Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
Josés Version sehr schön und zweitens weiß ich, dass die Katalanen einen jahrhundertelangen Freiheitskampf geführt haben. Sie mussten unter Franco sehr leiden, haben sich aber nicht unterkriegen lassen.“
„Stimmt.“ Josés schwarze Augen begannen zu funkeln. „Wir sind ein stolzes Volk, das sich nicht bezwingen lässt. Und wir lassen uns unsere Mythen und Bräuche nicht nehmen. Das haben Sie sehr schön erkannt, Julia.“
Thorben schob mit einem Ruck seinen Teller weg und stand auf.
„Ich gehe schon mal meine Ausrüstung holen.“ Mit dieser Ankündigung verschwand er. Julia und José sahen ihm erstaunt hinterher.
„Oha!“, meinte José plötzlich, ein belustigtes Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. „Ich glaube, er ist eifersüchtig.“
„Eifersüchtig? Nein!“ Die Vorstellung war so komisch, dass Julia in lautes Gelächter ausbrach. Sie hörte erst auf, als ihr die Tränen in breiten Bächen über die Wangen liefen. „Nein, José, eifersüchtig ist Herr Gehrich ganz bestimmt nicht. Wir können uns nicht ausstehen und das seit Jahren. Gesehen und gehasst, Sie verstehen?“
„Oh ja, ich verstehe!“ Erleichtert stieß José die Luft aus. „Nun, er kann auch wirklich schwierig sein.“ Er grinste wie ein Lausejunge, der gerade einen herrlichen Streich ausgeheckt hatte. „Ich werde Ihnen ganz bestimmt nicht seine Vorzüge aufzählen, auch wenn er eine ganze Menge hat. Aber welcher vernünftige Mann baut seinen Konkurrenten auf?“
„Meine Güte, ihr esst ja immer noch!“ Mit Schwung landete Thorbens Kameratasche auf dem Tisch, dass das Geschirr nur so schepperte und klirrte. „Wir müssen langsam los. Ich will das Licht ausnutzen. Julia, reißen Sie sich endlich von Ihrem Teller los. Was sind Sie denn für eine Frau? Ihre Geschlechtsgenossinnen speisen wie die Spatzen, um in Form zu bleiben und Ihnen ist Ihre Figur wohl total egal?“
Julia quittierte die Frechheit mit einem zuckrigen Lächeln, das perfekt über ihre wahren Gefühle hinwegtäuschte.
„Ach, wissen Sie, Herr Gehrich“, konterte sie freundlich. „Ich lebe nach dem Motto: Ich bin dick, Sie sind doof. Ich kann abnehmen und Sie?“
José protestierte entsetzt. „Aber Sie sind doch nicht dick, Señora Julia!“ Dann lächelte er. „Aber die Retourkutsche war gut. Sehr gut!“
Einen Moment sah Thorben aus, als wollte er sich auf Julia stürzen, dann steckte er den Rüffel mit einem scheinbar gleichgültigen Lächeln ein, während José weiter lachte und sich abwechselnd auf den rechten und linken Oberschenkel klatschte.
Kapitel 3
José hatte nicht zu viel versprochen. Palamos war wirklich eine hübsche Stadt. Wunderschöne alte Gebäude, die von dem ehemaligen Reichtum der Bewohner erzählten. Verwinkelte Gassen und die typischen verschnörkelten Balkone. Dann, im krassen Gegensatz dazu, die Touristenviertel, die verrieten, womit die Bürger jetzt ihren Lebensunterhalt verdienten.
Beim Anblick des dunkelblauen, von Schaumkrönchen verzierten Meeres wäre Julia am liebsten sofort an den Strand gelaufen, um sich kopfüber in die Fluten zu stürzen. Dummerweise lag ihr Badeanzug in ihrem Zimmer, sodass sie auf die Abkühlung vorerst verzichten musste. Sie tranken Cafe con leche in einer kleinen Bar an der Strandpromenade, spazierten am Strand entlang und besichtigten die Auslagen der vielen Kramläden, die sich wie Perlen auf einer Kette an der Promenade reihten.
José erstand einen knallroten Strohhut mit bunten Bändern, den er Julia einfach über das Haar stülpte. Er gefiel ihr zwar überhaupt nicht, aber sie bedankte sich trotzdem artig, was José wiederum so freute, dass er in einem anderen Laden gleich noch einen zweiten Strohhut für Julia erstand.
Es war schon dunkel, als sie auf die Finca zurückkehrten. José und Thorben beschlossen, auf der Terrasse in aller Ruhe einen Aperitif zu sich zu nehmen, Julia hingegen zog es vor, in ihr Zimmer zu gehen, um sich vor dem Abendessen noch ein wenig auszuruhen. Daraus wurde allerdings nichts, weil ihr Handy zu lärmen begann, kaum dass sie das Zimmer betreten hatte. Wer mochte das sein: Kathrin, der noch irgendwas ungemein Wichtiges eingefallen war oder Roman? Sofort stieg Unruhe in Julia auf. Seit Jochens plötzlichem Tod machte sie sich noch viel mehr Sorgen um ihre Familie als früher.
Es war Roman und zum Glück wollte er keine Horrornachrichten überbringen sondern sich nur erkundigen, wie es seiner Mutter ging.
„Nimm dich bloß vor diesem Fermentos
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