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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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nicht leiden, stimmt’s?«
    »Du etwa?« Fitz hob eine Augenbraue.
    »Nein.«
    »Warum fragst du mich dann, was du schon weißt?«
    »Komisch, wie man auf Menschen reagiert. Du konntest ihn nicht leiden. Ich konnte ihn nicht leiden. Trotzdem waren wir nett zu ihm.«
    »Wir sind nett zu allen Leuten.« Fitz war überzeugt, dass das die Wahrheit war, obwohl seine Frau manchmal eine Imitation ihrer herrischen Mutter sein konnte. Sie nahmen sich wieder ihre Listen vor. Little Marilyn unterbrach ihn erneut. »Und wenn es Ben war, der dein Büro durchwühlt hat?«
    Fitz gab es auf, sich weiter mit der Liste zu beschäftigen. »Wie kommst du bloß auf solche Ideen?«
    »Ich weiß nicht. Ist mir einfach so durch den Kopf gegangen. Aber was konnte er von dir wollen? Es sei denn, er hat unsere Konten umgeleitet, aber du und Cabell sagten ja, es ist alles in Ordnung.«
    »Ja. Es ist alles in Ordnung. Ich weiß nicht, wer mein Büro verwüstet hat. Rick Shaw hat keinen Hinweis, und da Computer und Fotokopierer unangetastet waren, betrachtet er es als einen Fall von willkürlichem Vandalismus. Höchstwahrscheinlich Jugendliche.«
    »Wie in Earlysville, wo sie die Briefkästen mit Baseballschlägern demoliert haben?«
    »Wann war das?« Fitz’ Augen weiteten sich gespannt.
    »Liest du den ›Kriminalreport‹ in der Sonntagszeitung nicht?« Er schüttelte den Kopf, und Little Marilyn fuhr fort: »Seit sechs, sieben Monaten fährt jemand nachmittags durch die Gegend und zertrümmert die Briefkästen mit Baseballschlägern.«
    »Dir entgeht aber auch gar nichts, was, Schätzchen?« Fitz legte seinen Arm um sie.
    Sie lächelte ihn an. »Sobald sich die Lage hier entspannt …«
    »Du meinst, sobald das Chaos ein bisschen nachlässt?«
    »Ja … Lass uns in den Homestead-Ferienclub fahren. Ich brauch ein bisschen Erholung von alledem. Und ich brauch Erholung von Mutter.«
    »Amen.«

 
42
     
    Die Wochen vergingen. In der Hektik der Weihnachtsvorbereitungen gerieten die jüngsten bizarren Ereignisse in den Hintergrund, bis sie buchstäblich unter der Festtagsfreude begraben waren. Virginia stürzte sich in den Winter, die Skier variierten zwischen Stahlgrau und Grellblau. Die Berge, so launisch wie das Wetter, wechselten stündlich die Farbe. Die einzigen beständigen Farbflecken waren die hellroten Stechpalmenbeeren und die orangeroten Feuerdornbeeren. Die Felder färbten sich braun, auf den nicht so gut bestellten Äckern wogte leuchtend die Besenhirse. Der Erdboden taute und gefror, taute und gefror, sodass man nie sicher sein konnte, ob die Fuchsjagd stattfand. Harry rief vor jedem vereinbarten Termin an.
    Das Postamt, mit Tonnen von Post überschwemmt, führte bei Harry zu einer Einschätzung des Weihnachtsfestes, die sich sehr von der anderer Leute unterschied. Die Weihnachtskarte musste der Teufel erfunden haben. Die Massen, verblüffend gewaltig in diesem Jahr, hatten Harry veranlasst, Mrs Hogendobber für den ganzen Dezember einzustellen, und sie holte für ihre Freundin eine gute Bezahlung heraus.
    Susan hatte unterdessen in Boom Booms Schmuck gekramt, ein müheloses Unterfangen, da Boom Boom ihre Pretiosen nur zu gerne vorführte. Harry hatte Mirandas Schmuckkassette durchgesehen, ein nicht ganz so müheloses Unterfangen, weil Miranda ständig »Wozu?« fragte und Harry log, es hätte mit Weihnachten zu tun. Nun musste sie Miranda zu Weihnachten ein Paar Ohrringe kaufen. Biff McGuire und Pat Harlan fanden genau die richtigen für Mrs H., große Ovale aus Blattgold. Sie kosteten etwas mehr, als es für Harry erschwinglich war, aber was soll’s – Miranda war im Postamt ein Felsen in der Brandung gewesen. Harry stürzte sich noch in weitere Unkosten und kaufte ein Paar dicke Goldkugeln für Susan. Damit war ihr Budget erschöpft, nur Geschenke für Mrs Murphy und Tucker waren natürlich noch drin.
    Mit Fair und Boom Boom ging es auf und ab. Boom Boom bat Blair, sie zu einer Versammlung der Piedmonter Umweltschutzbewegung zu begleiten, unter dem Vorwand, ihn mit den progressiven Leuten der Umgebung bekannt machen zu wollen. Was sie auch tat. Sie zeigte sich von ihrer besten Seite, und Blair revidierte seine Meinung über Boom Boom immerhin so weit, dass er sie zu einer Wohltätigkeitsgala in New York einlud.
    Harry und Miranda standen bis zu den Knien in Weihnachtskarten, als Fair Haristeen die Eingangstür aufstieß.
    »Hallo«, rief Harry ihm zu. »Fair, wir kommen nicht mehr nach. Ich weiß, es ist noch mehr Post für

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