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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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war verwirrt und schwer angeschlagen. Ich weiß nicht, warum Berryman verwirrt ist, aber wenn ich mit Unserer Lieben Frau von der Cellulitis verheiratet wäre, wäre ich vielleicht auch verwirrt.«
    Harry lachte. Er war schrecklich, aber er traf ins Schwarze.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass Linda Berryman sich für den Film interessiert.« Mrs Hogendobber nahm zaghaft einen Gin Rickey – nicht dass sie eine Säuferin wäre, Gott bewahre, aber es war ein ungewöhnlich strapaziöser Tag gewesen, und die Sonne war über den Jordan.
    Fair, der Josiah gegenübersaß, brach in Gelächter aus und hielt sich dann den Mund zu. Mrs Hogendobber zu korrigieren lohnte sich nicht.
    »Was habe ich da von der liebenswürdigen Mrs Murphy und der grimmigen Tee Tucker gehört, die auf frischer Tat, ich meine auf frischer Tatze, in Maudes Laden ertappt wurden – den ich übrigens kaufe?«, fragte Josiah Harry.
    »Ich habe keine Ahnung, wie sie da reingekommen sind.«
    »Ich habe sie gefunden, müssen Sie wissen.« Mrs Hogendobber schilderte bis ins Detail die Vorkommnisse, die zur Entdeckung der Tiere geführt hatten. Sie hielt die Information über das Pult zurück, warf Harry jedoch einen verschwörerischen Blick zu.
    Josiah klaubte einen imaginären Fussel von seinem Ärmel. »Wünschst du dir nicht, dass sie sprechen könnten?«
    »Nein.« Harry lächelte. »Ich möchte nicht, dass alle meine Geheimnisse kennen.«
    »Du hast Geheimnisse?« Fair wandte sich abrupt nach Harry um.
    »Hat die nicht jeder?«, schoss Harry zurück.
    Im Zimmer wurde es einen Moment still, dann kam die Unterhaltung wieder in Schwung.
    »Ich nicht«, sagte Mrs Hogendobber in aufrichtigem Ton. Dann fiel ihr ein, dass sie jetzt eins hatte. Der Gedanke gefiel ihr durchaus.
    »Ein winziges Geheimnis, Mrs H., ein flüchtiger Sündenfall, oder wenigstens ein Fall vom Hocker«, neckte Josiah sie. »Ich stimme Harry zu – jeder von uns hat Geheimnisse.«
    »Ja, und einer hat eine Mordsfantasie.« Susan konnte sprachliche Übertreibungen eigentlich nicht ausstehen, aber hier passte das Wort.
    Harry schied aus der Unterhaltung über Geheimnisse aus, als Mim sich einschaltete. Sie ging zu Little Marilyn hinüber, die einem Gespräch mit ihr jetzt nicht ausweichen konnte.
    »Marilyn.«
    »Harry.«
    »Du sprichst nicht mit mir, und das gefällt mir nicht.«
    »Harry«, flüsterte Little Marilyn, »nicht vor meiner Mutter. Ich bin nicht wütend auf dich. Sie ist wütend.« Es schien, dass sie wirklich Angst hatte.
    Harry senkte ebenfalls die Stimme. »Wann löst du dich endlich von ihrem Rockzipfel und nimmst dein Leben selbst in die Hand? Um Himmels willen, L.M., du bist über dreißig.«
    Little Marilyn wurde rot. Sie war nicht an aufrichtige Gespräche gewöhnt, da man bei Mim Themen nur umkreiste. Etwas direkt anzusprechen war taktlos. Aber das Leben im Nirwana der wohlhabenden weißen Amerikaner wurde allmählich schal. »Ach, weißt du« – ihre Stimme war jetzt fast unhörbar –, »wenn ich verheiratet bin, kann ich tun und lassen, was ich will.«
    »Woher weißt du, dass du nicht einen Boss gegen den anderen tauschst?«
    »Nicht bei Fitz-Gilbert. Er ist nicht im Entferntesten wie Mutter, deswegen mag ich ihn ja.« Das Bekenntnis entfuhr Marilyn, ehe sie sich darüber klar werden konnte, was es bedeutete.
    »Du kannst auch jetzt tun, was du willst.«
    »Warum dieses plötzliche Interesse an mir? Du hast mich früher nie besonders beachtet.« Ein kriegerischer Tonfall schlich sich in ihre Stimme. Wenn sie gegen Mama rebellieren sollte, warum dann nicht an Harry üben?
    »Ich habe deinen Bruder sehr gern. Er ist einer der wunderbarsten Menschen, die ich je gekannt habe. Er liebt dich, und du wirst ihm wehtun, wenn du ihn von deiner Hochzeit ausschließt. Und ich denke, wenn du aufhören würdest, mit dieser oberflächlichen verlogenen Schickeria rumzuhängen, könnte ich auch lernen, dich zu mögen. Warum fährst du nicht mal zu den Ställen raus und klebst dir ein bisschen Pferdemist an die Schuhe? Als wir Kinder waren, warst du eine gute Reiterin. Fahr für ein Wochenende nach New York. Tu einfach mal was.«
    »Oberflächlich? Verlogen? Du beleidigst meine Freunde.«
    »Falsch. Das sind Freunde, die deine Mutter dir ausgesucht hat. Du hast keine Freunde außer deinem Bruder.« Dies entfuhr Harry, weil sie unter der Oberfläche ihres gesitteten Benehmens müde, sorgenvoll und gereizt war.
    »Bist du etwa besser dran?« Little Marilyn bekam allmählich Spaß an

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