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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Möbeln und Antiquitäten stattfinden. Können Sie mir sagen, welche gut sind, und wollen Sie mit mir kommen? Ich hab’s allmählich satt, auf dem Fußboden zu sitzen.«
    »Natürlich.« Harry war sehr hilfsbereit.
    Mrs Murphy murrte und hüpfte aus dem Postbehälter, der daraufhin klappernd über den Boden rollte. Sie sprang auf den Schalter.
    »Und dann würde ich mich freuen, wenn Sie mich zu einem Abendessen begleiten würden, das Little Marilyn morgen für Stafford und Brenda gibt. Ich weiß, es ist sehr kurzfristig, aber sie hat mich auch erst heute Morgen angerufen.«
    »Was zieht man dazu an?« Harry traute ihren Ohren nicht. »Ich ziehe ein gelbes Hemd an, einen blaugrünen Schlips und ein braunes Fischgrät-Sakko. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Ja.« Mrs Hogendobber antwortete ihm, weil sie wusste, dass Harry in solchen Dingen hilflos war.
    »Ich habe Sie noch nie in Schale gesehen, Harry.« Blair lächelte. »Ich hole Sie morgen Abend um sieben ab.« Er machte eine Pause. »Ich habe Sie gestern Abend auf dem Krebsball vermisst.«
    Harry wollte gerade sagen, dass sie nicht eingeladen war, aber Mrs Hogendobber sprang in die Bresche. »Harry hatte eine andere Verabredung. Sie hat ja immer so viel vor.«
    »Ach. Ich hätte gerne mit Ihnen getanzt.« Er schob seine Hände in die Taschen. »Diese Craycroft ist eine richtige Quasselstrippe. Sie hat pausenlos von sich geredet. Ich weiß, es ist unhöflich von mir, sie zu kritisieren, wo sie sich doch solche Mühe gegeben hat, mich mit den Leuten bekannt zu machen, aber du lieber Himmel« – er stieß einen langen Seufzer aus –, »die ist vielleicht gesprächig!«
    Harry und Mrs Hogendobber bemühten sich beide, ihre Freude über diese Bemerkung zu verbergen.
    »Boom Boom weiß, dass du reich bist«, meldete sich Mrs Murphy zu Wort. »Außerdem bist du alleinstehend, siehst gut aus, und darüber hinaus ist sie sich nicht zu schade, Fair mit dir auf die Palme zu bringen.«
    »Sie hat heute Morgen eine Menge zu erzählen, was?« Blair tätschelte Mrs Murphys Kopf.
    »Worauf du dich verlassen kannst, Freundchen. Halt dich an mich, ich klär dich über alle auf.«
    Blair lachte. »Hör mal, Murphy – ich meine Mrs Murphy, wie unhöflich von mir –, du hast mir versprochen, mir bei der Suche nach einer Freundin zu helfen, die so ist wie du.«
    »Ich glaube, ich muss kotzen«, murmelte Tucker auf dem Fußboden.
    Blair nahm seine Post, ging zur Tür und blieb stehen. »Harry?«
    »Ja?«
    Er hob fragend die Hände. Mrs Hogendobber gab Harry hinter dem Schalter einen Tritt. Blair konnte es nicht sehen.
    »Oh ja, ich komme gern mit.«
    »Morgen um sieben.« Er ging pfeifend hinaus.
    »Das hat wehgetan. Morgen hab ich ein geschwollenes Fußgelenk.«
    »Sie haben einfach keinen Verstand, wenn es um Männer geht!«, erregte sich Miranda.
    »Was wohl in ihn gefahren ist?« Harrys Blick folgte ihm zu seinem Kombi.
    »Man soll nicht nach den Gründen fragen. Man soll nur Ja und Amen sagen.«
    Just in diesem Moment kam Susan zum Hintereingang hereingeschlendert. »›Sechshundert Mann ritten ins Tal des Todes‹«, beendete sie das Zitat.
    »Blair Bainbridge hat sie gerade gebeten, ihn morgen Abend zu einem Essen bei den Hamiltons zu begleiten, und er will mit ihr zu ein paar Versteigerungen gehen.«
    »Juhuu!« Susan klatschte in die Hände. »Gut gemacht, Mädchen.«
    »Ich hab gar nichts gemacht.«
    »Susan, helfen Sie mir. Sie hätte ihm fast gesagt, dass sie keine Verabredung für den Krebsball hatte. Sie wird ihre Jeans für das Essen aufbügeln und glauben, sie ist gut angezogen. Wir müssen etwas unternehmen.«
    Miranda und Susan sahen sich an, dann sahen sie beide Harry an. Ehe sie sichs versah, hatten sie je einen Arm von ihr gepackt, und sie wurde zum Hintereingang hinausbugsiert und in Susans Wagen verfrachtet.
    »He, he, ich kann die Arbeit nicht im Stich lassen.«
    »Ich halte die Stellung, meine Liebe.« Miranda schlug die Tür zu, und Susan ließ den Motor an.

 
30
     
    Die Allied National Bank unternahm nichts wegen Benjamin Seiferts Verspätung. Niemand rief Cabell Hall an, um ihn von Bens Abwesenheit in Kenntnis zu setzen. Wenn Ben von einem solchen Anruf erfahren hätte, hätte der Missetäter seinen Job die längste Zeit gehabt. Benjamin, der oft unterwegs war und im Büro nicht viel auf Organisation hielt, hatte vielleicht einen Vormittagstermin verabredet, ohne der Sekretärin Bescheid zu sagen. Ben, ein großes Licht bei Allied National, durfte sich

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