Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
Vom Netzwerk:
Dank«, sagte er zu Rich. »Wirklich vielen Dank.«
    Rich zuckte die Achseln. »Wenn du ihn reingemacht hättest, wäre es noch schlimmer geworden.«
    »Netter Versuch, Arkwright«, sagte Chip mit abfälligem Grinsen. »Blöd nur, dass du den Orientierungssinn deiner Mutter geerbt hast.«
    Darwen hatte sich abgewandt, fest entschlossen, die anderen zu ignorieren. Daher brauchte er einen Augenblick, bis zu ihm durchdrang, was Chip gerade gesagt hatte.
    Den Orientierungssinn deiner Mutter …?
    Der Verkehrsunfall.
    Es dauerte zwei volle Sekunden, bis Darwen die Bemerkung verstanden hatte, aber er brauchte nur eine halbe, um herumzuwirbeln und sich mit gesenktem Kopf und blind vor Wut auf Chip Whittley zu stürzen. Whittley hatte sich gehässig kichernd schon halb abgewandt, und Darwen erwischte ihn, bevor er ihn auch nur kommen sah. Nur einen Moment später lag Chip auf dem Rücken und hielt die Hände hoch, um sein Gesicht vor Darwens wilden Schlägen zu schützen.
    Und dann war es auch schon vorüber.
    Eine fleischige Hand packte Darwen am Kragen seines Trikots und zog ihn weg. Es war Mr. Stuggs, dessen Gesicht krebsrot angelaufen war.
    »Verschwinde vom Spielfeld«, brüllte der Lehrer. »Du bist eine verdammte Schande! Haggerty! Begleite ihn in die Umkleide!«
    Ohne ein Wort stürmte Darwen über das Feld und zur Schule zurück. Er machte sich nicht die Mühe, auf Rich zu warten. Die Augen fest zusammengekniffen, um die Tränen zurückzudrängen, ging er blindlings immer weiter. Beinahe lief er, aber Rich holte ihn auf dem Schulhof trotzdem ein.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Rich. »Chip, meine ich. Was hat er denn gemacht?«
    »Nichts«, antwortete Darwen und starrte nur nach vorne.
    »Es war etwas über deine Eltern, oder?«
    Darwen warf ihm einen Blick zu, aber dann erinnerte er sich, was Alexandra gesagt hatte: Sie wussten es alle, auch Rich. »Ich habe gesagt, es war nichts, okay?«
    »Hör mal, Darwen«, sagte Rich drängend und senkte die Stimme. »Wir müssen reden.«
    »Nicht jetzt«, lehnte Darwen ab.
    »Wieso, wegen des Spiels?«
    »Oh, das war ein Spiel, ja?« Darwen schnaubte. »Für mich hat es sich nicht so angefühlt.«
    »Ach komm schon, Mann«, sagte Rich. »Es ist vorbei. Beim Mittagessen hat das jeder schon wieder vergessen. Wir müssen über etwas anderes reden …«
    »Nicht jetzt«, sagte Darwen und beschleunigte seinen Schritt.
    Rich ließ sich zurückfallen, und Darwen betrat die leere Umkleide allein.
    Er sprach während des ganzen Englischunterrichts mit niemandem, aber als es zum Mittagessen läutete, kam Rich wieder zu ihm herüber.
    »Tut mir leid«, sagte er, »das mit dem Spiel ist dumm gelaufen. Du hättest sagen sollen, dass du die Regel nicht kennst. Ich hätte sie dir erklärt.«
    »Ist schon gut«, sagte Darwen, aber der Klang seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass überhaupt nichts gut war.
    »Ich habe über Du-weißt-schon-was nachgedacht«, sagte Rich, der den Unterton entweder nicht gehört oder aber beschlossen hatte, ihn zu ignorieren. »Ich muss dir was zeigen.«
    »Jetzt?«, fragte Darwen und blieb so unvermittelt stehen, dass ein Siebtklässler mit ihm zusammenstieß.
    »Immer im Gänsemarsch!«, bellte Miss Murray.
    »Vertraulich«, raunte Rich. »Wir können uns in der Hausmeisterwerkstatt treffen. Mr. Jasinski macht Mittagspause.«
    »Haggerty! Arkwright!«, rief Miss Murray. »Ihr versperrt den Flur!«
    Richs ernste Miene stimmte Darwen um, und er nickte. Schnell gingen sie den Flur hinunter in den Innenhof, durch den Uhrenturm und hinunter in den Keller.
    Rich setzte sich auf einen Hocker, schien sich aber plötzlich sehr unwohl zu fühlen.
    »Also«, fragte Darwen, »was ist das denn nun für eine große Sache?«
    »Tja«, sagte Rich. »Am besten sage ich gar nicht viel dazu, und du siehst es dir selbst an.«
    Er zog sich seine Schultasche auf den Schoß und klappte sie auf. Zuerst zog er die Einführung in die praktische Archäologie hervor, die er offenbar immer bei sich trug, und dann ein Buch, das noch älter und abgestoßener war und dessen Rücken ein Nummernaufkleber der Hillside-Schulbücherei zierte.
    »Das habe ich gestern Abend ausgeliehen«, sagte er und schlug es auf einer Seite auf, die er mit einem Stück Papier markiert hatte. »Ich glaube, wir müssen doch mit Mr. Iverson reden.«
    Er hielt Darwen das aufgeklappte Buch hin.
    Der Text war klein gedruckt und das Papier schon recht ausgeblichen, daher musste Darwen sich dicht darüber

Weitere Kostenlose Bücher