Mr. Sex
erkennen“, Alberts fachmännischer Blick streifte über mein Gesicht, „komm´, wir sehen Drinnen mal nach.“
Ich ging auf die Toilette und betrachtete mein Gesicht. Aaaahh… Ich war krebsrot.
Albert trat hinter mich:
„Lass mich mal gucken.“
Er tastete vorsichtig meine arme Haut ab und sagte:
„Chris, das sieht gar nicht gut aus.“
Dabei schüttelte er leicht seinen Kopf. „Wie lange hast du heute in der Sonne gelegen? Und welchen Lichtschutzfaktor hast du benutzt?“
Lichtschutzfaktor? Was ist das? Für was braucht man den? Ich wollte doch braun werden!
„Ich wei ß nicht so genau“, stammelte ich, „so zwei bis drei, vielleicht auch vier Stunden.“ Ich blickte verlegen unter mich.
„Vier Stunden?“ fragte Albert entsetzt, „bei deiner blassen Haut?“
Danke!
"Aber ich bin eingeschlagen", verteidigte ich mich.
„Du weißt doch, Chris, dass man seine Haut langsam an die Sonne gewöhnen muss und obwohl es erst Frühjahr ist, hat die Sonne schon eine enorm e Kraft. Das solltest du eigentlich wissen.“ Er schüttelte verständnislos den Kopf.
Ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen, das von seinem Vater belehrt wurde. Aber jetzt hatte ich nun mal diesen blöden Sonnenbrand und konnte nichts mehr dagegen tun.
„Ich gehe nach oben und hole di r eine Salbe, die beruhigt und kühlt. Bin gleich wieder da.“
Und schon war Albert verschwunden. Kleinlaut blickte ich in den Spiegel und sah mein rotes Gesicht leuchten. Lisa und Angelina traten zu mir ins Bad. Jacko drängte sich zwischen die beiden und hechelte.
„Sieht wirkl ich schlimm aus“, meinte Lisa, schaute mich mitleidig an und strich mir über den Rücken. Ich schaute zu ihr und dachte nur: Und das ausgerechnet heute! Aber ich sagte nichts, da ich nicht wollte, dass Angelina erfuhr, wie sehr ich auf Wigald stand. Und Lisa verstand mich auch ohne Worte.
Jacko merkte auch, dass ich traurig war und stupste mich mit seiner nassen Schnauze an. Ich streichelte ihn und versprach ihm insgeheim, dass ich beim nächsten Mal ganz ausgiebig mit ihm Ball spielen würde.
Kurz darauf schmiert mich Albert dick mit einer stinkenden Salbe ein. Sie hätte ja auch durchsichtig sein können, aber nein. Die Salbe war grün und mein ganzes, eben noch rotes Gesicht , glänzte jetzt eklig grün und stank nach „nassem Putzlappen“.
Toller Abend! Da sitzt mein Traummann neben mir und ich laufe mit einer stinkenden, grünen „Maske“ durch die Gegend.
Albert sagte mir, dass er am nächsten Morgen bei einem Kollegen im Städtischen Krankenhaus anrufen und einen Termin um 9.00 Uhr für mich vereinbaren würde. Wenn es nämlich Verbrennungen zweiten Grades wären, müsste man die Haut speziell behandeln. Aber für heute Nacht würde die Salbe, die er mir in die Hand drückte, erst mal ausreichen.
Wieder auf der Terrasse war ich natürlich der Lacher Nummer eins. Josh verarschte mich am laufenden Band und Kemal fand das so lustig, dass er munter mitmachte. Wigald sagte gar nichts mehr.
Ich schämte mich so und wusste, mit diesem Auftritt hatte ich mir bei ihm alles versaut. Ein für allemal. Endgültig. Eigentlich konnte ich mich nur noch im Fluss ertränken oder auswandern oder ins Kloster gehen.
Jacko fand meinen neuen Geruch klasse und stellt sich mit seinen Pfoten auf die Stuhllehne und wollte mein Gesicht ablecken. Er fand den Geruch offensichtlich richtig gut.
Ich streichelte sein schönes Fell und versuchte, nicht los zu heulen.
Vor lauter Frust kippte ich ein Glas Sangria nach dem anderen in mich hinein und irgendwann störte mich meine Stinke-Maske auch nicht mehr wirklich.
Um 1.00 Uhr sind alle gegangen und ich fiel todmüde, und blau und grün in mein Bett.
- 9 -
Hautarztbesuch
Pünktlich um acht Uhr morgens hatte ich mir meinen Wecker gestellt und stand beim ersten Klingeln auf. Ich hatte einen wahnsinnigen Kater und mein Gesicht brannte noch immer wie Feuer. Als ich mich im Spiegel anschaute, ergriff mich das blanke Entsetzen. Ich sah aus, als hätte ich fünf Tage am Stück Woodstock gefeiert und dazu war ich glänzend rot. Blöderweise konnte ich mich nicht schminken, da selbst meine Lider sonnenverbrannt waren. Ein bisschen Wimperntusche musste also genügen.
In der Küche schaute ich in den Kühlschrank. Essen konnte ich nichts, aber i ch trank ein großes Glas kalte Cola mit einem Schuss Zitrone und warf mir zwei Aspirin ein.
Mit hämmernden Kopfschmerzen stieg ich in mein Auto und fuhr Richtung
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