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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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Füller, aber ich würde nicht drauf wetten.«
    Beim Mittagessen saß Darwen mit Rich zusammen, doch innerlich wünschte er sich, ins Einkaufszentrum gehen zu können. Aber er war sich bewusst, dass es keine gute Idee wäre, schon an seinem zweiten Tag eine Schulregel zu brechen. Alexandra saß mit dem Mädchen zusammen, das Mad genannt wurde, und strafte Darwen vermutlich wegen der Auswahl seiner außerschulischen Aktivitäten mit Nichtbeachtung. Ihm war es recht.
    Die ganze Pause über erzählte Rich davon, was er auf dem Schulgelände oder auf dem Land seines Vaters schon gefunden hatte. Er besaß eine große Sammlung von Pfeilspitzen und ein paar Kleinigkeiten aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, unter anderem eine Kugel, die er mit seinem Metalldetektor aufgespürt hatte.
    »Es ist ein ziemlich einfaches Gerät, eher billig, aber es funktioniert ganz gut«, sagte er. »Ich würde es auch gern auf unserem Ausgrabungsfeld hinter der Turnhalle verwenden, aber mein Dad will nicht, dass ich es mit in die Schule nehme. Das Gelände hier ist ziemlich außergewöhnlich. Ich bin sicher, dass man hier alles Mögliche finden kann.«
    »Außergewöhnlich? In welcher Hinsicht?«, fragte Darwen, der spürte, dass nun etwas Wichtiges kam.
    »Sind dir die Bäume am Schulgelände aufgefallen?«, fragte Rich und beugte sich vor, als wollte er ein Geheimnis verraten. »Das sind Sumpfzypressen. Das sind keine echten Zypressen, sie sind eher mit den Wacholdern verwandt, und sie wachsen hier überall, sind aber meistens nicht sehr groß. Die Bäume, die hier rund um die Schule stehen, sind groß und alt, vielleicht dreihundert Jahre. Vielleicht noch älter. Und sie bilden einen Kreis, weißt du? Sie wurden angepflanzt!
    Das hier war früher das Land der Muscogee-Indianer, aus denen später der Stamm der Creek-Indianer hervorging, und die Zypresse zählte zu ihren heiligen Bäumen. Von daher war dieses Gebiet sicherlich von Bedeutung. Ein Teil des Kreises wurde zerstört, als das Einkaufszentrum gebaut wurde, aber die Schule liegt ziemlich in seiner Mitte. Und was war es wohl, das dieses Land so außergewöhnlich machte, hm?«
    »Ich habe keine Ahnung, du?«, fragte Darwen gespannt, aber Richs nächster Satz war eine Enttäuschung.
    »Ich auch nicht. Aber ich wette, es war etwas richtig Großes, und wenn wir intensiver graben würden, bekämen wir es vielleicht raus.«
    »Oh«, sagte Darwen. »Warte mal, ist es das? Das Geheimnis, das du mir heute erzählen wolltest?«
    »Jepp«, sagte Rich mit fröhlicher Miene. »Ziemlich cool, was?«
    »Ja, cool«, sagte Darwen ernüchtert.
    Das ist alles?, dachte er. Das ist das total Seltsame? Wie seltsam ist das wohl, verglichen mit unmenschlichen Monstern, die einen durch den Wald im eigenen Kleiderschrank jagen?
    Dreihundert Jahre alt mochte man in Georgia vielleicht als uralt betrachten, aber dort, wo Darwen aufgewachsen war, gab es Häuser, Kirchen und Burgen, die dreimal älter waren, und nach dem Höllenabenteuer der letzten Nacht reichte ein kleiner Ausflug in die Lokalgeschichte wirklich nicht, um sein Blut zum Kochen zu bringen.
    »Heute kommt der Schuldirektor, um sich den Ausgrabungsplatz anzusehen«, fuhr Rich fort. »Er will überprüfen, was wir machen, bevor er Geld für den Club bewilligt.«
    »Geld wofür denn?«
    »Hauptsächlich für Werkzeuge«, antwortete Rich. »Im Augenblick leihen wir uns Spaten und anderen Kram vom Hausmeister, Mr. Jasinski«, sagte er und sah zu einem dicken Mann in einem fleckigen Overall hinüber, der etwas abseits saß und ein Sandwich aus einer Plastikdose geholt hatte und nun kräftig hineinbiss. »Aber ich hätte gerne eine richtige Ausrüstung – Messstäbe und Aufbewahrungskisten, vielleicht sogar ein Mikroskop …«
    »Hey, Haggerty«, rief jemand vom Nebentisch. Es war Barry Fails, der Junge, von dem Alexandra gesagt hatte, er sei nicht besonders schlau. »Kommst du heute Nachmittag zum Probetraining der Lacrosse-Mannschaft?«
    »Kann er doch nicht«, warf Chip Whittley ein. »Er ist damit beschäftigt, Coladosen zu sammeln, nicht wahr, Haggerty?«
    Chip stieß wieder sein maschinengewehrartiges Kichern aus, und die ganze Runde an seinem Tisch fiel in sein Gelächter ein. Rich blickte konzentriert auf seinen Teller; er war rot geworden.
    »Hey, wisst ihr noch, wie er glaubte, er hätte eine Kugel aus dem Bürgerkrieg gefunden?«, fragte Nathan laut. »Und dann war’s doch nur ein Kronkorken.«
    »Halt die Klappe, Cloten«, sagte Rich.
    Die

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