Mr. Sex
in den Darm?“
"Du bist so eklig, Franki", schimpfte ich ihn und schlug ihm auf die Schulter, während lautes Gelächter der anderen seine Witze begleiteten.
Franki sah aus , wie ein zu klein geratener lieber Bär. Er hatte braune Locken, die bei jeder Bewegung seines Kopfes tanzten und lustige braune Augen. Franki war immer gut gelaunt und brachte einen ständig zum Lachen.
Er legte den Arm um meine Schulter und flüsterte mir ins Ohr, dass ich heute richtig scharf aussehen würde und ob wir nicht mal schnell die Wurst verste cken wollen. Dabei sah er mir tief in die Augen.
„Du bist betrunken", erwiderte ich. " Geh nach Hause zu Deiner Mona, da kannst Du verstecken wen und was Du willst, Du Lustmolch.“
Ich mocht e Franki, wusste, dass seine blöden Sprüche immer nur Spaß waren und konnte ihm auch nie böse sein.
Franki ist, seit er 16 Jahre alt war, mit seiner Freundin Mona zusammen. Mona ist lieb, verständnisvoll und fleißig. Sie arbeitet in einem Friseursalon und wechselt fast wöchentlich ihre Haarfarbe. Mona fällt durch ihre schrillen Outfits und ihr ansteckendes, lautes Lachen überall auf - was sie nicht im Geringsten stört.
Als die ersten Gäste zu Tanzen anfingen, kam der ältere Herr vom Anfang der Feier auf mich zu und hielt mir seine Hand entgegen. Mit einer leichten Verbeugung fragte er:
„Darf ich bitten?“
Da ich mit 14 Jahren in der Tanzschule gelernt hatte, dass man den ersten Tanz nie ausschlagen darf, nickte ich ihm zu:
„Gerne.“
Beim Aufstehen merkte ich allerdings, dass das mit dem Tanzen gar keine so gute Idee war. Ich hatte auch ohne Alkohol Schwierigkeiten auf meinen 7cm-Absätzen zu laufen, aber nach dem einen und anderen Glas Sekt und Wein und Nach-dem-Essen-Likörchen fiel es mir besonders schwer. Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich betrunken bin und nahm seine Hand, die mich auf das Parkett geleitete. Die Musik spielte einen flotten Samba und ich merkte schnell, dass meine Koordination nicht mehr die Beste war, aber ich gab alles. Nach drei Tänzen rettete Franki mich aus dieser doch eher peinlichen Situation. Er löste meinen älteren Tanzpartner ab und lallte mir zu:
„Meine llliii ebe Chris. Du sssolltess nich immer ssso viel Trinken. Du hast g´tanzt wie ne Ente!“
„Wie eine Ente?“ fragte ich entgeistert nach.
„Ja, wie ne Ente“, antwortete Frank i mit schwerer Zunge. „ Du hast die ganse Zeit deinen dicken Po nach hinten gestreckt und ganns wild mit den Armen gewackelt. Alle andern hatten Angst, dass du sie k.o. haust.“
Er lachte laut und klatschte mir auf den Hintern.
„He, lass das, du Blödmann“, schnauzte ich ihn an.
„Frau Enten-Arsch“, gackerte er und drückte mich an sich. Meine Stimmung drohte zu kippen. Enten-Arsch! Dabei hatte ich mich den ganzen Abend so gut gefühlt.
Franki merkte, dass ich ein bisschen eingeschnappt war:
„Komm, meine Liebste, sssei nich böse mit mir“, sagte er beschwichtigend, „ich geb dir jets ein´ aus, auf dem Schmitt seine Kosten, un dann ham wir uns wieder lieb.“
Er schaute mich mit seinen Dackelaugen an und - wie immer - war aller Ärger schnell verflogen. So gingen wir gemeinsam an die Bar, um uns den Rest zu geben.
Um 3.00 Uhr schmiss uns unser Chef raus. Er wäre jetzt schließlich 60 und es würde ihm für heute mit dem Feiern reichen. Wir verabschiedeten uns und bedankten uns höflich und in best möglichem Hochdeutsch für die Einladung und den tollen Abend.
Franki und ich liefen Arm in Arm zu mir nach Hause – er durfte auf unserem Sofa schlafen, da Autofahren ja nicht mehr möglich und er wie immer pleite war und sich somit kein Taxi leisten konnte. Seine Mona rief er auf dem Handy an und gab Bescheid, dass er bei Kemal und mir übernachten würde.
Die Straße n waren still und in nur wenigen Fenstern brannte noch Licht. Der Nachhauseweg dauerte 20 Minuten und ich zog meine hochhackigen Schuhe aus, da meine Füße brannten wie Feuer.
Kurz vor unserer Haustür, überholte uns ein alter roter Golf, in welchen wir beinahe hinein getorkelt wären. Ein paar Schritte weiter, bemerkte ich, dass das Auto neben unserem Haus hielt und der Fahrer ausstieg.
Oh , nein! Es wird doch nicht Mr. Sex sein, der mich jetzt total betrunken und Arm in Arm, mitten in der Nacht, mit Franki nach Hause wanken sieht?
Ich wollte aus Frankis Umarmung entfliehen, aber er sagte nur:
„He, du g eeeeile Braut. Stell Dich doch nich so an. Ers machs du mich heißßß und dann wills
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