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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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zum Vergnügen. Das ist gefährlich für die Übrigen.«
    Tucker setzte sich auf. »Warum sind sie so?«
    »Ich weiß es nicht, sie wissen es ja selbst nicht. Es ist eine Krankheit in der Gattung. So ähnlich, wie wenn Hunde einen Verwesungsgeruch nicht wittern. Bitte, Tucker, mach kein Hackfleisch aus dem Beweisstück. Lass mich versuchen, Mutter zu holen. Versprich mir, dass du wartest.«
    »Es kann Stunden dauern, bis sie schnallt, was du ihr sagen willst.«
    »Ich weiß. Du musst warten.«
    Die unglückliche Hündin legte den Kopf schief und seufzte. »Na gut, Murphy.«
    Mrs Murphy flog über die Weiden, ihre Füße berührten kaum die durchweichte Erde. Sie fand Harry auf der Ladefläche des Transporters. Behände sprang Mrs Murphy auf den Wagen. Sie miaute. Sie rieb sich an Harrys Bein. Sie miaute lauter.
    »He, kleine Miezekatze, ich hab zu tun.«
    Es wurde dunkler. Mrs Murphy verzweifelte allmählich. »Komm mit, Mom. Los, komm. Sofort.«
    »Was ist bloß in dich gefahren?« Harry war verwirrt.
    Mrs Murphy maunzte und schrie aus Leibeskräften. Am Ende sprang sie hoch, grub ihre Krallen in Harrys Jeans und kletterte an ihrem Bein hinauf. Harry brüllte, Mrs Murphy sprang von ihrem Bein herunter und rannte ein paar Schritte weg. Harry rieb sich das Bein. Mrs Murphy rannte zurück und machte Anstalten, das andere Bein zu erklimmen.
    Harry streckte die Hand aus. »Wehe!«
    »Dann komm mit, Dummkopf.« Mrs Murphy lief wieder fort von ihr.
    Schließlich folgte Harry. Sie hatte keine Ahnung, was los war, aber sie lebte jetzt sieben Jahre mit Mrs Murphy zusammen, lange genug und nahe genug, um ein bisschen über das Wesen von Katzen zu wissen.
    Die Katze eilte über die Wiese. Wenn Harry langsamer wurde, rannte Mrs Murphy zurück und preschte dann wieder los, wobei sie versuchte, sie anzuspornen. Harry legte Tempo zu.
    Als Tucker die beiden kommen sah, fing sie an zu bellen.
    Schwer atmend blieb Harry an der Böschung stehen. »Oh verdammt, Tucker, wie bist du da rübergekommen?«
    »Guck doch!«, schrie die Katze.
    »Mommy, ich hab sie gefunden, sie gehört mir. Wenn ich sie abgeben muss, will ich einen Fleischknochen dafür«, feilschte Tucker. Sie hob die Hand mit der Schnauze auf.
    Harry brauchte eine Minute, bis sie in dem schwindenden Licht etwas erkennen konnte. Zuerst traute sie ihren Augen nicht. Aber dann traute sie ihnen doch. »Oh mein Gott.«

 
10
     
    Rick Shaw, der Bezirkssheriff von Albemarle County, bückte sich mit seiner Taschenlampe. Officer Cynthia Cooper, schon auf den Knien, hob die Finger behutsam mit ihrem Taschenmesser an.
    »So was hab ich noch nie gesehen«, murmelte Shaw. Er zog eine Zigarette aus seiner Tasche.
    Der Sheriff bekämpfte seine Nikotinsucht mit niederschmetternden Resultaten. Jetzt hatte sogar Cooper angefangen, Zigaretten zu stibitzen.
    Tucker saß da und starrte auf die Hand. Blair Bainbridge, dem ein bisschen übel war, und Harry standen neben Tucker. Mrs Murphy ruhte sich an Harrys Hals gekuschelt aus. Sie hatte kalte Füße und war müde, weswegen Harry sie sich wie eine Stola um den Hals geschlungen hatte.
    »Harry, haben Sie eine Ahnung, wo die herkommt?«
    »Ich weiß es«, gab Tucker unaufgefordert preis.
    »Wie gesagt, der Hund saß mit dieser Hand am Bachufer. Ich bin nach Hause gelaufen und hab Sie angerufen, dann bin ich in den Wagen gesprungen, um mich hier mit Ihnen zu treffen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und Sie, Mr … äh …«
    »Blair Bainbridge.«
    »Mr Bainbridge, ist Ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen? Vor diesem Fund, meine ich?«
    »Nein.«
    Rick grunzte beim Aufstehen. Cynthia Cooper stopfte die Hand in eine Plastiktüte.
    »Kommt mit mir, dann zeig ich’s euch!«
    Tucker rannte kläffend zum Friedhof.
    »Sie hat eine Menge zu sagen.« Cynthia lächelte. Sie hatte den kleinen Hund und die Katze gern.
    Shaw machte einen Lungenzug, dann stieß er eine dünne blaue Rauchwolke aus, die sich nicht aufwärts ringelte. Was höchstwahrscheinlich noch mehr Regen bedeutete.
    Tucker saß vor dem Friedhof und jaulte.
    »Ich geh jedenfalls nachsehen, was sie hat.« Harry folgte ihrem Hund.
    »Ich auch.« Cynthia folgte Harry, die Tüte mit der Hand nahm sie mit.
    Rick murrte, aber seine Neugierde war geweckt. Blair schloss sich ihm an. Als die Menschen bei dem Eisenzaun anlangten, bellte Tucker wieder und ging zu dem Grabmal mit dem Harfenengel. Cooper richtete den Strahl ihrer Taschenlampe dorthin, wo Tucker war.
    »Genau hier«, erklärte

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