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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Arbeitsablauf schildern. Wir dürfen nichts berühren, bis die Leute von der Spurensicherung da sind.«
    »Ich verstehe.« Marie schwankte mit Officer Cooper davon und schloss die Tür hinter sich.
    »Sie wissen nicht, ob das da drin wirklich mein Mann ist.« Boom Booms Stimme klang nicht normal.
    »Nein.«
    Sie lehnte sich zurück. »Er ist es aber.«
    »Woher wissen Sie das?« Ricks Stimme war sanft, aber drängend.
    »Ich fühle es. Außerdem steht sein Wagen hier, und Kelly hat sich nie weit von diesem Auto entfernt. Er hat es mehr geliebt als alles andere, sogar mehr als mich, seine Frau.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie das passieren konnte?«
    »Abgesehen davon, dass ihn jemand in den Mischer gestoßen haben muss, nein.« Ihre Augen glitzerten.
    »Feinde?«
    »Pharamond Haristeen – hm, das ist vorbei. Sie sind keine Feinde mehr.«
    Rick kannte die Geschichte, wie Fair sich letztes Jahr auf dem Ball vom Jagdklub an Boom Boom herangemacht hatte. Es war viel Alkohol konsumiert worden, aber nicht genug, um die Leute den Annäherungsversuch vergessen zu lassen. Er würde Fair vernehmen müssen. Emotionen konnten sich anstauen und explodieren, wenn man es am wenigstens erwartete … Jahre nach einem Ereignis. Dass Fair ein Mörder war, war nicht unmöglich, nur unwahrscheinlich. »War er geschäftlich in Schwierigkeiten?«
    Boom Boom lächelte ein mattes Lächeln. »Was Kelly anfasste, wurde zu Gold.«
    Rick lächelte zurück. »Das ist in ganz Mittelvirginia bekannt.« Er machte eine Pause. »Vielleicht gab es Meinungsverschiedenheiten wegen einer Rechnung oder einer Ausschreibung? Geld bringt die Menschen um den Verstand. Denken Sie nach, fällt Ihnen irgendwas ein?«
    »Nichts.«
    Rick legte eine Hand auf ihre Schulter. »Ich lasse Sie von Officer Cooper nach Hause fahren.«
    »Ich kann fahren.«
    »Nein, können Sie nicht. Sie werden ausnahmsweise tun, was ich sage.«
    Boom Boom machte keine Einwände. Sie war zittriger, als sie zugeben wollte. Tatsächlich hatte sie sich nie im Leben so schrecklich gefühlt. Sie hatte Kelly geliebt, auf ihre unbestimmte Art, und er hatte sie ebenso geliebt.
    Rick blickte auf, um zu sehen, wie man mit dem Abtransport der Leiche vorankam. Es ging langsam. Selbst Clai Cordle, die eiserne Nerven besaß, war grün ums Kinn.
    Rick öffnete die Tür und versperrte Boom Boom die Sicht. »Clai, Diana, macht mal ’ne Minute Pause. Officer Cooper fährt Boom Boom nach Hause.«
    »Okay.« Diana stellte ihre Bemühungen vorübergehend ein.
    »Officer Cooper.«
    »Jaha«, rief Cynthia, dann öffnete sie die Tür.
    »Fahren Sie Boom Boom nach Hause, ja?«
    »Klar.«
    »Da drin irgendwas gefunden?«
    Marie kam hinter Officer Cooper heraus. »Alles ist doppelt abgelegt, alphabetisch und nach Sachgebiet. Das habe ich selber gemacht.«
    Als Boom Boom und Officer Cooper fort waren, ging Rick mit Marie in das kleine, ordentliche Büro.
    »Seine Devise war ›Ein Platz für alles und alles an seinem Platz‹«, wimmerte Marie.
    Rick warf einen prüfenden Blick auf Kellys Schreibtischplatte. Ein silbergerahmtes Porträt von Boom stand in der rechten Ecke. Ein protziger Federhalter lag exakt diagonal über einem Stapel Fotokopien.
    Rick beugte sich vor, sorgsam darauf bedacht, dass er nichts berührte, und las das obere Blatt.
     
    Meine Prinzipien als Liberaler sind durch den Mexikanischen Krieg bestärkt worden. Er brach aus, just als ich meine Abreise aus Europa vorbereitete; meine Koffer waren tatsächlich schon gepackt; der Krieg und die ungelöste Oregon-Frage veranlassten mich, sie wieder auszupacken. Jetzt ist mein Sohn darin verwickelt. Etliche pekuniäre Interessen sind im Spiel, Wolken dräuen am politischen Horizont, und ich bin gezwungen zu warten, bis das alles endet. Da ich mein Übermaß an Krieg hatte, bin ich für den Frieden; aber zu dieser Zeit bin ich es noch mehr. Friede, Friede erhebt sich über alle meine Gedanken, und das Gefühl macht mich doppelt zum Liberalen. Sobald die Dinge im Lote sind, werde ich den Atlantischen Ozean überqueren. Ich könnte es natürlich sofort tun, aber ich möchte länger als nur für ein paar Monate bleiben, und mein Aufenthalt könnte jetzt durch die Ereignisse abgekürzt werden.
    Hochachtungsvoll
    Ihr sehr ergebener
    C. Crozet
     
    »Ich wusste gar nicht, dass Kelly sich für Geschichte interessierte.«
    Marie zuckte die Achseln. »Ich auch nicht, aber er hatte so seine Marotten.«
    Rick schob seinen Daumen unter den schweren Gürtel und

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