Mr. Sex
Kemal und Frankis verrückter Freundin Mona für das darauf folgende Wochenende. Wir planten einen gemütlichen Nachmittag am Rhein in der Nähe der „Rheinterrasse“, wo man etwas Trinken und gute Bratwurst essen konnte.
Entlang des Rheins gab es weitläufige Auen, Wiesen mit hohem Gras, große, alte Pappeln mit schwarzen Raben und überall standen Parkbänke und Steintische herum.
Die Menschen, scheinbar magisch angezogen von dem herrlichen Wetter, belagerten jedes freie Plätzchen. Hunde rannten ihren geworfenen Frisbee-Scheiben hinterher, kleine Kinder übten sich im Rad fahren und klingelten voller Begeisterung. Im Rhein konnte man noch nicht schwimmen, dafür war es noch zu kalt, aber man konnte wunderbar in der Sonne dösen, ein Buch lesen und einfach mal abschalten.
So trafen wir uns alle an einem Parkplatz und marschierten vereint in Richtung der großen Wiesen. Wir hatten Jacko mitgenommen, da Margot und Albert Freunde besuchten und Jacko ansonsten den ganzen Mittag alleine gewesen wäre.
An unserm Lieblingsplatz angekommen, packten wir zwei große rot-karierte Decken aus, auf denen wir uns niederließen.
Kemal spielte mit Jacko Ball, welchen dieser voller Freude und Eifer immer und immer nachlief, fing und wieder brachte. Er legte ihn dann vor Kemals Füßen ab, machte Sitz und schaute ihn erwartungsfroh mit seinem Hundeblick an.
Nachdem Kemal eine dreiviertel Stunde mit ihm gespielt hatten, legte sich Jacki zufrieden mit zu uns auf die Decke und schaute den vorbeilaufenden Leuten zu.
Monat döste ein wenig, während wir anderen gut gelaunt quatschten. Solche Tag müsste man viel öfters haben, oder vielmehr müsste man sich viel öfters dafür die Zeit nehmen.
Als uns der Hunger überkam, gingen Franki und ich gemeinsam mit Jacko zur „Rheinterrasse“, um für uns alle Bratwürste und Cola zu besorgen.
Die „Rheinterrasse“ war ein gemütliches Holzhaus mit einer großen Holzterrasse davor. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf den Fluss, die vorbei fahrenden Containerschiffe und auf die andere Rheinseite, mit ihren schönen Fachwerkhäuschen, den kleinen Kapellen und den Obstfeldern und Weinbergen. Alles sah aus wie gemalt und man hatte absolutes Urlaubsfeeling direkt vor der Haustür.
Wir stellten uns in der langen Schlange in der Mitte der Terrasse an und warteten geduldig, bis wir an der Reihe waren. Jacke machte brav Platz und schaute fasziniert in Richtung der Teller, die an ihm vorbei getragen wurden. Seine Nase roch und schnupperte ununterbrochen in der Luft herum.
Durch ein uraltes Fenster wurden den Gästen die Getränke und das Essen gereicht. Jacko schaute hechelnd, in der Hoffnung auf ein Stück Wurst, zu uns hoch.
"Später , mein Guter", sagte ich zu ihm und tätschelte seinen Kopf, "wenn ich fertig bin, kriegst du das letzte Stück. Versprochen."
Als wir an die Reihe kamen, bestellten wir und stapelten die Teller und die Getränke auf zwei große Tabletts, welche wir später wieder zurückbringen mussten. Wir zahlten und machten uns voll bepackt auf den Weg zu unserem Liegeplatz.
Kurz bevor wir die Terrasse verlassen hatten, machte Jacko plötzlich einen Satz nach links und stellte seine Pfoten auf einen Tisch. Die dort sitzenden Gäste erschraken, schrieen auf und Jacko schnappte sich die Wurst eines Herrn von dessen Teller. Vor lauter Schreck stieß der Mann sein Bier um, welches über den ganzen Tisch auf die Hose seiner Begleiterin schwappte.
„Der Sau-Hund“, schrie der Herr im karierten Hemd , sprang auf und hob erbost die Faust.
Jacko , die Wurst quer im Maul, hechtete mit großen Sprüngen über die Terrasse und rempelte dabei eine Kellnerin an, die gerade die Tische abräumte. Ihr volles Tablett kam ins Schwanken und die leeren Gläser fielen allesamt klirrend zu Boden.
Jacko rannte mit seiner Beute im Maul weiter, vorbei an den anderen Gästen und verschwand schließlich hinter den angrenzenden Büschen.
„Der Sau-Hund“, schrie der Mann wieder, während seine Frau versuchte, mit einer Serviette das Bier auf ihrer Hose aufzutupfen. Er donnerte mehrfach mit der Faust auf den Tisch.
Franki fing an zu lachen und die Gläser auf seinem Tablett wackelten gefährlich. Ich fand das gar nicht komisch und schämte mich all der Aufmerksamkeit. Jeder Terrassenbesucher starrte uns nun an.
Der Herr wurde abwechselnd weiß und rot im Gesi cht und schimpfte unaufhörlich.
Ich stellt mein Tablett auf den nächsten freien Tisch ab und
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