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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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gehalten.«
    »Ich schnarche nicht.«
    »Tust du wohl. Cchh, cchh.« Mrs Murphy ahmte ein Schnarchen nach, aber es gelang ihr nicht besonders.
    »Was ist mit euch beiden?« Harry ging zum Postbehälter. »Da ist nichts drin.« Mrs Murphy rieb sich an ihrem Bein. Harry stieg schwungvoll in den Postbehälter, stieß sich mit einem Bein ab und hob dann auch dieses in den Behälter. »Juhuuh!«
    Die Tür ging auf, als sie gegen die Wand krachte.
    »Was machen Sie da, Mrs Haristeen?« Rick Shaw unterdrückte ein Lachen.
    Harry steckte den Kopf aus dem Behälter. »Die Katze hat so viel Spaß daran, hier drinzustecken, dass ich dachte, ich versuch’s auch mal. Himmel, heutzutage tu ich fast alles für ein bisschen Ablenkung.«
    Rick angelte eine Zigarette aus seiner Tasche und drehte sie zwischen den Fingern. »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Ich dachte, Sie hätten aufgehört.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ihre Augen folgen jeder angezündeten Zigarette.«
    »Sie sind eine gute Beobachterin, Harry.« Rick wusste das bei einem Menschen zu schätzen. »Zeigen Sie mal, was Sie gefunden haben.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie auf meinen Anruf so rasch reagieren würden, nach dem Krach bei der Beerdigung heute.« Sie führte ihn ins Hinterzimmer. »Ich bin beeindruckt.«
    Sie schloss die Tür und holte die beiden Friedhofspostkarten hervor. Sie reichte ihm das Vergrößerungsglas und legte die echte französische Postkarte auf den Tisch. Er schloss ein Auge und betrachtete die Karten, wobei er die unangezündete Zigarette in der linken Hand hielt.
    »Aha« war alles, was er sagte.
    »Sehen Sie die leichte Abweichung bei der Stempelfarbe?«
    »Ja.«
    »Und die ganz kleine Verschiebung des ›A‹ in Asheville.«
    »Ja.« Rick drehte das Vergrößerungsglas in den Händen. Er gab Harry das Glas zurück. »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Susan Tucker. Rob weiß, dass ich eine Postkarte ausgeliehen habe, aber er weiß nicht, wozu.«
    »Behalten Sie’s für sich. Sie und Susan.«
    »Machen wir.«
    »Und jetzt erzählen Sie mir, was Ihre Katze und Ihr Hund in Maudes Laden gemacht haben.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie haben da drin herumgeschnüffelt, Harry. Lügen Sie mich nicht an.«
    »Ich hab nicht geschnüffelt. Irgendwie sind die Tiere da drin eingeschlossen worden. Ich bin am Morgen aufgewacht und konnte sie nicht finden. Ich bin herumgefahren, ich habe herumtelefoniert. Und wie ich Ihnen schon sagte – Mrs Hogendobber hat Tucker bellen gehört. Sie hat sie gefunden.«
    »Ich glaube Ihnen. Tausende andere würden Ihnen nicht glauben.« Er ließ seine massige Gestalt auf einen Stuhl fallen. »Geben Sie mir ’ne Cola, ja?« Er zündete die Zigarette an, während Harry ihm eine Cola aus dem kleinen Kühlschrank holte. Nach einem tiefen Zug erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. »Ist ’ne miese Angewohnheit, aber ein verdammt gutes Gefühl. Als Nächstes probiere ich Ihren Postbehälter.« Er atmete ein. »Eigentlich bedaure ich es, dass ich wieder angefangen habe. Aber bei einem Fall wie diesem braucht man entweder Nikotin oder starken Whiskey, und mit Whiskey wäre der Fall die längste Zeit meiner gewesen.«
    »Was denken Sie – von den Postkarten, meine ich.«
    »Ich denke, da fühlt sich jemand so schlau, dass er oder sie uns auslacht. Ich denke, da ist ein Fuchs, der eine falsche Fährte legt.«
    Harry bekam eine Gänsehaut. »Das macht mir Angst.«
    »Mir auch. Wenn ich nur wüsste, wohinter der Mistkerl her war.«
    »Gehen Sie einem bestimmten Verdacht nach?«
    »Ja, aber vorher mach ich meine Hausaufgaben.« Rick schlug das rechte Bein über das linke Knie. »Okay, und was ist Ihr Verdacht? Sie brennen darauf, es mir zu erzählen.«
    »Die alten Tunnels, die Claudius Crozet gegraben hat, haben was damit zu tun.«
    Beim Klang des Namens Crozet setzte Rick sich gerade auf. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil ein Brief von Crozet, eine Fotokopie, auf Kellys Schreibtisch lag. Können Sie reiten, Rick?«
    »Ein bisschen.«
    »Lassen Sie uns zum nächsten Tunnel reiten, dem Greenwood-Tunnel.«
    »In dieser Hitze, bei all den Stechmücken? Nein, Ma’am. Wir fahren mit meinem Dienstwagen, und das letzte Stück können wir zu Fuß gehen.« Er klopfte ihr auf den Rücken. »Ich weiß nicht, warum ich das mache, aber kommen Sie.«
    »Ihr zwei bleibt hier und seid brav.«
    »Nein! Nein!«, ertönte ein Chor des Missfallens.
    Harry fing schon an, auf Rick einzureden, aber er schnitt ihr das Wort ab. »Kommt nicht

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