Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
Vom Netzwerk:
aussah, als wollte er protestieren, aber Alexandra schritt bereits an ihnen vorbei und machte sich auf den Weg zum Einkaufszentrum.
    »Na super«, brummte Darwen. »Richtig super.«

K A P I T E L 1 9

    »Eins kann ich Ihnen sagen, Mister, es gibt eine ganze Menge, das Sie uns erklären müssen«, rief Alexandra, sobald sie ins Spiegelgeschäft gestürmt waren.
    Mr. Peregrine sah von ihr zu Darwen und von Darwen zu Rich und fragte dann in höflichem Ton: »Entschuldigt, aber kenne ich euch?«
    »Sie haben Darwen durch den Spiegel geschickt, und Ihre sogenannten Freunde wollten uns umbringen.« Alexandra nahm die bedrohlichste Körperhaltung ein, zu der sie fähig war: die Hände in die Hüften gestemmt und den Kopf zur Seite geneigt.
    »Es tut mir leid«, sagte Mr. Peregrine, »aber ich glaube, ich verstehe nicht ganz, worum es geht.«
    »Es war meine Schuld, Mr. Peregrine«, ergriff Darwen nun das Wort. »Ich wollte nicht, dass sie mitkommt, aber sie hat den Spiegel entdeckt, und dann … Ist ja auch egal, es war jedenfalls gut, dass es so gekommen ist. Ohne sie wäre ich nicht lebendig zurückgekommen.«
    Alexandra sah kurz zu ihm hinüber, behielt aber dem Ladenbesitzer gegenüber ihre stachlige Haltung bei.
    »Der Wald war voller Knatscher und weiß der Teufel was sonst noch«, sagte sie. »Und Mr. und Mrs. Jenkins sind ja auch so wahnsinnig freundliche Leute! Sie haben uns immerhin Tee angeboten, bevor sie aus ihrer Menschenverkleidung gekrochen sind und versucht haben, uns aufzufressen.«
    Mr. Peregrines Augen verengten sich kurz, aber dann schüttelte er den Kopf. »Ich fürchte, ich weiß nicht, was ihr meint.«
    »Wir sind zusammen durch den Spiegel gegangen«, sagte Darwen, erleichtert, dass er es endlich ausgesprochen hatte.
    »Durch den Spiegel?« Mr. Peregrine erschien höchst überrascht. »Was meinst du damit, durch den Spiegel? Wie kann man denn durch das Glas hindurch?«
    Rich warf Darwen einen Blick zu.
    »Sie können es ihnen erzählen«, sagte Darwen. »Es ist okay. Ich meine, Alexandra war schon auf der anderen Seite, und Rich hat das Skelett eines Schrubblers gesehen. Wir haben eins gefunden.«
    »Ein Schrubbler?«, wiederholte Mr. Peregrine. »Ich glaube nicht, dass mir der Ausdruck bekannt ist. Was ist denn ein Schrubbler?«
    In Darwens Kopf drehte sich alles.
    »Schrubbler«, sagte er und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Die Geschöpfe, die Mottes Wald zerstören!«
    »Tut mir leid«, sagte Mr. Peregrine wieder, »ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst.«
    Darwen konnte nicht glauben, was er da hörte. Gefühle, die er schon seit Monaten in sich zu verschließen versuchte, drohten ihn zu überwältigen: Trauer, Verzweiflung, vor allem aber Zorn.
    »Sie wissen es genau!«, rief er. »Lügen Sie uns nicht an! Sie wissen es!«
    »Tut mir leid«, wiederholte Mr. Peregrine, »aber das tue ich nicht.«
    »Jetzt hören Sie mal zu«, begann Alexandra.
    »Nein, junge Dame, jetzt hörst du einmal zu.« Mr. Peregrines Stimme klang plötzlich so ernst und bestimmend, dass Alexandra verstummte. »Das hier ist mein Geschäft. Und wenn ihr hier hereinstürmt und wilde, unbegründete Anschuldigungen äußert, dann muss ich euch bitten, es wieder zu verlassen.«
    »Aber ich habe es für Sie getan!«, rief Darwen gleichermaßen wütend wie verzweifelt. »Ich bin hindurchgeklettert, weil Sie mich darum gebeten haben!«
    »Hier liegt wohl ein Missverständnis vor«, sagte der Ladenbesitzer. »Ihr solltet besser gehen, und ich würde es begrüßen, wenn ich meinen Spiegel zurückbekommen könnte. Noch heute, wenn ich bitten darf, bevor wir schließen.«
    »Aber …!«, brachte Darwen heraus.
    »Bevor wir schließen. Guten Tag.«
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, sagte Alexandra, als sie zur Tür ging.
    »O doch«, erklärte Mr. Peregrine, »ich denke schon.«
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Laden zu verlassen. Darwen ging den beiden anderen voran. Es war ihm unmöglich, etwas zu sagen, so sehr erfüllte ihn der Zorn über diese himmelschreiende Ungerechtigkeit. Und er konnte Rich auch nicht ansehen; er traute sich nicht einmal den Mund aufzumachen, weil er fürchtete, jeden Augenblick loszuheulen.
    »Beeilt euch«, sagte Alexandra. »Wir kommen zu spät zum Matheunterricht.«
    Tatsächlich waren sie spät dran, aber Darwen war es egal. Rich und Alexandra rannten, während er deprimiert und allein über den Parkplatz und zurück zur Schule schlich; beinahe war er froh darüber,

Weitere Kostenlose Bücher