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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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Bücher lesen! « Rich lief leicht rot an. »Vielleicht steht irgendwo ein Hinweis. Vielleicht gibt es auch irgendwo eine Anleitung, wer weiß? Anweisungen für Torwächter oder so was. Kann doch sein.«
    »Na klar«, machte Darwen abfällig.
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee?«, fauchte Rich. »Wenn ja, dann lass doch mal hören!«
    »Hört ihr jetzt mal auf?«, fuhr Alexandra dazwischen. »Wir haben schon genug Sorgen, auch ohne dass ihr zwei euch anfallt wie zwei tollwütige Chihuahuas.«
    »Chihuahuas?«, fragten die Jungen wie aus einem Mund.
    »Ganz genau«, erklärte Alexandra mit ihrem typischen Bringt-mich-nicht-dazu-zu-euch-rüberzukommen-Blick. »Kleine Kläffer. Ratten mit viel zu großem Ego.«
    »Ist ja schon gut«, brummte Rich.
    »Tut mir leid«, sagte Darwen. »Es ist nur so frustrierend …«
    »Äh … Jungs«, unterbrach Alexandra ihn. »Was ist denn das?«
    Sie deutete auf ein Stück Wand neben einem Schrank, in dem sich viele Bücher stapelten.
    »Das ist eine Wand«, sagte Rich. »Nach den Nägeln und dem vielen kaputten Glas zu urteilen, hingen Spiegel daran, aber es ist nur eine Wand …«
    »Nein«, sagte Alexandra und trat näher. »Nimm doch mal den Rahmen dort weg.«
    Darwen stemmte einen riesigen, leeren Spiegelrahmen beiseite, und nun sah er es auch. Zwischen zwei beschädigten Schränken befand sich eine Nische. An deren hinterer Wand hatten Spiegel gehangen – genau, wie Rich gesagt hatte –, aber die Wand selbst bestand nicht aus Gipskarton oder Putz. Es sah vielmehr so aus, als sei sie mit einem groben Stoff bespannt, war aber fest wie der Einband eines Buches.
    »Ich glaub’s ja nicht«, sagte Darwen.
    »Lass uns mal den Boden freiräumen.« Alexandra schob das zerbrochene Holz und die Glasscherben vor der Wand weg. Dann trat sie in die Nische, bohrte die Finger in die winzige Lücke zwischen der Wand und dem Schrank zu ihrer Rechten und zog sie auf.
    »Du hattest recht«, sagte Darwen zu Rich.
    Es war ein Buch, einen Meter breit und zwei Meter hoch, ein Buch, das zwar als ein ganz normales Stück Wand durchgehen konnte – vor allem, wenn Spiegel daran hingen –, aber doch eindeutig ein Buch. Nachdem Alexandra nun sozusagen den Einband aufgeschlagen hatte, blickten sie auf ein großes Stück Papier mit einer wunderschönen Radierung: Sie zeigte ein fruchtbares Tal, das am Horizont durch Berge begrenzt wurde und durch das ein von Laternen gesäumter Weg führte. In der Mitte des Tals stand ein fantastisches Gebäude, rund und von prachtvoll verzierten Türmchen umgeben, das im Sonnenlicht funkelte. Darüber war in geschwungener Schrift zu lesen: »Die Kammer des Rats der Wächter«.
    »Blättere mal um«, sagte Darwen.
    Alexandra tastete nach dem Rand der Seite und schlug sie langsam zurück, bis ihr Gesicht von Licht erfüllt war. Das, was die drei nun vor sich sahen, konnte nur ein Portal sein. Ohne ein Wort traten sie gemeinsam so nahe, bis die flirrende Energie des Tors nur noch Zentimeter von ihren Gesichtern entfernt war, und als hätten sie sich verabredet, nahmen sie sich bei den Händen.
    »Seid ihr so weit?«, fragte Darwen.
    »Ja.«
    Sie traten nach vorn.
    Die Welt von Mr. Peregrines Laden begann zu schimmern und verschwand hinter ihnen. Sie standen in dem wunderschönen Tal, das im Buch abgebildet gewesen war. Aber nur ein Blick in die Runde zeigte ihnen, dass hier etwas Schlimmes passiert sein musste.
    Der Weg sah genauso aus wie auf dem Bild, auch die weit entfernten Berge waren noch da; aber das Tal selbst, das üppig grün und voller Leben hätte sein sollen, war braun und verbrannt wie nach einer langen Dürre. Die Bachläufe waren trocken, die Blumen verwelkt, und die Bäume trugen keine Blätter. Links von ihnen hatte sich eine drohende und vertraute Mauer aus grauem Nebel aufgebaut, die all das verdeckte, was dahinterlag – oder einmal gelegen hatte.
    »Diese Wächter bräuchten einen guten Gärtner«, stellte Alexandra trocken fest.
    »Die Ratskammer scheint aber noch okay zu sein«, sagte Rich und sah in die entsprechende Richtung.
    Das großartige Gebäude lag nicht weit direkt vor ihnen. Steinerne Stufen führten zu seinen Säulen, Bögen und den eleganten Türmchen hinauf. Es wirkte auf gewisse Weise gleichzeitig einladend und beeindruckend, obwohl Darwen dachte, dass es ihm noch besser gefallen hätte, würde dort auf den Stufen reges Treiben herrschen.
    »Ich hoffe, dass du recht hast«, sagte er.
    Sie nahmen den langen, geraden Weg, der, von

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