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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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anderen Jungen lachten wieder.
    »Rekrutierst du jetzt den Neuen?«, fragte Chip und grinste. »Hast du ihm erzählt, dass du unterm Baseballfeld das Gold von Tutanchamun gefunden hast?«
    »Oder Blackbeards Schatz in der Mädchenumkleide?«, setzte Nathan hinzu.
    »Ja, oder … irgendwas ganz Uraltes irgendwo … äh … unterm Parkplatz?«, sagte Barry.
    »Echt klasse, Barry«, bemerkte Darwen trocken.
    »Du hast dir ja tolle Freunde ausgesucht, Engländer«, spottete Nathan. »Hinterwäldler-Rich und die durchgeknallte Alex? Da hat ja sogar unser kleiner Meistens einen besseren Riecher.«
    Die anderen lachten und marschierten aus der Kantine, wobei sie ihr benutztes Geschirr auf Darwens Tisch abluden. Als sie gegangen waren, wandte sich Darwen wieder an Rich, der betrübt in seinem Essen stocherte.
    »Was ist das überhaupt fürn Zeug?«, sagte Rich und betrachtete mit rotem Gesicht das Essen auf seiner Gabel. »Hier kriegen sie nicht mal ein vernünftiges Krustensandwich mit Krautsalat hin.«
    »Was ist denn ein Krustensandwich?«, fragte Darwen.
    »Schwein vom Grill«, sagte Rich voll Bitterkeit. »Eine Redneck-Spezialität. Für Hinterwäldler.«
    Darwen beschloss, das Thema zu wechseln. »Meistens?«, hakte er nach. »Weshalb nennen sie Barry denn ›Meistens‹?«
    »Weil er mit Nachnamen Fails heißt. Verstehst du? Barry Fails, also wörtlich, Barry versagt . Und Barry versagt eben meistens. Das ist ziemlich hart, aber die meiste Zeit stimmt es wirklich. Ich würde ihn allerdings nicht so nennen, wenn ich du wäre. Nur Chip und Nathan dürfen das.«
    »Die coolen Kids«, sagte Darwen und nickte, fühlte sich dabei aber selbst sehr weit von cool entfernt. Aber hey, dachte er dann, wie viele von den coolen Kids haben in ihrem Kleiderschrank ein Portal in eine andere Welt?
    Er grinste in sich hinein, bis ihm wieder einfiel, wie er atemlos und voller Entsetzen vor den Schrubblern geflohen war. Sein Lächeln verblasste.

K A P I T E L 1 1

    Mr. Iverson, der Naturkundelehrer, war das älteste Mitglied des Kollegiums, das Darwen bisher kennengelernt hatte. Er war ein kleiner Mann mit überdimensionalen, silbergrauen Augenbrauen, die wie Büschel hervorstanden und ihm zusammen mit seinen runden Brillengläsern etwas Eulenhaftes verliehen. Er trug einen abgewetzten Labormantel, der an den Ellenbogen geflickt war und Flecke von irgendwelchen Chemikalien aufwies, und er hatte die Angewohnheit, sich einen Stift hinters Ohr zu klemmen und ihn dann zu vergessen.
    Manche Schüler machten sich lustig über ihn, aber er selbst liebte sein Fach, und überall im Naturkunderaum standen Bunsenbrenner, über denen bunte – und ziemlich übel riechende – Flüssigkeiten blubberten. Am ersten Tag hatte er der Klasse »nur mal so aus Spaß« gezeigt, wie hell ein Magnesiumstreifen abbrannte, und dann war er mit Darwen das Lehrbuch Seite für Seite durchgegangen und hatte ihm Vorschläge gemacht, wie er am besten aufholen konnte. In der nächsten Unterrichtsstunde fragte er, wie Darwen vorankam.
    »Es läuft ganz gut«, sagte Darwen. »Rich hilft mir.«
    »Hervorragend«, strahlte Mr. Iverson. »Manchmal liegt die größte Weisheit darin, andere um Hilfe zu bitten. Aber jetzt«, fuhr er fort und wandte sich mit erhobener Stimme an die ganze Klasse, »zu unserer Projektarbeit!«
    Nathan und seine Freunde stöhnten, nur Rich hob den Kopf wie ein Erdhörnchen, das aus seinem Loch herausschaut.
    »Tut euch in Dreiergruppen zusammen. Gemeinsam werdet ihr dann ein Gerät entwerfen und bauen, das einen Baseball schleudern kann«, sagte Mr. Iverson.
    »Ein Katapult?«, rief Rich begeistert.
    »Genau, Mr. Haggerty.« Iverson nickte. »Eure Arbeiten müssen zum 31. Oktober fertig sein. Für die Note ist entscheidend, wie gut ihr der Klasse die physikalischen Grundlagen eurer Konstruktion erklären könnt, und natürlich auch, wie weit die Bälle fliegen.«
    Noch mehr Stöhnen, vor allem von den Mädchen. Rich hingegen machte den Eindruck, als könnte er es nicht erwarten, mit dem Projekt anzufangen. Mr. Iverson stellte nun die Gruppen zusammen, und Darwen hielt sich gleich an Rich.
    »Wer ist euer Dritter?«, fragte Mr. Iverson.
    »Oh, wir kommen allein klar«, sagte Rich. »Stimmt doch, Darwen, oder?«
    »Äh … klar doch«, sagte Darwen, der gerade damit beschäftigt war, Tinte in seinen Federhalter nachzufüllen.
    »Alex!«, rief Mr. Iverson. »Sie machen bei Rich und Darwen mit.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Rich. »Sie will

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