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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Mueller
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Krankenhaus.
     
    Dort angekommen musste ich noch geschlagene 35 Minuten warten, bis ich zum Doktor hereingerufen wurde. Meine Kopfschmerzen gingen trotz der beiden Tabletten nicht weg. Ich fühlte mich so elend.
    Ich saß mit noch einigen anderen Patienten in einem weiß gestrichenen, anonymen Krankenhausflur, in welchem ein orangefarbener Plastikstuhl neben dem anderen an der Wand entlang aufgestellt war. Das grelle Neonlicht war Gift für meine Augen und ich wollte nur noch in mein Bett.
    Die anderen Patienten sahen mich verstohlen an. Sie taten so, als ob sie sich eine neue Zeitung aus einer Wandhalterung auf der gegenüber liegenden Seite des Flurs holen würden und schielten dann zu mir herüber.
    Ein kleines Mädchen , mit ritzeroten Haaren, Sommersprossen und einem einzelnen, viel zu großen Schneidezahn sagte zu seiner Mutter:
    „Mama, warum ist die Frau so rot im Gesicht?“
    Die Mutter, eine korrekt gekleidete Frau Ende 30, mit ebenfalls roten Kringellocken, antwortete leise, aber doch laut genug, dass ich es hören konnte:
    „Die Frau war ganz unvernünftig , Liebes, und hat zu lange in der Sonne gelegen, ohne sich mit Sonnencreme einzucremen. Und jetzt siehst du, was passiert, wenn man die Creme vergisst: Man bekommt einen ganz schlimmen Sonnenbrand und anschließend ganz viele Falten und sieht dann aus wie Oma Trude.“
    Hatte ich gerade richtig gehört? Was war das denn für eine blöde Kuh?
    Da rief die Kleine entsetzt:
    „Iiihhh, wie Oma Trude“, und verzog das Gesicht, „die sieht im Gesicht aus wie ein Duplo!“
    Ein Mann lachte leise, während er mich ungeniert anstarrte.
    M ein Kopf dröhnte und ich musste mir dazu auch noch solche Beleidigungen anhören. Ich wollte gerade etwas erwiedern, als mich die Sprechstundenhilfe aufrief.
    So warf ich der Mutti nur einen bösen Blick zu und der Tochter streckte ich die Zunge raus, und ging dann durch die mir zugewiesene weiße Tür in das sterile Behandlungszimmer.
    Duplo! Ich fasse es nicht!
     
     
    „Machen sie sich bitte schon mal frei“, trällerte die rundliche Dame im weißen Krankschwestern-Look fröhlich.
    „Wieso freimachen? Ich hab doch nur einen Sonnenbrand im Gesicht“, versuchte ich ihr zu erklären.
    „Ja, wenn sie schon mal bei uns sind, schauen wir selbstverständlich am ganzen Körper nach, ob die vorhandenen Muttermale gut oder besorgniserregend aussehen. Früh erkannt, Gefahr gebannt.“ flötete sie.
    „A lso ziehen sie sich bitte aus. Der Herr Doktor kommt gleich.“
    Ich kann mich hier doch jetzt nicht ganz ausziehen! Soll ich jetzt nackt vor einem wildfremden, älteren Herrn stehen, der mir durch sein Monokel auf die Brüste starrt und freudig sagen:
    Hi, ich bin´s , Chris. Ich fühl mich super, weil ich hier so nackt herumstehen darf und sie angezogen vor mir stehen! Ja, schauen sie sich bitte meinen Körper von oben bis unten an. Da steh ich drauf!
     
    Ich überlegte mir, dass ich wenigstens mein Unterhemd und meine Unterhose anbehalten würde. Meinen BH zog ich schon aus, da er schwarz und meine Unterhose weiß war. Die Unterhose war auch nicht der Renner, aber auf sie konnte und wollte ich nicht verzichten. Es war ein sehr bequemer Baumwoll-Slip mit breitem Rand, der nicht unangenehm in den Poschlitz rutschte. Nicht wirklich sexy! Aber ausgesprochen bequem. Mein Lieblings-Unterhemd, welches ich heute leider auch trug, war weiß mit rosafarbenen, springenden und bellenden und an kleinen Blümchen riechenden Hündchen! Ganz toll. Das war ja mal wieder ein ganz blöder Tag.
     
    Ich wartete weitere geschlagene zehn Minuten, in meiner Unterwäsche auf der Untersuchungsliege sitzend. Als sich die Klinke bewegte und die Tür endlich aufging, stand ich höflich auf.
    Vor mir stand kein älterer Herr mit Monokel, sondern ein offensichtlich direkt aus Australien importierter Surflehrer, mit schulterlangem, von der Sonne gebleichtem Haar und leuchtenden, dunkelblauen Augen.
    „Guten Tag, Frau König“, sagte er freundlich und schaute mir nicht auf die Brust, sondern nur in mein krebsrotes Gesicht.
    „Guten Tag“, erwiderte ich lächelnd.
    Die Situation war mir richtig unangenehm. Wenigstens konnte er nicht erkennen, dass ich jetzt auch noch von Innen heraus rot wurde.
    „Setzen sie sich und lassen sie mich mal sehen.“
    Er spannte meine Gesichtshaut mal hier, mal da, holte das Vergrößerungsglas und sah sich dadurch meine Haut in aller Ruhe an.
    „Sie haben gerade noch Glück gehabt. Eine Viertelstunde länger und

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