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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ihrer Frankiermaschine. Sie waren mit dunkelroter Stempelfarbe verstopft. »Ihren Riesenkürbis?«
    »Oh, den hab ich gestern Abend reingeholt.« Mrs Hogendobber griff zum Besen und begann, den getrockneten Schlamm zur Eingangstür hinauszukehren.
    »Das brauchen Sie nicht zu machen.«
    »Ich weiß, aber bei George hab ich das auch immer gemacht. Es gibt mir das Gefühl, nützlich zu sein.« Die Erdklumpen flogen in hohem Bogen auf den Parkplatz. »Im Wetterbericht haben sie noch drei Tage Regen vorausgesagt.«
    »Wenn die Tiere paarweise gehen, wissen wir, dass uns eine Katastrophe bevorsteht.«
    »Harry, machen Sie sich nicht lustig über das Alte Testament. Der Herr lässt sein Licht nicht über Gotteslästerer scheinen.«
    »Ich lästere Gott doch gar nicht.«
    »Ich dachte, ich könnte Ihnen vielleicht so große Angst einjagen, dass Sie in die Kirche gehen.« Ein listiges Lächeln huschte über Mrs Hogendobbers Lippen, die heute bräunlich orange geschminkt waren.
    Fair Haristeen kam herein, putzte sich die Stiefel ab und antwortete Mrs Hogendobber. »Harry geht zu Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen in die Kirche. Sie sagt, ihre Kirche ist die Natur.« Er lächelte seine Exfrau an.
    »Genau.« Harry war froh, dass ihm nichts passiert war. Zumindest nicht in diesem Sturm.
    »Bei Little Marilyn und bei Boom Boom ist die Brücke weggespült. Kaum zu glauben, dass unser Bach so viel Schaden anrichten kann.«
    »Dann müssen sie wohl auf ihrem Ufer bleiben«, sagte Mrs Hogendobber.
    »Sieht ganz so aus.« Fair lächelte. »Es sei denn, Moses kehrt wieder.«
    »Ich weiß, was ich vergessen habe zu erzählen«, rief Mrs Hogendobber, ohne auf die biblische Anspielung einzugehen. »Die Katze hat sämtliche Hostien gefressen!«
    »Cazenovia von der espiskopalischen St.-Paul-Kirche?«, fragte Fair.
    »Ja, kennen Sie sie?« Mrs Hogendobber sprach von der Katze wie von einem Pfarrkind.
    »Ich hab ihr letztes Jahr die Zähne gereinigt.«
    Harry lachte. »Ist sie auch an den Wein gegangen?«
    Mrs Hogendobber gab sich alle Mühe, nicht in die Heiterkeit einzustimmen – schließlich waren Brot und Wein der Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus –, aber die Vorstellung, dass eine Katze zur Kommunion ging, war schon sehr komisch.
    »Harry, hast du Lust, mit mir Mittag zu essen?«, fragte Fair.
    »Wann denn?« Sie griff geistesabwesend nach einem Kugelschreiber, der auf dem Schalter lag, und schob ihn sich hinters Ohr.
    »Jetzt. Es ist Mittag.«
    »Ist mir kaum aufgefallen, es ist so dunkel draußen.«
    »Gehen Sie nur, Harry, ich halte so lange die Stellung«, erbot sich Mrs Hogendobber. Scheidungen betrübten sie, und die Scheidung der Haristeens besonders, denn beide Parteien waren anständige Menschen. Sie begriff nicht, dass man sich auseinanderleben konnte, denn sie und George hatten sich in ihrer langen Ehe immer nahegestanden. Es war freilich hilfreich gewesen, dass George, wenn sie »Spring!« sagte, immer nur gefragt hatte: »Wie hoch?«
    »Willst du die Kinder mitnehmen?« Fair nickte zu den Tieren hinüber.
    »Ja, nehmen Sie sie mit, Harry. Lassen Sie mich nicht mit diesem Wildfang von einer Katze allein. Sie versteckt sich in den Postbehältern, und wenn ich vorbeigehe, springt sie raus und krallt sich in meinen Rock. Und dann bellt der Hund. Harry, Sie müssen den beiden Disziplin beibringen.«
    »Ach du dickes Ei.« Tucker nieste.
    »Warum sagen die Menschen immer ›dickes Ei‹? Warum nicht ›ach ihr dicken Eierstöcke‹?«, fragte Mrs Murphy laut und vernehmlich.
    Da niemand eine Antwort wusste, ließ sie sich hochheben und zum Schnellimbiss entführen.
    Die Unterhaltung zwischen Fair und Harry blieb gelinde gesagt oberflächlich. Harrys Fragen nach Fairs Tierarztpraxis wurden pflichtschuldigst beantwortet. Sie erzählte von dem Sturm. Sie lachten über Fitz-Gilberts blonde Haare, und dann lachten sie herzhaft über Mims Pontonboot, das Schlagseite hatte. Mim und das verflixte Boot hatten im Laufe der Jahre eine Menge Aufruhr verursacht – einmal war es ins Nachbardock gekracht, und Mim und die Insassen wären beinahe ertrunken. Eine Einladung auf ihre »kleine Yacht«, wie sie das Boot geziert nannte, war mit tödlicher Sicherheit ein Sirenengesang. Doch eine Absage bedeutete die Verbannung aus den oberen Rängen der Gesellschaft von Crozet.
    Als das Lachen erstarb, sagte Fair mit seinem ernstesten Gesicht: »Ich wünschte, du und Boom Boom könntet wieder Freundinnen sein. Früher wart ihr

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