Mr. Sex
Weiß hingen an den großzügigen Kleid erständern. Schleier und andere Accessoires lagen schön drapiert auf Glasregalen. Schlange, schöne Schaufensterpuppen mit Hochsteckfrisuren lächelten uns märchenhaft an. Es war ein ganz besonderes Gefühl ein Brautkleid auszusuchen. Auch wenn es nicht für mich war.
Lisa zeigte der bemühten Verkäuferin mehrere Kleider aus diversen Brautzeitschriften und die Verkäuferin holte schließlich einige Kleider aus ihren durchsichtigen Hüllen und führte sie uns vor.
„ Bei ihrer Figur können sie alles tragen“, sagte sie und schaute anerkennend auf Lisas schlanke Silhouette.
So probierte Lisa einige Kleider an und sah in jedem bombastisch aus. Sie entschied sich schließlich für ein strahlend weißes Kleid, besetzt mit glitzernden Steinchen und Perlen, welches oben ganz eng anlag und unten weit aufschwang. Die Schleppe, welche man hochstecken konnte, machte das Kleid perfekt.
Den passenden Schmuck für die Haare, die Corsage sowie die Schuhe kauften wir gleich mit. Das Kleid musste noch etwas gekürzt werden und sie konnte es schon in zwei Wochen abholen. Lisa war überglücklich und ich auch.
Anschließend schauten wir nach einem passenden Kleid für mich.
„ Die Trauzeugin muss ja schließlich auch toll aussehen“, sagte Lisa und schob mich zwischen den verschiedenfarbigen Abendmoden hindurch.
Es gab lange und kurze Röcke, Corsagen, Blusen, Tops und ich wusste gar nicht, was mir eigentlich gefiel, als Lisa mit einem dunkelroten langen Abendkleid über dem Arm auf mich zukam.
„ Das steht dir bestimmt. Versuchs doch mal.“
"Rot?" Ich schüttelte den Kopf. "Das ist viel zu auffallend. Ich hab noch nie etwas Rotes getragen."
"Dann wird es aber Zeit." Die Verkäuferin nickte wissend. "In einem roten Kleid fühlen Sie sich ganz anders. Sie fühlen sich weiblich, begehrenswert und erotisch. Probieren Sie es. Sie werden schon sehen."
Lisa reichte mir das Kleid und ich verschwand in der Kabine.
Das Kleid war wirklich atemberaubend und betonte mein Dekolleté sehr schön. Die nicht wirklich vorhandene Taille kaschierte das Kleid perfekt und fiel schließlich fließend um die Beine. Dazu gab es eine Art Blusen-Bolero, welcher die Oberarme umschmeichelte. Das Kleid war der Hammer und auch hammerteuer. Aber ich fühlte mich wirklich sexy.
"Sie sehen umwerfend aus", sagte die bemühte Verkäuferin. "Das Kleid steht ihnen ausgezeichnet. Fantastisch."
Lis a stupste mich in die Seite: „Du siehst soo toll aus. Das Kleid musst du einfach kaufen.“
„ Es ist viel zu teuer, Lisa“, antwortete ich und rechnete schon im Geiste meinen Kontostand aus, der auf der Sollseite liegen würde und das kann ich gar nicht leiden. Schließlich hatte ich mir ja auch gerade ein neues Auto gekauft.
„ Ist doch egal.“ Lisa war ganz euphorisch, „kauf das Kleid, es ist wunderschön. Mach schon.“
Geld hin, Geld her. Ich musste nicht lange überlegen.
„Na, gut. Ich kaufe es. Es ist wirklich toll.“
Und so gingen wir beiden besten Freundinnen an die Kasse und zahlten die teuersten Kleider, die wir je gekauft hatten. Wobei meines nicht viel weniger kostete als Lisas!
Im nächsten Geschäft kauften wir noch passende Schuhe für mein neues Kleid, die meinen Kontostand endgültig sprengten und gingen Arm in Arm fröhlich plappernd durch die Fußgängerzone.
Was für ein schöner Tag: Ein Nachmittag mit meiner besten Freundin, ein unglaubliches Abendkleid, super-schicke Schuhe und lecker Eis. Was will man mehr?
In den nächsten Wochen drehte sich alles um die Hochzeit, wer macht wann was. Wie viele Gäste kommen? Wo werden sie sitzen? Wir suchten eine Sängerin für die Kirche und einen DJ für die Feier aus, welche im großen Saal in unserem heimatlichen Schloss stattfinden sollte. Das Catering übernahm selbstverständlich Herr Öztürk und wir bestellten den Hochzeitsschmuck. Eine Fotografin hatten wir auch schon ausgesucht. Die Einladungen wurden verschickt und das Hochzeitspaar hatte Kemal und mir zuliebe auch Angelina und Wigald eingeladen.
Wir freuten uns alle wahnsinnig auf Lisas und Joshs großen Tag. Ich bereitete ein Buch mit alten Bildern von uns vor und war verantwortlich für die Hochzeitszeitung.
Kemal organisierte ein Feuerwerk als Überraschung.
Wir waren alle Feuer und Flamme und sehnten die Hochzeit herbei.
- 13 -
Ausflug zu den Rheinauen
Da die Tage immer schöner wurden, verabredeten mein Kollege Franki und ich uns gemeinsam mit
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