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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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wahr?«
    »Was?«, fragte der alte Herr.
    »Du kannst das Auto nehmen, wenn es für die beiden Zeit ist, zurückzukehren«, rief Mrs. Jenkins nun laut. Ihr Mann war offensichtlich ein bisschen schwerhörig.
    »Ja, aber gewiss doch.«
    »Und du kannst auch ein wenig Zeit sparen, indem du dieses Ding abstellst, während ihr hier drinnen seid«, schlug Mrs. Jenkins vor. »Hier seid ihr schließlich sicher.«
    »Stimmt«, sagte Darwen. Er stellte den Schalter auf »Aus«, und das kaum hörbare Ticken erstarb; das einzige Geräusch war nun noch das Summen des Wasserkessels auf dem Herd.
    »So ist es besser«, sagte Mrs. Jenkins, die sie beide lächelnd betrachtete.
    »Wir sollten ohnehin nicht zu lange bleiben«, sagte Darwen. »Unsere Eltern machen sich sonst Sorgen um uns.«
    Er wusste nicht, wieso er »Eltern« gesagt hatte. Vielleicht, weil es die Dinge einfacher machte. Man musste nicht so viel erklären.
    »Wie geht es denn Mr. Peregrine?«, fragte Mrs. Jenkins nun. »Er ist immer noch um alles sehr besorgt, wie ich sehe.«
    »Es geht ihm gut, denke ich. Aber ich soll mich bei Ihnen danach erkundigen, was hier geschehen ist.«
    »Geschehen?«, fragte die alte Dame. »Was meinst du damit?«
    »Irgendetwas Ungewöhnliches vielleicht?«, hakte Alexandra ein.
    »Ungewöhnlich?«, wiederholte Mrs. Jenkins. »Ich glaube nicht. Väterchen, was meinst du? Ist hier in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches passiert?«
    »Ungewöhnlich?«, rief ihr Mann laut. »In welcher Hinsicht ungewöhnlich?«
    Darwen rutschte auf seinem Stuhl herum. Im Häuschen war es wirklich ziemlich warm, und er begann allmählich zu schwitzen.
    »Ich weiß nicht«, brüllte Mrs. Jenkins zurück. »Eben ungewöhnlich. Mr. Peregrine lässt fragen, ob hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen ist.«
    »Nein«, brüllte Mr. Jenkins mit deutlichem Achselzucken.
    »Aber jetzt hol doch mal den Tee, Väterchen, sei so gut.«
    »Was?«, fragte der alte Herr laut. »Warte kurz. Ich hole nur eben den Tee.«
    »Und den Kuchen«, ergänzte Mrs. Jenkins, die sich vorbeugte und ihm direkt ins Ohr schrie.
    »Kein Grund, so zu schreien, Frau«, bellte ihr Mann. »Ich bin ja nicht taub.«
    »Er hat sich Sorgen gemacht«, sagte Darwen, der versuchte, die Unterhaltung wieder zu seiner ursprünglichen Frage zurückzuführen, »weil er eine ganze Weile nichts von Ihnen gehört hat.«
    »Oh, das«, sagte Mrs. Jenkins und tat diese Überlegung mit einer Handbewegung ab. »Die Vakuumpumpe war kaputt. Väterchen hat versucht, sie zu reparieren, und dabei alles nur noch schlimmer gemacht. Wir haben sie jetzt gerade wieder in Ordnung bringen lassen.« Sie deutete zu dem Schacht neben dem altmodischen Ofen, wo ihr Mann gerade eine Nachricht verschickt hatte, und Darwen entdeckte auf dem Boden daneben eine große Anzahl alter und verstaubter Metallbehälter.
    »Könnten wir vielleicht ein Fenster aufmachen?«, fragte Alexandra, die am Halsausschnitt ihres T-Shirts zerrte.
    Mr. Jenkins reichte seiner Frau die Kuchenplatte, und sie stellte sie auf den Tisch.
    »Nun«, murmelte sie vor sich hin, »wo ist das Kuchenmesser?«
    Sie zog eine Schublade neben der Spüle auf und nahm ein Messer heraus, dessen Klinge sie probeweise kurz gegen ihren Daumen drückte.
    »Gut«, strahlte sie. »Man braucht ein scharfes Messer für den Kuchen, sonst bricht er ganz auseinander.«
    »Mrs. Jenkins!«, rief Darwen. »Sie haben sich geschnitten.«
    Die alte Dame sah auf ihren Daumen, von dem ein dünner Blutfaden zum Handgelenk hinunterlief.
    »Das habe ich wohl«, sagte sie.
    Ihre Stimme war ruhig, beinahe gedankenverloren, als sie das Blut betrachtete, und dann sah Darwen überrascht, dass sie sich die Lippen leckte: Ihre Zunge war lang und dick und braun. Darwen starrte sie an, aber nun schenkte ihr Mann den Tee ein, und Alexandra stieß ein Keuchen aus. Als Darwen ihr den Blick zuwandte, hatte sie die Hand vor den Mund geschlagen und starrte auf ihre Teetasse.
    Die Flüssigkeit darin war schwarz, zäh und mit Schimmel und Pilzbewuchs durchsetzt. Es schwammen irgendwelche Klumpen darin, wobei einer von ihnen aussah, als sei er einmal eine Maus gewesen.
    »Trinkt einen Schluck«, sagte Mr. Jenkins. »Das wird euch guttun.«
    Darwen sah wieder zu ihm hinüber. Als Mr. Jenkins sich vorgebeugt hatte, um den Tee einzuschenken, war irgendetwas verrutscht: Sein Gesicht sah plötzlich verdreht aus, als sei eine Seite aus der Verankerung gerissen worden.
    »Ich habe im Moment gar keinen so großen Durst«, sagte

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