Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
in acht“, mahnte er, nachdem Julia ihm von dem Ausflug erzählt hatte. „Ich habe im Internet nachgesehen. Das ist ein richtiger Frauenheld, der jedem Rock nachläuft. Und du passt haargenau in sein Beuteschema.“
Julia schnappte vor Empörung nach Luft.
„So ein Unsinn!“ Ihr Widerspruch klang etwas kurzatmig, weil ihr Herz auf einmal wieder diese komischen Rhythmusstörungen hatte. „Wie kannst du nur so einen Blödsinn erzählen, Roman? José Fermentos kann zehn Frauen an jedem Finger haben. Junge, knackige, hübsche. Da wird er sich mit Sicherheit nicht mit einer Oma abgeben!“
Roman ließ sich nicht umstimmen.
„Du siehst immer noch sehr gut aus “, behauptete er überzeugt. „Und dieser Sänger ist ja nun auch nicht mehr der Jüngste.“
„Du hast wirklich keine Ahnung!“ Wütend warf Julia die beiden hässlichen Hüte in den Schrank und holte ein leichtes Seidenkleid heraus. Der geschlitzte Rock, das Dekolleté und die schmalen Träger würden viel Luft an ihre erhitzte Haut lassen. „Solche Männer können hundert sein, sie finden immer eine junge Frau, die sich mit ihnen einlässt. Ihr Geheimnis lautet, Reichtum, Luxus, Erbschaft. Dafür gehen manche Menschen buchstäblich über Leichen.“
Sie unterbrach sich, weil ihr ein ganz neuer Gedanke durch den Kopf schoss. Es war eine provozierende Idee, der sie nicht widerstehen konnte.
„An diesem Punkt mal eine Frage, mein Lieber.“ Sie trug das Kleid ins Badezimmer. „Hast du vor, jedes Mal ein solches Theater zu veranstalten, wenn ich einen netten Mann kennen lerne?“
Auf der anderen Seite herrschte erst mal verblüfftes Schweigen. Als Roman wieder sprach, zitterte seine Stimme vor Entrüstung.
„Du wirst doch nicht an eine neue Verbindung denken?!“
Julia hängte das Kleid an die Tür und kehrte ins Schlafzimmer zurück, um frische Unterwäsche zu holen.
„Warum nicht?“, fragte sie zurück und hörte deutlich, wie Roman die Luft anhielt. „Wenn das Schicksal es nicht anders geplant hat, habe ich noch gut dreißig Jahre vor mir. Die will ich vielleicht nicht alleine verbringen.“
„Du bist nicht alleine!“ Roman war so in Fahrt, dass sich seine Stimme überschlug. „Du hast uns, Nadine und mich und bald auch einen Enkel. Und dann hast du auch noch Tante Rosi, Onkel Karl-Albert, deine beste Freundin Finchen und deine beiden Nichten Lara und Susi.“
„Ja, und deren Kinder und Ehemänner und blablabla.“ Ärgerlich warf Julia ihre Dessous auf das Schränkchen neben dem Waschbecken. „Hör mal, mein Lieber. Ich habe es dir schon vorhin gesagt. Versuche nicht, mich zu reglementieren. Das hat dein Vater nicht getan, weil er wusste, dass er dann einen Haufen Ärger bekommen hätte. Also, versuche du es auch nicht.“
„Ich werde nicht zusehen, wie du Papas Andenken entehrst!“, rief Roman außer sich vor Empörung. „Ihr beide wart glücklich verheiratet. Er hat dich geliebt und jetzt willst du diese Liebe wegwerfen und Papa durch einen neuen Mann ersetzen?“
Jetzt war es Julia, die vor Verblüffung erst mal die Luft wegblieb.
„Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“, entfuhr es ihr schließlich. „Wenn ein Zwölfjähriger so redet, ist das verständlich. Aber du bist ein erwachsener Mann. Von dem erwarte ich mehr Verständnis und Toleranz.“
Schweigen folgte ihren Worten. Als Julia schon glaubte, Roman hätte aufgelegt, erklang seine Stimme erneut. Sie klang distanziert, unterkühlt.
„Gibt es da etwa schon jemanden und du hast nur noch nichts erzählt?“
„Quatsch!“ Julia schnaubte verächtlich. „Ich wollte nur mal hören, wie du zu dem Thema stehst.“
„Nun, das weißt du jetzt.“ Roman war unüberhörbar beleidigt.
„Ja, aber das wird mich trotzdem nicht davon abhalten, mein Leben so zu führen, wie es mir passt.“
Roman antwortete darauf, aber das hörte Julia nicht, weil in diesem Moment das Telefon neben ihrem Bett klingelte.
Mit einem hastigen „Tut mir leid, ich muss auflegen“, unterbrach Julia die Verbindung, schnappte sich ihren Bademantel und eilte ins Zimmer zurück, um das Gespräch anzunehmen.
„Darf ich Sie zum Abendessen abholen?“ Josés sonore Stimme jagte wohlige Schauer über Julias Haut.
„In zehn Minuten, bitte“, erwiderte sie und sah verzweifelt zum Badezimmer. Das würde ein sehr kurzes Duschbad werden! „Oder besser in fünfzehn. Sorry, aber ich habe gerade mit Deutschland telefoniert.“
„In fünfzehn Minuten, gerne.“ Es war, als würde Josés Tonfall
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