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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sind ich, du, wenn du mich besuchst, und früher Elizabeth MacGregor. Ach ja, Miranda kommt auch manchmal vorbei, aber solche Ohrringe sind nicht ihr Stil. Zu jugendlich.«
    »Stimmt. Aber wir werden nie rauskriegen, wo er hergekommen ist.«
    »Vielleicht doch. Wir wissen, dass dieses Nest die Basis ist. Das Territorium eines Opossums hat allerhöchstens einen Umkreis von zweieinhalb Kilometern. Wenn wir diesen Umkreis nach Norden, Osten, Süden und Westen abschreiten, haben wir eine ziemlich gute Vorstellung, wo der Ohrring hergekommen sein könnte.«
    »Ich kann’s ihr sagen«, rief Simon aus seinem Versteck.
    »Sie kann dich nicht verstehen, aber sie wird sich’s ausrechnen«, sagte Mrs Murphy.
    »Und die andere, ist die in Ordnung?«
    »Ja«, versicherte die Katze.
    Simon steckte den Kopf über den Luzerneballen, dann bewegte er sich vorsichtig auf die beiden Frauen zu. Harry hielt ihm ein großes Erdnussbutterplätzchen hin. Er kam näher, setzte sich, nahm das Plätzchen und legte es in sein Nest.
    »Ist der putzig«, flüsterte Susan. »Du konntest schon immer gut mit Tieren umgehen.«
    »Dafür nicht mit Männern.«
    »Die zählen nicht.«
    Simon verblüffte sie, als er Harry den Ohrring entriss und damit in sein Nest flitzte. »Meiner!«
    »Vielleicht ist er ein Transvestit.« Harry lachte Simon an, dann kam ihr eins von jenen delikaten Häppchen in den Sinn, die einem bei der Lektüre historischer Werke aufgetischt werden. Unter der Herrschaft Elizabeths I. hatten in England nur die maskulinsten Männer Ohrringe getragen.
    Noch immer lachend, kletterten sie die Leiter hinunter.
    »Na?«, fragte Tucker.
    »Wir müssen das Territorium des Opossums einkreisen«, dachte Harry laut.
    »Lass uns zum Friedhof rennen und gucken, ob sie uns folgen.« Tuckers Vorschlag klang vernünftig.
    »Du kennst Harry – sie wird gründlich vorgehen.« Die Katze ging zur Stalltür hinaus, Tucker hinterher.
    Begleitet von den Tieren, schritten die zwei Frauen die Grenzen des Opossumterrains ab. Als sie am Friedhof vorüberkamen, zogen beide den Schluss, es könnte eine wenn auch entfernte Möglichkeit geben, dass der Ohrring von dort kam.
    Susan blieb an dem Eisenzaun stehen. »Woher sollen wir wissen, dass es nicht Blairs Ohrring ist? Er könnte seiner Freundin gehört haben. Oder es gibt vielleicht eine Frau, von der wir nichts wissen.«
    »Ich frag ihn.«
    »Das ist vielleicht nicht so ratsam.«
    Harry überlegte. »Ich bin da zwar anderer Meinung, aber ich werde mich nach deinem Rat richten.« Sie machte eine Pause. »Was schlägst du denn vor?«
    »Dass wir vorsichtig unsere Freundinnen fragen, ob eine einen Ohrring verloren hat und wie er aussieht.«
    »Herrgott, Susan, wenn wir es mit einer Mörderin zu tun haben oder wenn eine Frau da mit drinsteckt, dann wird das –«
    Susan hob die Hände. »Du hast recht. Hast ja recht. Nächster Plan: Wir durchsuchen die Schmuckkästen unserer Freundinnen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan.«
    »Aber es lässt sich machen.«

 
41
     
    Die Eisblumen an den Fensterscheiben bildeten ein kristallenes Kaleidoskop. Die silbernen Kringel reflektierten das Licht der Lampe. Draußen war es stockfinster.
    In Porthault-Bettwäsche und eine Daunensteppdecke gekuschelt, studierten Little Marilyn und Fitz-Gilbert ihre Weihnachtslisten.
    Little Marilyn hakte Carol Jones’ Namen ab.
    Fitz warf einen Blick auf ihre Liste. »Was hast du für Carol besorgt?«
    »Den wunderbaren Fotoband, der zu einer Biografie einer Frau aus Montana zusammengestellt wurde. Was für ein Leben. Und die Fotos sind nur durch einen glücklichen Zufall erhalten geblieben.«
    Fitz deutete auf einen Namen auf ihrer Liste.
    »Streich den.«
    Little Marilyn hatte die vorjährige Weihnachtsliste als Vorlage fotokopiert und vergessen, Ben Seiferts Namen zu streichen. Sie verzog das Gesicht.
    Sie wandten sich wieder ihren Listen zu, und nach einer Weile unterbrach Little Marilyn ihren Mann. »Ben hatte Zugang zu unseren Geschäftsunterlagen.«
    »Hmm.« Fitz hörte nicht richtig hin.
    »Hast du unsere Investitionen überprüft?«
    »Ja.« Fitz war nicht sonderlich interessiert.
    Sie stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    »Autsch.« Er drehte sich zu ihr hin. »Was soll das?«
    »Und? Unsere Investitionen?«
    »Erstens, Ben war Banker, kein Börsenmakler. Er hätte mit unseren Anlagen kaum etwas anstellen können. Cabby hat unsere Konten vorsichtshalber gründlich überprüft. Es ist alles in Ordnung.«
    »Du konntest Ben

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