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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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fuhren den Hügel hinauf und bogen nach rechts in den kleinen Feldweg ein, der zum Tierheim führte. Fairs Lieferwagen parkte davor.
    »Wollen Sie trotzdem reingehen?«
    »Na klar.« Sie überhörte die Anspielung. »Die Türen werden ohnehin geschlossen sein.«
    Gemeinsam luden sie Kisten mit Katzen- und Hundefutter ab. Als sie ihre Last zum Eingang schleppten, öffnete Fair die Tür, und sie gingen hinein.
    »Frohe Weihnachten.« Er gab Harry einen Kuss auf die Wange.
    »Frohe Weihnachten.« Sie gab ihm auch einen.
    »Wo sind die Leute alle?«, fragte Blair.
    »Heiligabend gehen sie immer früh nach Hause. Ich bin vorbeigekommen, um nach einem Hund zu sehen, der von einem Auto angefahren wurde. Er hat’s nicht überlebt.« Harry wusste, dass es Fair immer noch naheging, wenn er einen seiner Schützlinge verlor. Obwohl er auf Pferde spezialisiert war, tat er wie die anderen Tierärzte unentgeltlich Dienst im Tierheim. Als sie verheiratet waren, hatte Harry Weihnachten immer Futter gebracht, und Fair hatte natürlich den Feiertagsdienst im Heim übernommen.
    »Tut mir leid.« Harry meinte es ehrlich.
    »Kommt mal mit, ich muss euch was zeigen.« Er führte sie zu einem Karton. Zwei kleine Kätzchen waren darin. Eins war grau mit einem weißen Latz und weißen Pfoten, das andere war dunkel gescheckt. Die armen Tierchen schrien jämmerlich. »Irgendein Trottel hat sie einfach hier abgeladen. Sie waren eiskalt und halb verhungert, als ich kam. Aber ich glaube, sie werden durchkommen. Ich habe sie untersucht und ihnen die Erstimpfung verpasst. Keine Würmer, was ein Wunder ist, und keine Flöhe. Zu kalt dafür. Aber eine Todesangst natürlich.«
    »Füllst du die Papiere aus?«, fragte Harry Fair.
    »Sicher.«
    Sie langte in den Karton und nahm ein Kätzchen in jede Hand. Dann legte sie sie Blair in die Arme. »Blair, das hier ist die einzige Liebe, die man kaufen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, was ich Ihnen lieber zu Weihnachten schenken würde.«
    Das graue Kätzchen, ein Weibchen, hatte schon die Augen geschlossen und schnurrte. Das gescheckte, noch etwas zögerlich, musterte Blairs Gesicht.
    »Na los, sagen Sie Ja!« Fair hatte schon seinen Stift gezückt und hielt ihn über die Übernahmeformulare des Tierheims. Wenn er sich über Harrys Geste wunderte, sagte er es nicht.
    »Ja.« Blair lächelte. »Und wie soll ich die Gesellen nennen?«
    »Weihnachtsnamen?«, schlug Fair vor.
    »Ja, ich könnte das graue Noel nennen und das gescheckte Jingle Beils. Ich bin nicht besonders gut im Namengeben.«
    »Ideal.« Harry strahlte.
    Auf der Heimfahrt hielt Harry den Karton auf dem Schoß. Die Kätzchen schliefen ein. Mrs Murphy streckte den Kopf über den Rand und machte eine unziemliche Bemerkung. Bald schlief sie selber ein. Die Katze hatte bei jedem Stopp Truthahnfleisch gefressen. Sie musste alles in allem einen halben Vogel vertilgt haben.
    Tucker machte sich Mrs Murphys völlereibedingten Schlaf zunutze, um Blair über ihre zahlreichen Ansichten aufzuklären. »Ein Hund ist viel nützlicher, Blair. Du solltest dir wirklich einen Hund anschaffen, der dich beschützen kann und auch die Ratten aus dem Stall vertreibt. Außerdem sind wir treu, gutmütig und leicht zu halten. Ein Corgi-Junges können Sie in einer Woche stubenrein haben«, log sie.
    Blair tätschelte ihren Kopf. Tucker plapperte noch ein Weilchen, bis auch sie einschlief.
    Harry konnte sich an stressfreiere Weihnachtsfeste als dieses erinnern. Weihnachten voll Jugend und Verheißung, Partys und Lachen, aber sie konnte sich nicht erinnern, jemals ein Geschenk gemacht zu haben, das sie so froh gemacht hatte.

 
53
     
    Hochprozentige Katzenminze beförderte Mrs Murphy in den siebten Himmel. Leckeres Hundeknabberzeug erfreute Tucker. Sie bekam außerdem ein neues Halsband mit aufgestickten Corgis. Simon freute sich über die kleine Flickendecke, die Harry vor sein Nest gelegt hatte. Es war ein Hundedeckchen, in der Tierhandlung gekauft. Die Pferde freuten sich über Karotten, Äpfel und Leckereien aus Zuckersirup. Gin Fizz bekam eine neue Decke für draußen, und Tomahawk ein neues, rückenschonendes Sattelkissen.
    Nach Erledigung der morgendlichen Pflichten packte Harry ihre Geschenke aus. Von Susan hatte sie einen Geschenkgutschein für die Sattlerei Dominion bekommen. Wenn Harry noch etwas draufzahlte, könnte sie sich vielleicht neue Reitstiefel leisten, die sie dringend brauchte. Als sie Mrs Hogendobbers Geschenk aufmachte, wusste sie, dass sie sie

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