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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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wir den Weg suchen?«, schlug Alexandra vor. »Ich finde es hier nicht so toll.«
    »Ich auch nicht«, sagte Darwen. »Es ist, als ob … ich weiß auch nicht … als ob die Welt genau hier aufhören würde. Und wenn man noch ein paar Meter weitergeht, dann wäre man im … Nichts . Man würde verschwinden.«
    Er wusste nicht, wieso er das glaubte, und auch nicht, wie so etwas überhaupt sein konnte, aber Alexandra sagte nichts dazu, und er vermutete, dass sie dasselbe dachte.
    »Hier ist der Fahrkartenschalter«, erklärte sie stattdessen nach wenigen Schritten. »Und überraschenderweise ist niemand da. Warst du schon mal in einer Geisterstadt, Darwen?«
    »Ich glaube nicht an Geister«, sagte Darwen, der ihr folgte.
    »Nein, ich meine jetzt nicht Gespenster oder irgendwelche Erscheinungen. Ich meine eine Stadt, die von allen Bewohnern verlassen wurde.«
    »Nein«, sagte Darwen. »Du?«
    Alexandra nickte. »Ich war mal in St. Elmo in Colorado, als ich bei meinem Dad zu Besuch war. Er wohnt jetzt im Westen. Wir sehen uns nicht so oft, aber er ist cool. Aber Kaitlins Vater ist er nicht. Das ist Onkel Bob. Onkel Bob ist noch nicht bei uns eingezogen, weil meine Mom weiß, dass ich das nicht will. Aber Kaitlin ist eingezogen. Mann, Mann, Mann, und wie. Früher waren wir allein, nur Mom und ich, aber jetzt … Jetzt heißt es Kaitlin hier und Kaitlin da. Stör mich nicht, ich muss Kaitlin füttern. Ach Alex, würdest du eben mal schnell Kaitlins Windeln wechseln, damit ich mich umziehen kann für mein Treffen mit Onkel Bob … «
    »Du wolltest was über eine Geisterstadt erzählen«, erinnerte Darwen sie.
    »Ach ja«, sagte Alexandra. »St. Elmo. Genau. Total verrückter Ort. Das war früher mal eine Goldgräberstadt, aber als dann kein Gold mehr gefunden wurde, gingen alle Leute weg. Die Häuser stehen noch, der Saloon und alles, aber es sind keine Menschen mehr da. So kommt mir das hier auch vor.«
    Darwen nickte.
    »Auf meinem Zettel steht, dass es einen Weg gibt«, erklärte er dann. »Je eher wir ein paar Leute sehen, desto besser.«
    Alexandra drückte ihr Gesicht gegen das Fenster des Ladens mit dem Fahrkartenschalter.
    »Siehst du irgendwo Süßigkeiten?«, fragte sie. »Ich hätte Wahnsinnslust auf ein bisschen Schokolade. Nicht, dass jemand hier wäre, der uns welche verkaufen könnte. Man könnte glauben, wir wären die einzigen Leute in dieser Welt, abgesehen von diesen … Viechern, die wir da hinten im Wald beobachtet haben, und die muss ich wirklich nicht so schnell wiedersehen. Hast du ihre Mäuler gesehen? Die hatten das Maul auf der Brust, Mann. So was ist doch nicht richtig. Und dann diese Zähne. Halb wie ein Mensch, halb wie ein Hai. Ich hasse Haie. Ich strecke keinen Zeh in den Ozean. Kannste vergessen. Ich und irgendwo schwimmen, wo mir so ein Viech ein Stück Fleisch rausreißen kann? Kommt überhaupt nicht in die Tüte. Da war mal so eine Sache in Florida, wo dieser Junge …«
    »Hier ist der Weg«, unterbrach Darwen sie.
    Der schmale Pfad war gepflastert, aber in den Ritzen zwischen den Steinen hatte sich Unkraut ausgebreitet. Nach einiger Zeit tauchten links und rechts Bäume auf, und der Weg wand sich mal nach rechts, mal nach links. Der schwache Lichtschein des Bahnhofs verblasste schnell, und der Mond war nicht zu sehen. Darwen fiel auf, dass Alexandra ganz still geworden war und sich so nahe an seiner Seite hielt, dass er ihren Atem hören konnte. Er hielt den Tarnschirm hoch, bis er die Anzeige erkennen konnte: Ein Drittel der Zeit war verstrichen. Sie würden nicht mehr viel Zeit haben, bevor sie den Rückweg antreten mussten.
    Es wurde immer dunkler und kälter. Sie gingen immer schneller, streckten die Hände aus, um sich vor Zweigen oder Spinnweben zu schützen. Keiner von ihnen sprach. Darwen fragte sich allmählich, weshalb er gekommen war. In seinem Zimmer war es ihm noch wie ein verlockendes Abenteuer erschienen, aber hier draußen, in der Dunkelheit des Waldes und nachdem er die Knatscher gesehen hatte, fragte er sich doch, ob Mr. Peregrine wirklich gewusst hatte, wovon er sprach. Oder, schlimmer noch, ob er sie vielleicht absichtlich der Gefahr ausgesetzt hatte. Vielleicht machte er mit den Schrubblern gemeinsame Sache. Vielleicht wollte er, dass sie beide geschnappt wurden …
    Sie beide?
    Ein beide hatte Mr. Peregrine überhaupt nicht vorgesehen. Er hatte Darwen allein geschickt. Wenn Alexandra nun etwas zustieß, war es ganz allein Darwens Schuld.
    »Wir sollten

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