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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Mueller
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verwahrlost aus. Seinen Bart hatte er seit mehreren Tagen nicht rasiert und seine Haare standen widerborstig in alle Himmelsrichtungen ab. Er schaute uns überrascht an.
     
    Der Beamer projizierte ein „Verzeih mir“ auf eine große Leinwand. Josh wollte sich umdrehen und sofort wieder den Saal verlassen, aber Kemal hielt ihn eisern fest. Er führte Josh auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes.
Leise lies Franki die ersten Töne von Lisas und Joshs Lied „Du bist das Beste, was mir je passiert ist“ erklingen. Und Tränen glitzerten in Joshs Augen wie kleine Sterne.
Auf der Leinwand wurden Bilder gezeigt, wie sich Lisa und Josh kennen gelernt hatten, von ihren gemeinsamen Urlauben, ihrer Wohnung, dem ersten gemeinsamen Auto, Plätzen an denen sie schöne Dinge erlebt hatten, Abende mit uns, ihren Freunden und lachende Gesichter aus glücklichen Tagen.
Jeder im Raum hatte eine Gänsehaut und kämpfte gegen seine Tränen. Wie gerne hätte ich Wigald an meiner Seite gehabt.

Nach vielen, vielen wunderschönen Bildern trat Lisa aus dem Dunkel hervor. Sie trug ein langes, seidenes, pastellfarbenes Sommerkleid. Ihre blonden Locken fielen offen über ihre Schultern und ihren Rücken.
Franki schaltete zum letzten Bild um: Es zeigte einen kleinen schwarzen Punkte in einer großen schwarzen Höhle. Josh nahm seine Hände vor den Mund. Lisa kam näher und nickte ihm zu: Ja, ich bin schwanger.
    Sie kn iete vor Josh nieder, umklammerte seine Hände und bat ihn aufrichtig um Verzeihung:
    "Ich liebe dich, Josh, und ich habe den größten Fehler meines Lebens begangen." Ihre Stimme war brüchig, aber sie sprach weiter. "Ich liebe dich so sehr. Bitte verzeih mir. Verzeih, was ich kaputt gemacht habe. Gib mir, gib unserer Liebe eine Chance."
    Josh schaute sie stumm an, während Lisa weiter sprach:
    "Josh, ich bin schwanger. Ich trage unser Kind in mir und es ist das schönste, was ich mir vorstellen kann. Aber ich bitte dich nicht deshalb um Verzeihung. Ich bitte dich um Verzeihung weil ich dich liebe, weil wir zusammen gehören und weil wir Mann und Frau sind."
    Dann versagte ihre Stimme endgültig und sie legte schluchzend den Kopf in seinen Schoß.

Es dauerte eine Weile bis Josh anfing sachte, ganz sachte Lisas Haare zu streicheln. Tränen liefen über sein Gesicht. Er schluchzte.
    Dann zog er sie langsam zu sich nach oben, bis sich die beiden in den Armen lagen. Sie weinten gemeinsam, streichelten und küssten sich letztendlich.
 
    Es war, als hätte jemand die Zeit angehalten, als hätte die Welt aufgehört, sich zu drehen. Es gab nur Lisa und Josh, die sich vor Liebe und Schmerz verzehrend fest hielten.
    Es war einer der bewegend sten Momente in meinem Leben. Kemal legte den Arm um mich: „Das ist wahre Liebe. Wie schön.“

Franki - das war ihm eindeutig zu viel Gefühl - rief: „Jetzt ist es aber mal genug mit der Knutscherei. Wir sind doch hier nicht bei einer Peepshow!“ Er machte ein wenig Licht an, lies aber weiterhin romantische Musik laufen: „Das Buffet ist eröffnet. Und für den werdenden Papa - Herzlichen Glückwunsch, Josh - erstmal ein kühles Weizenbier!“
    Er gab seiner Mona einen Kuss.
    Ich hatte niemanden zum Küssen...

Lisa und Josh hatten sich noch an diesem Abend ausgesprochen und Josh wollte ihr verzeihen. Er liebte sie und wollte keine Minute länger mehr ohne sie leben. Er brauchte sie und sie brauchte ihn und er glaubte an ihre Liebe.

- 21 -
    Tierarzt

Die nächsten Tage vergingen wie gewohnt - außer, dass Josh nicht mehr bei uns wohnte und Kemal und ich wieder mehr Platz hatten und das Bad nicht ständig blockiert war.

Ich kam gerade vom Supermarkt und wollte meine Einkäufe ins Haus bringen. Ich schloss, voll beladen mit Tüten und einem Tragekorb, die Haustür auf, als Jacko wie ein Wilder aus der Tür gerannt kam.
    „ Jacko. Bleib hier. Komm her“, rief ich und sah einen roten Golf schnell um die Kurve fahren.
    „ Jackoooo!“
Ich hörte Reifen quietschen, einen Aufprall und ein einziges lautes Jaulen.
    Ich lies meine Einkäufe fallen und rannte zu Jacko, der bewegungslos auf der Straße lag. „Jacko, neeein“, schrie ich panisch.
    Wigald sprang aus dem Auto: „Jacko! Das wollte ich nicht. Ich hab ihn nicht gesehen. Jacko, lebst du noch? Wo ist der nächste Tierarzt?“
    Da die Autos von Margot und Albert nicht auf ihren Parkplätzen standen, konnten wir sie im Moment nicht über den Unfall informieren und mussten selbst handeln. Gemeinsam legten wir Jacko auf die

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