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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Harry bäckt Weihnachtsplätzchen oder schüttet Sirup in den Schnee?«, fragte Simon. »Mrs MacGregor hat die allerbesten Sirupbonbons gemacht.«
    »Da würde ich mich nicht drauf verlassen«, brüllte Tucker hinter Harry hervor, »aber sie hat ein Weihnachtsgeschenk für dich. Wetten, sie bringt es morgen früh mit nach draußen, wenn sie die Pferde beschert.«
    »Die Pferde sind so blöd. Ob sie das überhaupt schnallen?«, nörgelte Simon über die Gras fressenden Tiere. Ähnliche Vorurteile hegte er gegen Kühe und Schafe. »Was hat sie für mich?«
    »Darf ich nicht sagen. Das wäre Schummeln.« Mrs Murphy beschloss, sich einen Augenblick in den Schnee zu setzen, um zu verschnaufen.
    »Wo bist du, Murph?« Tucker wurde immer bange zumute, wenn sie ihre beste Freundin und ständige Peinigerin nicht sehen konnte.
    »Hab mich versteckt.«
    »Sie ist links von dir, Tucker, und ich wette, sie will durch den Schnee düsen und dich erschrecken«, warnte Simon.
    Zu spät, denn genau das tat Mrs Murphy, und Tucker und Harry fuhren zusammen.
    »Ätsch-bätsch!« Die Katze wirbelte herum und flitzte wieder vom Weg herunter.
    »Das Mädel ist vollkommen übergeschnappt«, sagte Tucker zu Harry, die nicht zuhörte.
    Endlich bemerkte Harry Simon. »Frohe Weihnachten, Kleiner.«
    Simon zog sich zurück, dann steckte er den Kopf wieder heraus. »Äh, frohe Weihnachten, Harry.« Dann sagte er zu Mrs Murphy, die inzwischen an die Stalltür gekommen war: »Ich find’s grässlich, mit Menschen zu sprechen, aber es macht ihr solche Freude.«
    Ein tiefes Brummen alarmierte Simon. »Bis später, Murphy.« Er hastete den Gang entlang, die Leiter hinauf und quer über den Heuboden in sein Nest. Murphy steckte neugierig den Kopf aus der Stalltür. Ein glänzender neuer Ford Explorer, jägergrün-metallic mit einem Rallyestreifen und, was noch besser war, einem Schneepflug vorne dran, bog in die Zufahrt ein. Eine Bahn war sauber frei geschaufelt.
    Blair Bainbridge öffnete sein Fenster. »He, Harry, aus dem Weg. Ich mach das schon.«
    Ehe sie etwas erwidern konnte, pflügte er geschwind einen Gehweg zum Stall.
    Er stellte den Motor ab und stieg aus. »Klasse, was?«
    »Ist der schön.« Harry fuhr mit der Hand über die Motorhaube, die mit einem galoppierenden Pferd geschmückt war. Sehr teuer.
    »Er ist schön, und er ist für heute Ihre Kutsche mit mir als Fahrer. Ich weiß, Sie haben keinen Allradantrieb, und ich wette, Sie haben Geschenke zu verteilen. Also holen Sie sie, und wir fahren los.«
    Harry, Mrs Murphy und Tucker verbrachten den Rest des Vormittags damit, Geschenke abzuliefern: für Susan Tucker und ihre Familie, Mrs Hogendobber, Reverend Jones und Carol, Market und Pewter und schließlich Cynthia Cooper. Harry stellte erfreut fest, dass alle auch für sie ein Geschenk hatten. Alle Jahre wieder tauschten Freunde und Freundinnen Gaben aus, und alle Jahre wieder staunte Harry, dass sie an sie dachten.
    Blair liebte Weihnachten. Er mochte die Musik, die Dekorationen, die Vorfreude in den Gesichtern der Kinder. In stillschweigender Übereinkunft wurde bis nach den Feiertagen nicht über Cabell gesprochen. Blair begleitete Harry, Katze und Hund in die diversen Häuser, und die Leute bestaunten die weiße Weihnacht und die Festtagsschleife an Tuckers Halsband, ein Geschenk von Susan. Eierpunsch wurde angeboten, Whiskey Sour, Tee und Kaffee. Plätzchen in Form von Tannenbäumen, Glocken und Engeln, mit rotem oder grünem Glitzer überzogen, wurden herumgereicht. Dieses Jahr gab es zu Weihnachten so viele Früchtekuchen, wie die Firma Claxton in Georgia produzieren konnte, außerdem die hausgemachte, rumgetränkte Sorte. Kalter Truthahnbraten für Sandwiches, Maisbrot und Hackfleischpastete wurden in Tupper-Gefäßen sicher verstaut und Harry mitgegeben, deren mangelhafte Kochkünste ihren Freunden bekannt waren.
    Nachdem sie Cynthia ihr Geschenk gegeben hatten, fuhren sie durch den Schnee zum Tierheim, denn Harry brachte auch dort immer Gaben hin. Das Büro des Sheriffs war vollgestopft mit Geschenken, aber nicht für Rick oder Cynthia. Es waren »verdächtige« Geschenke. Cynthia freute sich über ihr unverdächtiges.
    Blair bemerkte: »Sie haben großes Glück, Harry.«
    »Wieso?«
    »Weil Sie wahre Freunde haben. Und das nicht nur, weil der Wagen mit Geschenken überladen ist.« Er fuhr langsamer. »Ist das die Abzweigung?«
    »Ja. Es ist keine starke Steigung, aber bei diesem Wetter ist es trotzdem nicht einfach.«
    Sie

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