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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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Alexandra ihre Blide auf die richtige Position und zogen das Gegengewicht hoch.
    »Jetzt ist nur noch das Loser-Team übrig«, bemerkte Nathan. »Guckt euch das Ding mal an! Hey, Haggerty, wie ich sehe, hat der Archäologie-Club endlich mal was ausgebuddelt. Ich wusste gar nicht, dass es in der Steinzeit schon lila Farbe gab!«
    Die Hälfte der Klasse kicherte. Die Blide sah wirklich ziemlich lächerlich aus. Sie war zweimal so groß wie alle anderen Katapulte, und sie war ganz offensichtlich selbst gebaut, ein großes Holzkonstrukt, das Alexandra lila angestrichen und mit silbernen Sternchen und Blitzen verziert hatte. Rich übernahm die Erklärungen, wobei die Klasse ein wenig abgelenkt war, weil Chip und Barry Höhlenmenschen-Grunzen von sich gaben. Mr. Iverson wies sie zurecht, aber Nathan hatte sich inzwischen auch angeschlossen.
    »Ich Holz mit Stein schlagen«, stieß er schnaufend hervor und ließ dabei die Arme wie ein Affe schaukeln. »Trommel schlagen mit Stock.«
    »… höchst effizienter Energietransfer«, war währenddessen von Rich zu hören, der seine Präsentation zu Ende bringen wollte, obwohl ihn die anderen Schüler inzwischen völlig ignorierten.
    »Schieß das verdammte Ding einfach ab«, raunte Darwen unterdrückt.
    Alexandra ließ einen lilafarbenen Baseball in die Schlinge gleiten und sah hoch.
    »Die Umsetzung potenzieller Gravitationsenergie in Bewegungsenergie, auch kinetische Energie genannt …«, fuhr Rich fort.
    »Bereit zum Abschuss!«, rief Alexandra.
    »Warte!«, protestierte Rich.
    Doch sie hatte schon die Sperre gelöst.
    Das Gegengewicht fiel herab, der Wurfarm richtete sich auf, und die Schlinge mit dem lilafarbenen Ball fuhr zischend nach oben und schleuderte das Geschoss in einem langen, aufsteigenden Bogen heraus.
    »Abgefahren!«, schrie Alexandra.
    Die Klasse verfolgte gebannt die Flugbahn des Balls, der über das gesamte Feld schoss, über die Bäume dahinter flog und verschwand. Ein Raunen ging durch die verblüffte Schülerschar.
    »Wow!«, machte Barry.
    »Unglaublich!«, rief Naia.
    »Heiliger Strohsack«, stieß Darwen hervor.
    »Davon rede ich ja«, sagte Rich gelassen. »Geschichte und Naturwissenschaft.«
    Dass sie den Katapult-Wettbewerb auf so dramatische Weise für sich entschieden hatten, versetzte Darwen, Alexandra und Rich in Hochstimmung.
    »Hast du Nathans Gesicht gesehen?« Alexandra kicherte. »Ich dachte, der kotzt gleich!«
    »Dass es eine so große Reichweite haben würde, das hätte ich selbst nicht erwartet«, sagte Rich.
    Darwen gab ihm einen Schubs. »Das ist allein dein Verdienst. Du hast es entworfen. Ich habe ja nur dabei geholfen, es zu bauen.«
    »Und ich war für das coole Aussehen verantwortlich«, ergänzte Alexandra.
    »Ah«, sagte Darwen grinsend. »Das war es, was du getan hast. Ich war mir nicht ganz sicher.«
    »Hey.« Alexandra deutete mit einem Nicken auf Rich. »Er ist der Wissenschaftler. Ich bin die Künstlerin. Aber das heißt nicht, dass ich keine Ideen habe.«
    »Ja?« Darwen spürte, dass nun etwas Bedeutungsvolles kam. »Was denn, zum Beispiel?«
    »Wahrscheinlich denkt ihr, es ist verrückt«, sagte Alexandra. »Verdammt, das denke ich eigentlich sogar selbst ein bisschen. Ist wohl auch so. Na ja, nicht direkt verrückt. Nur ziemlich abgefahren, wisst ihr? Nicht verrückt im wörtlichen Sinne, aber eben ziemlich abseitig …«
    »Was für eine Idee ist es denn, Alex?«, hakte Rich nun ein.
    »Okay«, sagte Alex. »Haltet euch fest.«
    »Sag schon«, sagte Darwen.
    »Die Wächter haben keine Ahnung, was gerade passiert, nicht wahr? Sie schlafen in der Ratsrunde, während die ganze Spiegelwelt verschrubbelt wird. Hey!« Sie unterbrach sich. »Das gefällt mir: verschrubbelt. Die Welt wird verschrubbelt. Das ist ja ein tolles Wort …«
    »Die Idee, Alex«, erinnerte Darwen und verdrehte Rich gegenüber die Augen.
    »Okay, wir müssen sie also irgendwie wecken und ihnen klarmachen, was da läuft, nicht wahr?«, fuhr sie unbeirrt fort. »Und wir wollen Mr. P. aus dem Koma holen. Als ich auf diesem steinernen Thron saß …«
    »Sind üble Dinge passiert«, sagte Rich.
    »Ja, aber das lag daran, weil ich kein Teil von Silbrica war«, erklärte Alex. »Meine Gedanken, meine Energie oder was auch immer passte nicht mit ihren zusammen, und deswegen hat es nicht geklappt.«
    »Aber Mr. Peregrine gehört dorthin«, sagte Darwen und beendete ihren Gedankengang mit ehrfurchtsvoller Stimme. »Er könnte die Verbindung zwischen den

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