum schließlich mit einem Aufheulen aus Wut und Schmerz explodierte und verschwand.
    Darwen ließ sich mit dem Rücken an der Wand so weit nach unten sinken, bis er saß, lehnte den Kopf zurück und atmete die herrliche Luft.
    »Was zur Hölle war das denn?«, wandte Alexandra sich an Rich. »Trägst du immer ein paar Atomwaffen mit dir rum, nur für den Fall, dass man sie mal braucht?«
    Rich schüttelte den Kopf. »Magnesiumstreifen. Man bekämpft doch Dunkelheit mit Licht, oder nicht?«
    »Stimmt wohl«, sagte Alexandra. »Darwen? Alles klar?«
    »Entgegen aller Erwartungen, ja.« Darwen rappelte sich auf. »Danke, Rich.«
    »Erinnert mich daran, nie wieder blöde Witze über Naturwissenschaften zu machen«, sagte Alexandra. »So, Magnesium, was? Wir sollten uns vielleicht mal ein paar Kisten von dem Zeug besorgen.«
    »Meinst du?«, fragte Rich.
    »Na ja.« Alexandra machte eine Pause. »Was haben wir heute gelernt? Ich meine, außer Richs kleiner Demonstration, wie man den Schwarzen Mann erledigt?«
    »Sag schon«, sagte Darwen.
    »Wir sind auf uns allein gestellt. Kein Mr. Peregrine, keine Wächter, keine Hilfe. Nur wir.«
    »Wir allein, dem Peregrine-Pakt verpflichtet«, ergänzte Rich trocken.
    Alexandra seufzte. »Das nächste Mal, wenn ich einen Club ins Leben rufe, halte ich mich an Tanzen und Singen. Keine Monster und keine Sitze, von denen man nicht mehr hochkommt. Nur ich, ein Mikrofon und das Publikum.«
    »Klingt schrecklich«, sagte Darwen.

K A P I T E L 2 5

    Am letzten Oktobertag – der mit der ersten Halloween-Party an der Hillside seinen Abschluss finden sollte – mussten die Schüler im Naturkundeunterricht ihre Projektarbeit vorstellen. Die Gruppen versammelten sich mit den Konstruktionen, die sie entwickelt hatten, draußen auf dem Sportplatz, hatten zwanzig Minuten Zeit für den Aufbau und sollten dann in einer fünfminütigen Präsentation erklären, welche physikalischen Grundsätze bei ihrer Vorrichtung zum Tragen kamen.
    Nathan, Chip und Barry redeten höchstens dreißig Sekunden, aber ihr Katapult, das wie eine übergroße Armbrust aussah, war mit extrem dehnbaren Trossen ausgestattet und sah sehr leistungsfähig aus.
    »Das haben die doch nie im Leben selber gebaut«, brummte Alexandra. »Das ist nicht fair!«
    Die Fragen, die Mr. Iverson den Jungen stellte, ließen vermuten, dass er ebenfalls seine Zweifel hatte, aber er disqualifizierte sie nicht, und als es an den Praxistest ging, schleuderte das Katapult den leuchtend blauen Baseball so flach und schnell wie eine Kanonenkugel über das Feld.
    »Wow!«, rief Simon Agu. »Das müssen doch mindestens fünfzig Meter gewesen sein!«
    Simons Gruppe war als Nächstes an der Reihe. Er hatte mit Jennifer und Mad gearbeitet, und ihr Gerät ließ seinen roten Baseball in einem wesentlich höheren Bogen aufsteigen. Kurzzeitig sah so aus, als würde er noch weiter fliegen als der erste, aber letztlich waren es dann doch zehn Meter weniger. Bobby, Genevieve und Melissa folgten, dann Naia, Princess und Carlos, und obwohl beide Gruppen ihre Projekte besser erklärten, konnten die Konstruktionen bei der Reichweite nicht annähernd mithalten.
    Schließlich schoben Rich, Darwen und

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