Mr. Sex
zu:
„Und jetzt lass uns von etwas anderem erzählen. Das verdirbt einem ja den ganzen schönen Tag.“
„In Ordnung“, sagte ich und war erleichtert, nicht weiter über den Tod seiner Mutter reden zu müssen.
Nach kurzer Zeit hatten wir das traurige Thema vergessen und sprachen über unsere Lieblingsmusik, Lieblingssportler, über Musicals, welche wir schon gesehen und welche uns am besten gefallen hatten. Tanz der Vampire war unser beider Favorit und wir verabredeten, dass wir uns das Musical irgendwann mal gemeinsam anschauen würden.
„Wo arbeitest du, Chr is? Und was machst du da genau? Ich wollte dich das auf eurer Grillparty schon fragen, aber Josh hat mich die ganze Zeit zugetextet, so dass ich nur wenig Zeit für dich hatte.“
"Hat dich das nicht interessiert? Das Auto-Gerede , meine ich?" fragte ich erstaunt. "Ich hatte den Eindruck das wäre auch ganz deine Welt."
"Nein, Autos interessieren mich nicht sonderlich. Aber ich wollte nicht unhöflich sein. Schließlich ist Josh ein feiner Kerl und wir hatten uns ja auch gerade erst kennen gelernt. Ich war froh, dass er und auch Kemal und du mich sofort so freundlich aufgenommen habt."
Was für ein lieber und höflicher Mensch er doch war. Ich war so verliebt und glücklich, hier bei ihm sein zu dürfen.
Auf seine Frage zurück zukommen, erzählte ich ihm, dass ich gelernte Industriekauffrau bin und in einer Import-Export-Firma, gemeinsam mit Franki, in einem Büro arbeitete.
„Unsere Firma hat deutschlandweit knapp 1.000 Mitarbeiter und wir handeln mit luxuriösen Möbeln, Teppichen und Accessoires aus und in ganz Europa, den USA, Russland und einigen asiatischen Ländern, wie Thailand, Myanmar, China und Japan", erklärte ich. "Franki und ich verhandeln hauptsächlich mit den Möbelhäusern, Herstellern und Zulieferern in England, Frankreich und Russland. Wir verhandeln meistens auf Englisch, manchmal auf Russisch und selten auf Französisch.“
Wigald war fasziniert, dass ich drei Fremdsprachen beherrschte. Er hätte ja schon Probleme im Urlau b auf englisch nach dem Weg zu fragen.
Ich erzählte, dass die Arbeit ohne Franki ziemlic h langweilig und eintönig wäre und erzählte einige lustige Geschichten aus dem Büro. Mein Traummann lachte herzhaft und ich war begeistert, dass wir einen so guten Draht zueinander hatten.
„Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich mir vielleicht auch einen neuen Job suchen. Aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht genau, was ich so richtig gerne machen würde“, erklärte ich.
Wigald fragte, wie die Firma hieß und ob er sie kennen würde.
„ Die Firma heißt ImEx-Luxus. Meinem Chef, Hans-Karl Schmitt - letzte Woche stand ein großer Artikel über ihn in der Zeitung, vielleicht hast du es gelesen -, gehört die Firma in zweiter Generation. Er ist in Ordnung, immer freundlich und korrekt, manchmal auch richtig lustig. Ich kann mich echt nicht beschweren.“
„Hans-Karl Schmitt“, wiederholte Wigald langsam den Namen.
Wie sehr er sich für mich interessierte! Ich war begeistert und bis über beide Ohren verliebt. Ich erzählte ihm von der tollen Geburtstagsfeier meines Chefs, von welcher er mich gemeinsam mit Franki hatte nach Hause kommen sehen:
„Es war wir klich klasse. Herr Schmitt hat, wie immer, keine Kosten und Mühen gescheut. Alles war vom Feinsten. Und übrigens: Kemals Vater, er hat einen Catering-Service, hat das Essen geliefert. Es war super-lecker.“
Leider hatte Wigald an diesem Abend noch eine Verabredung mit einem Freund und so konnten wir die nächsten Stunden nicht gemeinsam verbringen. Ich hätte noch tage- und wochenlang mit ihm reden können.
Später am Abend telefonierte ich mit Lisa. Sie erzählte, wie sehr sich ihre Eltern gefreut hatten, dass sie und Josh heiraten würden, und dass Joshs Eltern sogar die komplette Hochzeitsfeier bezahlen würden, darauf hätten sie schließlich schon so lange gewartet.
Lisa war ganz aus dem Häuschen und teilte mir mit, dass der Hochzeitstermin schon in 1 ½ Monaten sein würde und wir deshalb nächste Woche das Brautkleid aussuchen müssten. Wir verabredeten uns für Mittwoch Nachmittag und schmiedeten Pläne für die Hochzeit.
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Das Brautkleid
Um 16.00 Uhr am Mittwoch trafen Lisa und ich uns im „Eiscafé Dolomiti“ und aßen erst mal einen großen Eisbecher mit Vanilleeis, Sahne, Amarena-Kirschen und einer leckeren Soße, ehe wir ins nächstgelegene Braut- und Abendmodengeschäft aufbrachen.
Träume in
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